Sigmund Freud - Die Traumdeutung
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Sigmund Freud – Die Traumdeutung
Unumstritten ist dies eines der bekanntesten literarischen Werke über Träume. Wenn auch noch nicht sehr wissenschaftlich fundiert sollte es sehr interessant für uns Träumer sein.
Weil der Schinken erstens; ganz schön dick und zweitens; ganz schön unverständlich ist wird er die meisten vom lesen abschrecken. Meine Wenigkeit wird hier deshalb mal versuchen die Inhalte des Buches verständlich auf das wesentliche Zusammenfassen!
Ich werde zwischendurch Szenen aus eigenen Träumen (in dunkelblau) einbauen. Deutungen von Euch sind mir sehr willkommen! Ich selbst habe da nämlich kein gutes Gespür für, was mir ein Traum verraten könnte...
Have fun!
In seinem Werk “Die Traumdeutung” aus dem Jahre 1899 erläutert Sigmund Freud seine psychologische Technik zur Deutung der Träume. Er stellt dabei Zusammenhänge her zwischen dem Inhalt der Träume und dem „seelischen Treiben“, also inneren Konflikten, des Schlafenden. Zu beginn führt Freud einige Werke früherer Autoren an, auf denen sein eigenes Buch basiert. Er beklagt sich darüber, dass Autoren aus der Vergangenheit wissenschaftliche Erkenntnisse über Träume nicht aufeinander aufgebaut haben, sondern stets eine völlig neue Auffassung des Traumes verbreitet haben.
Im Altertum (4. Jahrtausend vor Christus) war eine übernatürliche Auffassung des Traumes gängig:
Träume wurden als Botschaften der Götter angesehen und man versuchte die Zukunft aus ihnen vorher zu sagen.
In der Antike war Aristoteles einer der ersten, der den Traum als ein psychologisches Gebilde betrachtete, also als ein Produkt des menschlichen Geistes. Er stellte außerdem bereits die These auf, dass kleine Reize, die dem Schlafenden widerfahren, im Traum ins große umgedeutet werden.
Dazu habe ich gestern selbst eine Erfahrung in einem präluziden Traum gemacht:
Ich renne mit unnatürlich hoher Geschwindigkeit eine Straße entlang. Starke Windböhen versuchen mich aus der Bahn zu werfen und peitschen mir feinen Sprühregen ins Gesicht. Meine nasse Kleidung klebt an meiner Haut – ein T-Shirt und eine kurze Hose. Ich bin barfuß und erinnere mich noch genau an das Gefühl, wie meine nackten Vorderfüße an der Straße haften als hätte ich Spikes an den Sohlen. Dadurch kann ich optimal den zahlreichen Windungen der Straße folgen, und strotze dem gefährlichen Spiel aus Wasser und Luft. Die Straße verläuft durch einen alten Wald und hinter knorrigen Ästen und wuchernden Büschen lauern düstere Schatten. Ich bin nicht erschöpft und die schnelle Bewegung meiner Beine fühlt sich sehr angenehm an, fast wie eine Massage.
Dieser Traum dauerte mehrere Minuten lang an und ich hatte die ganze Zeit über den Geschmack von prickelnder Säure auf meiner Zunge, die von einer halben Zitrone in meinem Mund stammt, auf der ich herumkaue.
Als ich kurz darauf aufwache bemerke ich, dass ich noch einen Kaugummi im Mund habe – Geschmack: Zitrone.
(Den restlichen Inhalt des Traumes werde ich bestimmt im späteren Verlauf des Buches genauer deuten können . Wenn ihr Deutungen habt: Her damit!!)
Im Mittelalter stand die Auffassung der Träume laut Freud im Einklang mit dem damals vorherrschenden Weltbild. Der Traum wurde entfremdet und es wurde Kein Zusammenhang zu inneren Vorgängen des Träumers hergestellt.
Soweit meine Einleitung in die Traumdeutung! Morgen geht es weiter mit dem Bezug des Traums zum Wachleben...
Lasst mir ´ne kreative Deutung für meinen Traum da!
Haut rein!
Der twiNtex
Unumstritten ist dies eines der bekanntesten literarischen Werke über Träume. Wenn auch noch nicht sehr wissenschaftlich fundiert sollte es sehr interessant für uns Träumer sein.
Weil der Schinken erstens; ganz schön dick und zweitens; ganz schön unverständlich ist wird er die meisten vom lesen abschrecken. Meine Wenigkeit wird hier deshalb mal versuchen die Inhalte des Buches verständlich auf das wesentliche Zusammenfassen!
Ich werde zwischendurch Szenen aus eigenen Träumen (in dunkelblau) einbauen. Deutungen von Euch sind mir sehr willkommen! Ich selbst habe da nämlich kein gutes Gespür für, was mir ein Traum verraten könnte...
Have fun!
In seinem Werk “Die Traumdeutung” aus dem Jahre 1899 erläutert Sigmund Freud seine psychologische Technik zur Deutung der Träume. Er stellt dabei Zusammenhänge her zwischen dem Inhalt der Träume und dem „seelischen Treiben“, also inneren Konflikten, des Schlafenden. Zu beginn führt Freud einige Werke früherer Autoren an, auf denen sein eigenes Buch basiert. Er beklagt sich darüber, dass Autoren aus der Vergangenheit wissenschaftliche Erkenntnisse über Träume nicht aufeinander aufgebaut haben, sondern stets eine völlig neue Auffassung des Traumes verbreitet haben.
Im Altertum (4. Jahrtausend vor Christus) war eine übernatürliche Auffassung des Traumes gängig:
Träume wurden als Botschaften der Götter angesehen und man versuchte die Zukunft aus ihnen vorher zu sagen.
In der Antike war Aristoteles einer der ersten, der den Traum als ein psychologisches Gebilde betrachtete, also als ein Produkt des menschlichen Geistes. Er stellte außerdem bereits die These auf, dass kleine Reize, die dem Schlafenden widerfahren, im Traum ins große umgedeutet werden.
