Praxis des Traumyoga / Praxis des klaren Lichts

Techniken erklärt / Tipps & Tricks
KEINE reinen FRAGEN-THREADS!
TheRiddler
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Praxis des Traumyoga / Praxis des klaren Lichts

#1

Beitrag von TheRiddler »

Vorwort: Ich habe zwar einige Themen zum Thema Traumyoga gefunden, aber wenn, dann sind sie sehr alt, oder sie beinhalten keine wirklich klare Anleitung dazu. Hier möchte ich eine klar strukturierte Anleitung zum Traumyoga schreiben, so dass man sie als richtige Technik anwenden kann.
Es mag nicht Buddhisten schwer fallen die Technik auszuführen, deswegen werde ich alle Fachbegriffe erklären und auch Bilder einfügen, damit man speziell bei den Visualisierungstechniken eine Vorstellung hat, wie man sich das vorzustellen hat ;).

Alle meine Informationen habe ich aus dem Buch: "Der Geist überwindet den Tod" von Dzogchen Ponlop Rinpoche. Wenn ich etwas aus dem Buch Zitiere steht die Seitenzahl aus dem Buch dabei.

Bardos:
Im Buddhismus werden unsere Daseinsbereiche in sogenannte Bardos eingeteilt. Es gibt 6 Bardos, 3 für die Zeit des Lebens und 3 für die Zeit nach dem Leben.
Bardos im Leben: Der Bardo des Lebens, der Bardo des Traums und der Bardo der Meditation
Bardos nach dem Leben:Der Bardo des schmerzhaften Todes, der Bardo des Dharmata(1) und der Bardo des karmischen Werdens.
Doch was ist ein Bardo eigentlich? Ein Bardo bezeichnet immer eine Zeitspanne, ich erkläre es an einem Beispiel: Ihr verlasst euer Haus, eure Koffer sind gepackt, ihr verlasst eure bekannte Umgebung und steigt ins Auto, dass euch zum Flughafen und dann in eure neue Umgebung bringt. Nun seid ihr in einem Bardo, ihr seid zwischen eurem alten Leben und eurem neuen in einem neuen Land. So kann man auch alle anderen Bardos erklären: Der Bardo des Traums ist der Zeitraum zwischen einschlafen und Aufwachen, der Bardo des Todes ist der Zeitraum zwischen sterben und wiedergeburt. Dies ist wichtig zu wissen, weil Buddhisten mit der Traumyoga Praxis auf den moment des Todes vorbereiten. Wenn ihr also das Traumyoga praktiziert, bereitet ihr euch gleichzeitig auf den Tod vor.
(Wer dazu mehr Infos möchte schreibt mich an)

Traumyoga Praxis:
Jetzt kommen wir zu eigentlichen Praxis.
Hier unterscheide ich jetzt mal der einfachheit halber zwischen der Praxis am Tag (In etwa vergleichbar mit unseren RCs) und der Praxis des Abends (In etwa vergleichbar mit unseren WILD MILD usw. Techniken)

Praxis des Tages:
Die Praxis des Tages wird im Buddhismus "Die Praxis des Illusionskörpers" gennant. Dabei wird unterschieden zwischen unreinem und reinem Illusionskörper, also 2 verschiedene Methoden. Wenn ihr diese Praxis macht, dann solltet ihr diese Praxis nicht nur euch, sondern allen fühlenden Wesen widmen. Sagt bevor ihr beginnt z.B. "Ich übe mich in dieser Praxis, um Erleuchtung zum Wohle aller fühlenden Wesen zu erlangen" (Quelle: S112)