Dazu habe ich gestern selbst eine Erfahrung in einem präluziden Traum gemacht:
Ich renne mit unnatürlich hoher Geschwindigkeit eine Straße entlang. Starke Windböhen versuchen mich aus der Bahn zu werfen und peitschen mir feinen Sprühregen ins Gesicht. Meine nasse Kleidung klebt an meiner Haut – ein T-Shirt und eine kurze Hose. Ich bin barfuß und erinnere mich noch genau an das Gefühl, wie meine nackten Vorderfüße an der Straße haften als hätte ich Spikes an den Sohlen. Dadurch kann ich optimal den zahlreichen Windungen der Straße folgen, und strotze dem gefährlichen Spiel aus Wasser und Luft. Die Straße verläuft durch einen alten Wald und hinter knorrigen Ästen und wuchernden Büschen lauern düstere Schatten. Ich bin nicht erschöpft und die schnelle Bewegung meiner Beine fühlt sich sehr angenehm an, fast wie eine Massage.
Dieser Traum dauerte mehrere Minuten lang an und ich hatte die ganze Zeit über den Geschmack von prickelnder Säure auf meiner Zunge, die von einer halben Zitrone in meinem Mund stammt, auf der ich herumkaue.
Als ich kurz darauf aufwache bemerke ich, dass ich noch einen Kaugummi im Mund habe – Geschmack: Zitrone.
(Den restlichen Inhalt des Traumes werde ich bestimmt im späteren Verlauf des Buches genauer deuten können . Wenn ihr Deutungen habt: Her damit!!)
Im Mittelalter stand die Auffassung der Träume laut Freud im Einklang mit dem damals vorherrschenden Weltbild. Der Traum wurde entfremdet und es wurde Kein Zusammenhang zu inneren Vorgängen des Träumers hergestellt.
Soweit meine Einleitung in die Traumdeutung! Morgen geht es weiter mit dem Bezug des Traums zum Wachleben...
Lasst mir ´ne kreative Deutung für meinen Traum da!
Haut rein!
Der twiNtex
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(2) Sigmund Freud - Die Traumdeutung
(2) Sigmund Freud – Die Traumdeutung
Die Beziehung des Traums zum Wachleben
Freud stellt zwei gängige Auffassungen damaliger wissenschaftlicher Autoren gegenüber:
1. Der Traum „befreit“ den Träumer vom Alltag. Er steht in keinem direkten Bezug zu den Erlebnissen im Wachleben. Er reißt Inhalte aus ihrem Zusammenhang und interpretiert sie neu.
2. Der Schlafende soll in sein gewöhnliches Leben zurückgerufen werden. Seine bewussten Vorstellungen aus den vergangenen Tagen werden im Traum wieder aufgegriffen. So wird der Alltag im Traum weitergelebt.
Einig sind sich die Wissenschaftler damals, dass der Traum abhängig ist von der individuellen Persönlichkeit, Lebensalter, Geschlecht, Stand, Bildungsstufe, gewohnter Lebensweise und den Erlebnissen und Erfahrungen des Träumers. Eine Theorie besagt, der Traum sei ausgerichtet auf die Leidenschaften, Begierden, aber auch seine Verabscheuungen des Schlafenden. Der Traum dient dazu Wünsche und Zielvorstellungen auszuleben.
Freud selbst nimmt zu den verschiedenen Theorien keine Stellung.
Das „Traummaterial“ - Das Gedächtnis im Traum
Unumstritten ist aber, dass der Traum Erlebnisse aus dem Wachleben reproduziert. Freud ist überzeugt von einer Hypermnesie des Traums (auch hypermnestischer Traum) – einer besseren Erinnerungsfähigkeit im Traum.
Er erläutert dazu unter anderem das Beispiel des Philosophen Delboeufs, welcher im Traum den Namen einer lateinischen Pflanze gekannt hatte, aber davon überzeugt war, dass er diesen im Wachleben noch nie gehört habe. Lange Zeit später erkennt er, dass er den Namen der Pflanze vor Jahren selbst in ein Herbarium geschrieben hatte und ihm die Erinnerung daran nur entfallen war. Der Traum hat also zugriff auf Details, an welche wir uns im Wachleben nicht mehr erinnern können.
Ich persönlich kann mich an keinen hypermnestischen Traum erinnern – vielleicht hattet Ihr das Erlebnis ja mal...?
Morgen wird das „Traummaterial“ weiter ausgeführt!
twiNtex
Die Beziehung des Traums zum Wachleben
Freud stellt zwei gängige Auffassungen damaliger wissenschaftlicher Autoren gegenüber:
1. Der Traum „befreit“ den Träumer vom Alltag. Er steht in keinem direkten Bezug zu den Erlebnissen im Wachleben. Er reißt Inhalte aus ihrem Zusammenhang und interpretiert sie neu.
2. Der Schlafende soll in sein gewöhnliches Leben zurückgerufen werden. Seine bewussten Vorstellungen aus den vergangenen Tagen werden im Traum wieder aufgegriffen. So wird der Alltag im Traum weitergelebt.
Einig sind sich die Wissenschaftler damals, dass der Traum abhängig ist von der individuellen Persönlichkeit, Lebensalter, Geschlecht, Stand, Bildungsstufe, gewohnter Lebensweise und den Erlebnissen und Erfahrungen des Träumers. Eine Theorie besagt, der Traum sei ausgerichtet auf die Leidenschaften, Begierden, aber auch seine Verabscheuungen des Schlafenden. Der Traum dient dazu Wünsche und Zielvorstellungen auszuleben.
Freud selbst nimmt zu den verschiedenen Theorien keine Stellung.
Das „Traummaterial“ - Das Gedächtnis im Traum
Unumstritten ist aber, dass der Traum Erlebnisse aus dem Wachleben reproduziert. Freud ist überzeugt von einer Hypermnesie des Traums (auch hypermnestischer Traum) – einer besseren Erinnerungsfähigkeit im Traum.