Unreiner Illusionskörper:
Bei der Praxis des unreinen Illusionskörpers schaut man sich unsere Welt an und macht sich klar, dass sie eine Illusion ist, in etwa wie ein Traum oder ein Regenbogen. Ein Weg um die Welt als solches zu verstehen ist folgender: Man sieht sich die Erinnerung an den gestrigen Tag noch einmal aus der Perspektive von heute an. Alles was wir dort sehen existiert nurnoch in unserer Erinnerung. Alles was wir erlebt haben ist nicht wirklicher, als das was wir vielleicht im Traum letzte Nacht erlebt haben. Alles was wir also heute machen wird uns morgen wenn wir wieder reflektieren wieder wie ein Traum vorkommen, also ist alles was uns real erscheint letztendlich Traumgleich. Die eigentliche Praxis des Unreinen Illusionkörpers ist, unsere relative Welt als traumgleich und illusionär anzusehen. Hier wird wieder in 3 Begriffe unterteilt: Form Leerheit, Klang Leerheit und Gewahrsein Leerheit.
Form beschreibt Dinge, die wir sehen, Dinge die Anfassbar sind. Man soll in der Praxis alle Dinge als leer und traumgleich ansehen und das am besten den ganzen Tag. Das kann man üben, wenn man sich ein Spiegelbild von sich selbst ansieht. Man sieht es zwar, aber es ist existiert nicht.
Klang beschreibt alle Klänge, Musik und Geräusche die wir hören. Auch alle Klänge sind letztendlich leer und man soll sie so ansehen. Dies kann man üben wenn man ein Echo seiner eigenen Stimme hört und sich dieses Echo anhört, vergleicht. Letztendlich erkennt man wieder, dass beide Stimmen keine Festigkeit besitzen, also wieder leer sind.
Gewahrsein beschreibt alle Gedanken und Gefühle die in uns Aufkommen. Dazu ist ein hohes Maß an Achtsamkeit erforderlich. Achtet darauf, wann neue Gefühle in euch aufsteigen. Wenn ihr bemerkt "Jetzt werde ich gerade wütend" oder andere Emotionen empfindet, dann arbeitet mit ihnen. Schaut an, wo sie herkommen und lasst sie dann los. Bei Gedanken dasselbe Spiel. Haftet nicht an einem Gedanken, sondern erkennt ihn als Traumgleich und Illusionär, lasst dann los.

Reiner Illusionskörper:
Diese Technik ist eine Visualisierungstechnik. Man wählt sich eine Yidam Gottheit (2) aus, für nicht Buddhisten wird die Gottheit [External Link Removed for Guests] empfohlen und druckt sich ein Bild dieser Gottheit aus. Dann schaut man so lange auf das Bild, bis die Augen ermüden. Dann schließt man die Augen wieder und lässt das Bild im Raum zu erscheinen. Das wiederholt man so oft, bis man die Gottheit gut Visualisieren kann. Damit fährt man einfach fort, bis man ein sehr detailliertes Bild der Gottheit vor seinem Inneren Auge visualisieren kann. Wenn man das geschafft hat sieht man den reinen Illusionskörper. Er ist eine visualisierte Form von Erscheinung-Leerheit, er erscheint klar, aber existiert doch nicht, es ist wie das Spiegelbild, dass man von sich selbst sieht, wenn man in den Spiegel sieht. Nun löst man die Visualisierte Gottheit in sich selbst auf, man wird zu dieser Gottheit und die gewöhnliche Wahrnehmung verwandelt sich in die der Erleuchteten Gottheit, man sieht die Welt aus den Augen eines Erleuchteten

Diese Beiden Übungen sind vorbereitende Übungen für das Traumyoga, man sollte sie allerdings nicht unterschätzen, es ist eine Art Fundament.

Übungen des Abends
Hier gibt es 4 Methoden ich werde wohl nicht alle reinstellen, wenn dann nach und nach.

Die erste Methode: der Guru
Man legt sich in die [External Link Removed for Guests] hin. Dazu visualisiert man während dem einschlafen direkt vor sich (Also gegenüber von sich selbst) Sich selbst als Yidam Gottheit (Am besten [External Link Removed for Guests]), dann im Halschackra einen 2,5 cm großen [External Link Removed for Guests] und über dem Kopf sitzend den Wurzel Guru (Der Wurzel Guru ist bei den Buddhisten der spirituelle Lehrmeister, für nicht Buddhisten würde ich [External Link Removed for Guests] empfehlen, denn er hat das Rad der Lehre (Dharma) in Bewegung gesetzt). Mit dann verläuft das einschlafen fast wie ein WILD: Man soll Achtsam bleiben und von ablenkenden Gedanken immer wieder zur Visualisierung zurückkehren, aber auch nicht zu angespannt sein, weil man sonst nicht einschläft. Kurz bevor man einschläft kann man noch einmal den Wunsch äußern die Illusion des Traumes zu erkennen, je näher man dabei am Zustand des Schlafens ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser Wunsch eine Wirkung zeigt.

Lg TheRiddler
Samsa
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#2

Beitrag von Samsa »

Wunderschönen guten Morgen!

Du hast es geschafft, diese sehr komplexe Technik, kurz und verständlich zusammenzufassen.

Du weißt, wie ich generell darüber denke, aber eine Sache "verstört" mich doch etwas: Warum sollte ich als Christ/Moslem/Atheist/Agnostiker/Hindu/was auch immer buddhistische Gottheiten anstarren oder visualisieren?
Dieses Traumyoga basiert, meines Erachtens, zu sehr auf Buddhismus und der buddhistischen Weltanschauung und ist daher für Nicht-Buddhisten - ich wiederhole: meines Erachtens! - nicht wirklich geeignet? Warum? Weil vermutlich nicht jeder dieses Weltbild vertritt und somit Probleme haben wird, dieses Verfahren entsprechend umzusetzen.
Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren, aber ich könnte mir vorstellen, dass es hier abgesehen von meiner Person noch den/die eine(n) oder andere(n) gibt, der/die sich die gleiche Frage stellt.

lG
Samsa
TheRiddler
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#3

Beitrag von TheRiddler »

Sicher, ich verstehe dich da sehr gut, es ist eben eine Buddhistische Praxis und wenn man sich damit auseinandersetzen möchte muss man sich eben auch darauf einstellen etwas Buddhistische Praxis zu machen :). Es ist nur so: Viele interessieren sich dafür und ich wollte einfach mal eine Anleitung dafür schreiben, falls es mal jemand ausprobieren möchte.

Lg TheRiddler
Haenenful
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#4

Beitrag von Haenenful »

Nur eine Frage, kann man nicht die gleiche Wirkung erzielen, indem man irgendetwas Anderes visualisiert? °° (Etwas, das einem etwas bedeutet...etc.)
Lg Hanno
TheRiddler
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#5

Beitrag von TheRiddler »

Sofern man die Bedeutung dahinter versteht, grundsätzlich ja. Es sollten aber dieselben Chakren fokussiert werden :).

Lg, TheRiddler
Haenenful
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#6

Beitrag von Haenenful »

okay, danke :) Ich vermute aber, dass Kerzen und so ziemliche Alles in die Richtung nicht klappt, oder? Landschaften, gehen die? Muster, Personen? (sry wenn die Fragen nerven ^^)
Lg und Danke im Vorraus, Hanno
Andi1234
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#7

Beitrag von Andi1234 »

TheRiddler hat geschrieben:...Dies ist wichtig zu wissen, weil Buddhisten mit der Traumyoga Praxis auf den Moment des Todes vorbereiten. Wenn ihr also das Traumyoga praktiziert, bereitet ihr euch gleichzeitig auf den Tod vor.
Aber in meiner Weltanschauung ist der Tod etwas eher negatives. Genauer will ich hier darauf nicht eingehen aber ich meine, wenn ich mich auf den Tod vorbereite - auf den ich mich in meinen momentanen Jugendlichen Jahren eher nicht freue - macht mich das doch eher deprisiv/traurig und etwas zu nachdenklich was dieses Thema betrifft. :| Was sind da eure Erfahrungen?

Danke schon mal für jede Antwort, auch wenn dieser Thread etwas inaktiv ist :D
Oni
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#8

Beitrag von Oni »

So kann man das natürlich sehen. Aber du redest davon, dass du in "jugendlichen Jahren" bist. Was sagt dir, dass du nicht morgen oder schon in zwei Stunden tot bist?
Man sollte natürlich wissen, dass für Buddhisten der Tod nicht endgültiges ist. Im Buddhismus gibt es nämlich die Wiedergeburt, das heisst, dass dein Geist einfach nur den Körper verlässt um darauf zu warten wiedergeboren zu werden.
Für Buddhisten ist der Tod nichts negatives, aber auch nichts positives (würde ich mit meinem Halbwissen meinen!), es gehört einfach zum Leben dazu und ist ein wichtiger Punkt im Leben eines Menschen (eines Geistes).

Wenn man den Tod natürlich als absolutes Ende ansieht, ist das natürlich was anderes. Im Buddhismus soll man jeden Tag über fünf Sachen meditieren, die mir allerdings jetzt nicht einfallen, auf jeden Fall gehört der Tod, das Leid und auch das Glück dazu. Wenn man den Tod nicht verdrängt, sondern ihn akzeptiert und sich immer wieder bewusst werden lässt, dass er jederzeit eintreten kann, dann eröffnet sich eine andere Lebensweise (die man natürlich ohne dessen praktizieren kann).

Wenn du dir jeden Tag in den Hinterkopf rufst, dass du morgen schon tot sein könntest, hättest du bspw. vorhin nicht mit deiner Freundin gestritten - weil ich denke in den letzten Stunden seines Lebens möchte man kein Frust, Leid, Unglück, sondern genau das Gegenteil.

So, jetzt nehmt mein Halbwissen auseinander und verprügelt mich damit ;-p
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