Er erläutert dazu unter anderem das Beispiel des Philosophen Delboeufs, welcher im Traum den Namen einer lateinischen Pflanze gekannt hatte, aber davon überzeugt war, dass er diesen im Wachleben noch nie gehört habe. Lange Zeit später erkennt er, dass er den Namen der Pflanze vor Jahren selbst in ein Herbarium geschrieben hatte und ihm die Erinnerung daran nur entfallen war. Der Traum hat also zugriff auf Details, an welche wir uns im Wachleben nicht mehr erinnern können.
Ich persönlich kann mich an keinen hypermnestischen Traum erinnern – vielleicht hattet Ihr das Erlebnis ja mal...?
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twiNtex
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Also ich vertrete eine etwas andere, aber teilweise sich ähnelnde Sichtweise, was den Sinn der Träume angeht.
Ich denke schon, das Träume Botschaften sind. Ob nun von einer intelligenten Quelle oder nicht, sei dahin gestellt. Meiner Meinung nach sind es Botschaften aus dem Inneren heraus und sollen auf Probleme, Herrausforderungen, Konflikte, etc. hinweisen bzw. diese teilweise auch verarbeiten.
Ich gehe da noch weiter und behaupte auch einfach mal, das Träume eine von vielen Möglichkeiten sind einen Zustand der Befreiung zu erreichen (was mit dem darüber Geschriebenen im Einklang steht). Also quasi Erleuchtung/Erwachen. Läuft das Leben beispielsweise eher in die falsche Richtung, dann sollen uns Träume quasi mit verschiedenne Inhalten darauf hinweisen, das jenes oder dieses gelöst werden sollte, Das und jenes verarbeiten werden sollte usw, damit psychische Blockaden, Sorgen, Krankheit oder Probleme heilung finden können oder erst gar nicht entstehen. Damit man sich Selbst ins Gleichgewicht der Natur einfedelt und sich davon nicht weiter entfernt, sonst Aua. xD
Zugegeben: Eine teilweise spirituelle Sichtweise, die ich da vertrete.
Aber um das richtig verstanden zu haben: Hypermnestischen Traum bedeutet also, das man sich selbst irgendwann erinnert, das man mal eine Info aus dem Wachleben erfahren hat, es nur wieder vergessen hatte und es nach der Traumerinnerung interpretiert, als hätte man Zugang zu einer höheren Quelle gehabt, wodurch man diese Informationen für das Reallife erhalten hat? Also so AKE-mäßig?
Zu deinen Postings: Ich finde es toll, das du solche Zusammenfassungen erstellt hast und uns den dicken Schinken ersparst.
Es wäre cool, wenn du weitermachen würdest. Ich lese auf jeden Fall interessiert mit.
Ich denke schon, das Träume Botschaften sind. Ob nun von einer intelligenten Quelle oder nicht, sei dahin gestellt. Meiner Meinung nach sind es Botschaften aus dem Inneren heraus und sollen auf Probleme, Herrausforderungen, Konflikte, etc. hinweisen bzw. diese teilweise auch verarbeiten.
Ich gehe da noch weiter und behaupte auch einfach mal, das Träume eine von vielen Möglichkeiten sind einen Zustand der Befreiung zu erreichen (was mit dem darüber Geschriebenen im Einklang steht). Also quasi Erleuchtung/Erwachen. Läuft das Leben beispielsweise eher in die falsche Richtung, dann sollen uns Träume quasi mit verschiedenne Inhalten darauf hinweisen, das jenes oder dieses gelöst werden sollte, Das und jenes verarbeiten werden sollte usw, damit psychische Blockaden, Sorgen, Krankheit oder Probleme heilung finden können oder erst gar nicht entstehen. Damit man sich Selbst ins Gleichgewicht der Natur einfedelt und sich davon nicht weiter entfernt, sonst Aua. xD
Zugegeben: Eine teilweise spirituelle Sichtweise, die ich da vertrete.
Nein, das habe ich bisher auch nicht erlebt.twiNtex hat geschrieben:Ich persönlich kann mich an keinen hypermnestischen Traum erinnern – vielleicht hattet Ihr das Erlebnis ja mal...?
Aber um das richtig verstanden zu haben: Hypermnestischen Traum bedeutet also, das man sich selbst irgendwann erinnert, das man mal eine Info aus dem Wachleben erfahren hat, es nur wieder vergessen hatte und es nach der Traumerinnerung interpretiert, als hätte man Zugang zu einer höheren Quelle gehabt, wodurch man diese Informationen für das Reallife erhalten hat? Also so AKE-mäßig?
Zu deinen Postings: Ich finde es toll, das du solche Zusammenfassungen erstellt hast und uns den dicken Schinken ersparst.
Es wäre cool, wenn du weitermachen würdest. Ich lese auf jeden Fall interessiert mit.
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@magdreamz
Ich finde Deine Auffasung gar nicht Mal so spirituell. Für mich ist sie sehr logisch und nachvollziehbar:
Wenn ich das richtig verstanden habe, dienen Träume laut Dir als eine Art „Selbsttherapie“. Im Rückblick auf unsere Evolution war das sicher sehr nützlich:
Der Steinzeitmensch hatte keinen Psychologen, der sich mit seinen psychischen Problemen beschäftigt hat. Es konnte ihm sicher helfen, solche in seinen Träumen zu verarbeiten.
Ob sich die Urmenschen schon bewusst – also auch im Wachleben - mit ihren Träumen befasst haben, weiß ich natürlich nicht. Aber wir wissen ja immerhin, dass sich unsere Vorfahren schon vor 6'000 Jahren mit ihren nächtlichen Erfahrungen befasst haben. Liegt also nahe, dass das die späten Steinzeitmenschen das auch schon haben!
Sry, aber ich glaube mit AKEs hat das nichts zu tun! Freud hat übernatürliche Erklärungen stets abgelehnt (und ich auch )
Ich habe mir den hypermnestischen Traum so erklärt:
Im Prinzip kann unser Gehirn nichts vergessen. Bestimmte Informationen können bei bewusstem Zustand nur nicht abgerufen werden, weil unser Gehirn sie „filtert“. Wenn jemand ein Trauma erlitten hat, kann diese Eigenschaft sehr nützlich sein. Bei einigen traumatisierten Menschen hilft eine Hypnose, um vergessenen Erinnerungen wieder zu finden.
Ich denke der Traum versetzt uns auch – wie bei einer Hypnose – in einen Zustand wo wir diese Erfahrungen abrufen können.
Ich werde auf jeden Fall weitermachen! Richtig Spannend wirds ja noch wenn wir die Einleitung hinter uns lassen und zur Deutung von Trauminhalten kommen !
Grüße
twiNtex
Wenn ich das richtig verstanden habe, dienen Träume laut Dir als eine Art „Selbsttherapie“. Im Rückblick auf unsere Evolution war das sicher sehr nützlich:
Der Steinzeitmensch hatte keinen Psychologen, der sich mit seinen psychischen Problemen beschäftigt hat. Es konnte ihm sicher helfen, solche in seinen Träumen zu verarbeiten.
Ob sich die Urmenschen schon bewusst – also auch im Wachleben - mit ihren Träumen befasst haben, weiß ich natürlich nicht. Aber wir wissen ja immerhin, dass sich unsere Vorfahren schon vor 6'000 Jahren mit ihren nächtlichen Erfahrungen befasst haben. Liegt also nahe, dass das die späten Steinzeitmenschen das auch schon haben!
Sry, aber ich glaube mit AKEs hat das nichts zu tun! Freud hat übernatürliche Erklärungen stets abgelehnt (und ich auch )
Ich habe mir den hypermnestischen Traum so erklärt:
Im Prinzip kann unser Gehirn nichts vergessen. Bestimmte Informationen können bei bewusstem Zustand nur nicht abgerufen werden, weil unser Gehirn sie „filtert“. Wenn jemand ein Trauma erlitten hat, kann diese Eigenschaft sehr nützlich sein. Bei einigen traumatisierten Menschen hilft eine Hypnose, um vergessenen Erinnerungen wieder zu finden.
Ich denke der Traum versetzt uns auch – wie bei einer Hypnose – in einen Zustand wo wir diese Erfahrungen abrufen können.
Ich werde auf jeden Fall weitermachen! Richtig Spannend wirds ja noch wenn wir die Einleitung hinter uns lassen und zur Deutung von Trauminhalten kommen !
Grüße
twiNtex
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(3) Sigmund Freud - Die Traumdeutung
(3) Sigmund Freud – Die Traumdeutung
Fortsetzung: “Das Traummaterial”
Neben der Hypermnesie (1.) erkennt Freud zwei weitere seltsame Eigenschaften des Traums:
2. Erfahrungen und Eindrücke welche unsere Gedanken im Wachleben sehr intensiv beeinflussen werden im Traum nicht direkt reproduziert, sondern erst wenn sie schon im Wachleben verarbeitet wurden. Als Beispiel nennt Freud den Tod eines geliebten Menschen:
Der Verstorbene wird nicht direkt in den Träumen auftauchen, sondern erst eine Weile später, wenn uns sein Tod nicht mehr so sehr beschäftigt.
Sehr nahestehende Personen habe ich mit meinen 17 Jahren zum Glück noch nicht verloren. Aber zumindest am Beispiel von einem verstorbenen Haustier, kann ich das bezeugen . Erst Wochen nach seinem Tod träumte ich einige Male von ihm.
3. Im Traum werden nicht nur sehr bedeutsame Ereignisse und Eindrücke aus dem Wachleben verarbeitet, sondern auch die scheinbar unbedeutendsten, alltäglichen Erfahrungen. Diese Tatsache macht es – wie ich selber finde - sehr schwer eine Theorie aufzustellen wozu uns Träume dienen. @magdreamz: Wenn der Traum nämlich tatsächlich dazu dient sich mit unseren psychischen Problemen zu befassen, wieso handelt er dann scheinbar so unwichtige Ereignisse ab?
Freud betont, dass die Erkenntnis über das Traumgedächtnis bedeutsam für die allgemeine Theorie des Gedächtnisses sei. Denn aus Trauminhalten (besonders von hypermnestischen Träumen) wissen wir, dass wir Erlebnisse niemals vollständig vergessen können.
Im Traum haben wir Zugang zu verborgenen Winkeln unseres Gedächtnisses, die wir im Wachleben nur erahnen können. Ich finde das macht Träume mit unter so faszinierend und mysteriös!
Bis zum nächsten Beitrag!
twiNtex
Fortsetzung: “Das Traummaterial”
Neben der Hypermnesie (1.) erkennt Freud zwei weitere seltsame Eigenschaften des Traums:
2. Erfahrungen und Eindrücke welche unsere Gedanken im Wachleben sehr intensiv beeinflussen werden im Traum nicht direkt reproduziert, sondern erst wenn sie schon im Wachleben verarbeitet wurden. Als Beispiel nennt Freud den Tod eines geliebten Menschen:
Der Verstorbene wird nicht direkt in den Träumen auftauchen, sondern erst eine Weile später, wenn uns sein Tod nicht mehr so sehr beschäftigt.
Sehr nahestehende Personen habe ich mit meinen 17 Jahren zum Glück noch nicht verloren. Aber zumindest am Beispiel von einem verstorbenen Haustier, kann ich das bezeugen . Erst Wochen nach seinem Tod träumte ich einige Male von ihm.
3. Im Traum werden nicht nur sehr bedeutsame Ereignisse und Eindrücke aus dem Wachleben verarbeitet, sondern auch die scheinbar unbedeutendsten, alltäglichen Erfahrungen. Diese Tatsache macht es – wie ich selber finde - sehr schwer eine Theorie aufzustellen wozu uns Träume dienen. @magdreamz: Wenn der Traum nämlich tatsächlich dazu dient sich mit unseren psychischen Problemen zu befassen, wieso handelt er dann scheinbar so unwichtige Ereignisse ab?
Freud betont, dass die Erkenntnis über das Traumgedächtnis bedeutsam für die allgemeine Theorie des Gedächtnisses sei. Denn aus Trauminhalten (besonders von hypermnestischen Träumen) wissen wir, dass wir Erlebnisse niemals vollständig vergessen können.
Im Traum haben wir Zugang zu verborgenen Winkeln unseres Gedächtnisses, die wir im Wachleben nur erahnen können. Ich finde das macht Träume mit unter so faszinierend und mysteriös!
Bis zum nächsten Beitrag!
twiNtex
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Ja, ich kenne dieses Phänomen ebenfalls. Auch mir ist das mittlerweile etliche Male passiert. Auch mit völlig normalen Situationen oder Erlebnissen, die für mich selbst Neu sind. Beispielsweise komme ich in eine neue Umgebung, lerne neue Leute kennen oder ich habe einen neuen Arbeitsplatz etc.twiNtex hat geschrieben:Aber zumindest am Beispiel von einem verstorbenen Haustier, kann ich das bezeugen . Erst Wochen nach seinem Tod träumte ich einige Male von ihm.
Dann träume ich scheinbar nicht sofort, sondern tatsächlich dauert es mindestens 1 Woche oder länger bis ich Träume mit diesen neuen Inhalten vorkommen.
Diese Aussage von Freud hat aber einen Haken: Wer sagt mir nicht, das ich nicht doch zeitnah von sochen Inhalten träume? Ich kann sie ja theorietisch vergessen haben beim aufwachen.
Hm, das ist eine berechtigte Frage. Ich bin mir natürlich nicht sicher, aber ich denke das nichts unwichtig ist. Ich gehe einfachmal davon aus, das jeder Trauminhalt eine gewisse Verarbeitungs-, Lern-, Simulations-, Test-, Gesundungs- oder Entwicklungprozess darstellen könnte. Einige sehen das anders und glauben an Junk-Trauminhalten. Ich allerdings nicht.twiNtex hat geschrieben:Im Traum werden nicht nur sehr bedeutsame Ereignisse und Eindrücke aus dem Wachleben verarbeitet, sondern auch die scheinbar unbedeutendsten, alltäglichen Erfahrungen. Diese Tatsache macht es – wie ich selber finde - sehr schwer eine Theorie aufzustellen wozu uns Träume dienen. @magdreamz: Wenn der Traum nämlich tatsächlich dazu dient sich mit unseren psychischen Problemen zu befassen, wieso handelt er dann scheinbar so unwichtige Ereignisse ab?
Also ich wüsste nicht warum die Natur etwas unwichtiges, sinnloses in biologisch-Geistige Systeme oder Generell überall einbauen sollte. So begründe ich das zumindest.
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
@mag
Es ist zwar nicht absolut gesichert, aber sehr wahrscheinlich, dass andere Tiere ebenfalls träumen. Glaubst du, dass beispielsweise Hunde aus anderen Gründen träumen als der Mensch es tut?Also ich vertrete eine etwas andere, aber teilweise sich ähnelnde Sichtweise, was den Sinn der Träume angeht.
Ich denke schon, das Träume Botschaften sind. Ob nun von einer intelligenten Quelle oder nicht, sei dahin gestellt. Meiner Meinung nach sind es Botschaften aus dem Inneren heraus und sollen auf Probleme, Herrausforderungen, Konflikte, etc. hinweisen bzw. diese teilweise auch verarbeiten.
Ich gehe da noch weiter und behaupte auch einfach mal, das Träume eine von vielen Möglichkeiten sind einen Zustand der Befreiung zu erreichen (was mit dem darüber Geschriebenen im Einklang steht). Also quasi Erleuchtung/Erwachen. Läuft das Leben beispielsweise eher in die falsche Richtung, dann sollen uns Träume quasi mit verschiedenne Inhalten darauf hinweisen, das jenes oder dieses gelöst werden sollte, Das und jenes verarbeiten werden sollte usw, damit psychische Blockaden, Sorgen, Krankheit oder Probleme heilung finden können oder erst gar nicht entstehen. Damit man sich Selbst ins Gleichgewicht der Natur einfedelt und sich davon nicht weiter entfernt
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Hm, damit habe ich mich bisher kaum beschäftigt, aber ich denke das Tiere auf jeden Fall träumen (Bin mir nicht sicher ob alle Arten von Tieren träumen, aber sicherlich viele) und ich denke ebenfalls das Tiere zumindest teilweise aus Gründen träumen, warum auch der Mensch träumt. Sie träumen meiner Einschätzung nach auch um Dinge zu verarbeiten, Simulationen nachzuspielen, auf Gefahren besser vorbereitet zu sein, bessere Jagdtechniken zu entwickeln, besser an Nahrung zu kommen, ja sogar sich wohl fühlen zu wohlen (Sieht man ja auch Haustieren wie Katzen oder Hunde. Sie wollen ja auch mit dem Herrchen oder Frauchen schmusen, Liebe und Zuneigung erfahren usw. ) etc. Das wäre zumindest plausibel und nachvollziehbar und auch evolutionärtechnisch sinnvoll.Kirschbaum hat geschrieben:Es ist zwar nicht absolut gesichert, aber sehr wahrscheinlich, dass andere Tiere ebenfalls träumen. Glaubst du, dass beispielsweise Hunde aus anderen Gründen träumen als der Mensch es tut?
Da gibst aber eine Sache, die man berücksichtigen sollte: Der menschliche Geist ist wohl wesentlich komplexer und Vielfältiger. Allein schon die Tatsache das Menschen über sich Selbst, dem Ursprung der Welt und Vergleichbaren nachdenken können, ungemein schöpferisch und kreativ sein können (leider auch sehr zerstörerisch und destruktiv) was Tiere nicht können/tun.
Allerdings möchte ich da nicht zu viel schreiben, weil ich wirklich auf diesem Gebiet "Tiere, Träume und Sinn" mich kaum informiert habe. Das sind nur so meine ersten Gedankengänge, wie ich das einschätzen würde.
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(4) Sigmund Freud - Die Traumdeutung
(4) Sigmung Freud – Die Traumdeutung
Auf der Suche nach weiteren Theorien für den Sinn des Träumens findet Freud die simple Auffassung, dass der Traum allein dazu dient Erinnerungen abzuhandeln und so die Erinnerungsfähigkeit zu verbessern.
Für diese Theorie spricht eine Untersuchung, welche belegt, dass in den ersten REM-Phasen direkt nach dem Einschlafen bereits länger vergangene Erinnerungen während in den letzten REM-Phasen vor dem Aufwachen erst kürzlich Erinnerungen reproduziert werden – die Erlebniss werden also der richtigen Reihenfolge nach abgehandelt.
(Wie seriös diese Untersuchung war geht leider nicht aus Freuds Werk hervor. Mich persönlich hat dieses Argument jedenfalls nicht vom Hocker gehauen. Was denkt ihr davon?)
Freud fügt außerdem hinzu, dass Wiederholungen von Erlebnissen im Traum nicht vorkommen.
Das kann ich selbst aus eigener Erfahrung widerlegen, da ich bereits einige Träume von Erinnerungen hatte die sich wiederholt haben und das auch von anderen weiß.
Letztlich schließt er diese Theorie aber aus, da im Traum an so entscheidenden Stellen völlig fremdartige Dinge auftreten die wir im Wachleben noch nie erlebt haben, Erinnerungen aus ihrem Zusammenhang gerissen werden oder nur in Bruchstücken auftreten.
Traumreize und Traumquellen
Diese Begriffe entstanden aus der Theorie; der Traum sei eine Folge aus Störungen im Schlaf. Nur dadurch, dass unser Schlaf gestört wird – hohe/ niedrige Zimmertemperatur, Geräusche, Berührungen, Feuchtigkeit, … - entstehen Träume als eine Art Symptom.
Diese Theorie ist wie ich persönlich finde sogar teilweise logisch:
Wir wissen ja bereits, dass kleine Reize die dem Schlafenden widerfahren im Traum ins Große umgedeutet werden (Mein eigenes Beispiel: Ich träume über längere Zeit, wie ich auf einer Zitrone herumkaue. Als ich aufwache, bemerke ich den Kaugummi mit Zitronengeschmack, den ich noch in meinem Mund habe). Außerdem korreliert schlechter Schlaf sehr oft mit schlechten Träumen. Widersprüchlich ist, dass bei gutem Schlaf meist die intensivsten Träume auftreten. Nach dieser Theorie dürfte man dann gar nicht Träumen.
Freud zählt letztlich alle relevanten Einflüsse für den Traum auf:
1. Äußere (objektive) Sinneserregung
2. Innere (subjektive) Sinneserregung
3. Innerer (organischer) Leibreiz
4. Rein psychische Reizquellen
Zu seiner Zeit beginnen immer mehr Wissenschaftler an den psychischen Quellen eine größere Bedeutung zuzuschreiben.
Wie groß schätzt ihr den Einfluss von Äußeren Reizen auf Eure Träume? Früher hätte ich es gar nicht für möglich gehalten, dass die Schlafbedingungen meine Träume überhaupt beeinflussen können!
Bis zum nächsten post!
twiNtex
Auf der Suche nach weiteren Theorien für den Sinn des Träumens findet Freud die simple Auffassung, dass der Traum allein dazu dient Erinnerungen abzuhandeln und so die Erinnerungsfähigkeit zu verbessern.
Für diese Theorie spricht eine Untersuchung, welche belegt, dass in den ersten REM-Phasen direkt nach dem Einschlafen bereits länger vergangene Erinnerungen während in den letzten REM-Phasen vor dem Aufwachen erst kürzlich Erinnerungen reproduziert werden – die Erlebniss werden also der richtigen Reihenfolge nach abgehandelt.
(Wie seriös diese Untersuchung war geht leider nicht aus Freuds Werk hervor. Mich persönlich hat dieses Argument jedenfalls nicht vom Hocker gehauen. Was denkt ihr davon?)
Freud fügt außerdem hinzu, dass Wiederholungen von Erlebnissen im Traum nicht vorkommen.
Das kann ich selbst aus eigener Erfahrung widerlegen, da ich bereits einige Träume von Erinnerungen hatte die sich wiederholt haben und das auch von anderen weiß.
Letztlich schließt er diese Theorie aber aus, da im Traum an so entscheidenden Stellen völlig fremdartige Dinge auftreten die wir im Wachleben noch nie erlebt haben, Erinnerungen aus ihrem Zusammenhang gerissen werden oder nur in Bruchstücken auftreten.
Traumreize und Traumquellen
Diese Begriffe entstanden aus der Theorie; der Traum sei eine Folge aus Störungen im Schlaf. Nur dadurch, dass unser Schlaf gestört wird – hohe/ niedrige Zimmertemperatur, Geräusche, Berührungen, Feuchtigkeit, … - entstehen Träume als eine Art Symptom.
Diese Theorie ist wie ich persönlich finde sogar teilweise logisch:
Wir wissen ja bereits, dass kleine Reize die dem Schlafenden widerfahren im Traum ins Große umgedeutet werden (Mein eigenes Beispiel: Ich träume über längere Zeit, wie ich auf einer Zitrone herumkaue. Als ich aufwache, bemerke ich den Kaugummi mit Zitronengeschmack, den ich noch in meinem Mund habe). Außerdem korreliert schlechter Schlaf sehr oft mit schlechten Träumen. Widersprüchlich ist, dass bei gutem Schlaf meist die intensivsten Träume auftreten. Nach dieser Theorie dürfte man dann gar nicht Träumen.
Freud zählt letztlich alle relevanten Einflüsse für den Traum auf:
1. Äußere (objektive) Sinneserregung
2. Innere (subjektive) Sinneserregung
3. Innerer (organischer) Leibreiz
4. Rein psychische Reizquellen
Zu seiner Zeit beginnen immer mehr Wissenschaftler an den psychischen Quellen eine größere Bedeutung zuzuschreiben.
Wie groß schätzt ihr den Einfluss von Äußeren Reizen auf Eure Träume? Früher hätte ich es gar nicht für möglich gehalten, dass die Schlafbedingungen meine Träume überhaupt beeinflussen können!
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(5) Sigmund Freud - Die Traumdeutung
(5) Sigmund Freud – Die Traumdeutung
Die vier erwähnten Reizquellen werden anschließend genauer Beschrieben:
1. Die äußeren Reize:
Um einschlafen zu können verschließt der Körper alle Sinneskanäle – allen voran die Augen. Trotzdem gelingt es uns nie vollständig alle äußeren Reize von uns abzuschotten. Stärkere Reize können uns aufwecken, schwächere Reize werden – wie bereits erwähnt - im Traum oft umgedeutet .Einen leisen Wecker hört man beispielsweise oft vor dem Aufwachen noch im Traum. Man nimmt ihn zum Beispiel als den Glockenschlag eines Kirchturms oder das Klirren von Besteck wahr.
Freud macht zählt einige Beispiele für die Auswirkung von äußeren Reizen auf den Trauminhalt (die interessantesten nenne ich hier):
„Er wird an den Lippen und Nasenspitze mit einer Feder gekitzelt. - Träumt von einer schrecklichen Tortur; eine Pechlarve wird ihm aufs Gesicht gelegt, dann weggerissen, dass die Haut mitgeht.“
„Man wetzt eine Schere an einer Pinzette. - Er hört Glocken läuten.“
„Ein Komponist träumte einmal einem Schüler eine Frage zu stellen: ,Hast Du mich verstanden?'
Dieser schreit wie ein Besessener: ,Oh ja!' Er verweist ihm das Schreien. Doch schon schreit die ganze Klasse: ,Orja!', Hierauf: ,Ehrja!', und endlich: , Feuerjo!'
Und nun erwacht er von wirklichem Feuergeschrei auf der Straße.“
Freud schließt mit der Frage an, warum der endgültige Weckreiz so passend in das Traumgeschehen eingebunden zu sein scheint. Er erzählt dazu das Traumbeispiel eines Wissenschaftlers der von seiner Hinrichtung träumte – als das Messer der Guillotine herabfällt, wacht er auf und bemerkt, dass ein Bettaufsatz auf seine Wirbel gefallen ist.
Oft passt auch der Ton eines Weckers perfekt in die Traumhandlung. Warum ist das so?
Im Schlaf befinden wir uns laut Freud unter den Bedingungen der Illusionsbildung. Äußere Reize werden Erkannt und bestimmten Erfahrungen zugeordnet. Das wird an folgendem Beispiel deutlich:
Man sieht auf eine Weite Entfernung ein Tier und hält es zuerst für ein Pferd. Bei näherem herankommen erkennt man, dass es eine Kuh ist. Unser Gehirn hat dem unbekannten Objekt in der Ferne bereits eine Assoziation zugeordnet, die ihm ähnelt.
So funktioniert das auch im Traum. Zu einem äußeren Reiz wird eine passende Erfahrung in den Trauminhalt eingebaut.
Das war in der „Traumdeutung“ ganz schön umständlich erklärt! Ich hoffe ich konnte für Euch verständlich erläutern was der liebe Sigmund da meinte!
Macht's gut und ciao!
twiNtex
Die vier erwähnten Reizquellen werden anschließend genauer Beschrieben:
1. Die äußeren Reize:
Um einschlafen zu können verschließt der Körper alle Sinneskanäle – allen voran die Augen. Trotzdem gelingt es uns nie vollständig alle äußeren Reize von uns abzuschotten. Stärkere Reize können uns aufwecken, schwächere Reize werden – wie bereits erwähnt - im Traum oft umgedeutet .Einen leisen Wecker hört man beispielsweise oft vor dem Aufwachen noch im Traum. Man nimmt ihn zum Beispiel als den Glockenschlag eines Kirchturms oder das Klirren von Besteck wahr.
Freud macht zählt einige Beispiele für die Auswirkung von äußeren Reizen auf den Trauminhalt (die interessantesten nenne ich hier):
„Er wird an den Lippen und Nasenspitze mit einer Feder gekitzelt. - Träumt von einer schrecklichen Tortur; eine Pechlarve wird ihm aufs Gesicht gelegt, dann weggerissen, dass die Haut mitgeht.“
„Man wetzt eine Schere an einer Pinzette. - Er hört Glocken läuten.“
„Ein Komponist träumte einmal einem Schüler eine Frage zu stellen: ,Hast Du mich verstanden?'
Dieser schreit wie ein Besessener: ,Oh ja!' Er verweist ihm das Schreien. Doch schon schreit die ganze Klasse: ,Orja!', Hierauf: ,Ehrja!', und endlich: , Feuerjo!'
Und nun erwacht er von wirklichem Feuergeschrei auf der Straße.“
Freud schließt mit der Frage an, warum der endgültige Weckreiz so passend in das Traumgeschehen eingebunden zu sein scheint. Er erzählt dazu das Traumbeispiel eines Wissenschaftlers der von seiner Hinrichtung träumte – als das Messer der Guillotine herabfällt, wacht er auf und bemerkt, dass ein Bettaufsatz auf seine Wirbel gefallen ist.
Oft passt auch der Ton eines Weckers perfekt in die Traumhandlung. Warum ist das so?
Im Schlaf befinden wir uns laut Freud unter den Bedingungen der Illusionsbildung. Äußere Reize werden Erkannt und bestimmten Erfahrungen zugeordnet. Das wird an folgendem Beispiel deutlich:
Man sieht auf eine Weite Entfernung ein Tier und hält es zuerst für ein Pferd. Bei näherem herankommen erkennt man, dass es eine Kuh ist. Unser Gehirn hat dem unbekannten Objekt in der Ferne bereits eine Assoziation zugeordnet, die ihm ähnelt.
So funktioniert das auch im Traum. Zu einem äußeren Reiz wird eine passende Erfahrung in den Trauminhalt eingebaut.
Das war in der „Traumdeutung“ ganz schön umständlich erklärt! Ich hoffe ich konnte für Euch verständlich erläutern was der liebe Sigmund da meinte!
Macht's gut und ciao!
twiNtex
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Zitat von twiNtex:
Freud betont, dass die Erkenntnis über das Traumgedächtnis bedeutsam für die allgemeine Theorie des Gedächtnisses sei. Denn aus Trauminhalten (besonders von hypermnestischen Träumen) wissen wir, dass wir Erlebnisse niemals vollständig vergessen können.
Im Traum haben wir Zugang zu verborgenen Winkeln unseres Gedächtnisses, die wir im Wachleben nur erahnen können. Ich finde das macht Träume mit unter so faszinierend und mysteriös!]
Das ist mir letzhin in einem DILD passiert:
Der TT verwandelte mich in einen Kondor (ich hatte mir vorgenommen, mir das in einem KT zu wünschen). Durch den Verwandlungsprozess wurde ich klar, schaute meinen Schnabel an und war enttäuscht, dass er nicht so elegant aussah, wie ich erwartet hatte, sondern eher hässlich. Mein UB wusste/bzw. hat scheinbar auf seiner 'Festplatte' abgespeichert, wie der auszusehen hat . Also war das wohl eine Art hypermnestische Traumerfahrung. Vielen Dank für die Info.
Ich werde Deine Beiträge weiterhin mit Interesse verfolgen, da ich bis jetzt auch zu faul war, diesen 'alten Schunken' zu lesen. Vielleicht ändert sich das dann noch...
Freud betont, dass die Erkenntnis über das Traumgedächtnis bedeutsam für die allgemeine Theorie des Gedächtnisses sei. Denn aus Trauminhalten (besonders von hypermnestischen Träumen) wissen wir, dass wir Erlebnisse niemals vollständig vergessen können.
Im Traum haben wir Zugang zu verborgenen Winkeln unseres Gedächtnisses, die wir im Wachleben nur erahnen können. Ich finde das macht Träume mit unter so faszinierend und mysteriös!]
Das ist mir letzhin in einem DILD passiert:
Der TT verwandelte mich in einen Kondor (ich hatte mir vorgenommen, mir das in einem KT zu wünschen). Durch den Verwandlungsprozess wurde ich klar, schaute meinen Schnabel an und war enttäuscht, dass er nicht so elegant aussah, wie ich erwartet hatte, sondern eher hässlich. Mein UB wusste/bzw. hat scheinbar auf seiner 'Festplatte' abgespeichert, wie der auszusehen hat . Also war das wohl eine Art hypermnestische Traumerfahrung. Vielen Dank für die Info.
Ich werde Deine Beiträge weiterhin mit Interesse verfolgen, da ich bis jetzt auch zu faul war, diesen 'alten Schunken' zu lesen. Vielleicht ändert sich das dann noch...
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Sigmund Freud - Die Traumdeutung
So eine Verwandlung hört sich verdammt cool an! Muss ich mir auf meine Liste schreiben ...
Ein hypermnestischer Traum war das nicht - soweit ich das aus Freuds Definition beurteilen kann. Ich mache ein Beispiel damit es ganz deutlich wird :
Du hast einmal im Wachleben eine Englischvokabel gelernt. Aber leider hast Du sie einige Zeit später wieder vergessen. So sehr Du Dich bemühst, Du kannst Dich nicht mehr an die Vokabel erinnern. Dann hast Du eines Nachts einen Traum und genau diese Vokabel, die Dir entfallen war, kommt in Deinem Traum vor. Das ist dann ein hypermnestischer Traum!
Dein "hässlicher" Schnabel war keine Erinnerung die Du vergessen hattest - es war nur die unterbewusste Erwartungshaltung wie er auszusehen hat. Dazu kam der Kontrollverlust über den KT .
mach's gut !
twiNtex
Ein hypermnestischer Traum war das nicht - soweit ich das aus Freuds Definition beurteilen kann. Ich mache ein Beispiel damit es ganz deutlich wird :
Du hast einmal im Wachleben eine Englischvokabel gelernt. Aber leider hast Du sie einige Zeit später wieder vergessen. So sehr Du Dich bemühst, Du kannst Dich nicht mehr an die Vokabel erinnern. Dann hast Du eines Nachts einen Traum und genau diese Vokabel, die Dir entfallen war, kommt in Deinem Traum vor. Das ist dann ein hypermnestischer Traum!
Dein "hässlicher" Schnabel war keine Erinnerung die Du vergessen hattest - es war nur die unterbewusste Erwartungshaltung wie er auszusehen hat. Dazu kam der Kontrollverlust über den KT .
mach's gut !
twiNtex
Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Ich kann Freud´s Erklärungen zwischen einem Wach- und Traumgeschehen nicht nachvollziehen. Ich bemerke stattdessen: All meine Träume sind eindeutig eine Art Wachgeschehen, denn ich muss wach sein, um das Traumgeschehen überhaupt mitzubekommen.
Zudem habe ich noch niemals einen qualitativen Unterschied zwischen einem Traum- und einem Wachgeschehen hinsichtlich der sinnlichen Erfahrbarkeit bemerkt. Anschaulich gesagt: Eine frisch gemähte Wiese duftet in meinem Traumgeschehen genauso wundervoll, wie in einem Wachgeschehen. Da gibt es aber auch nicht den geringsten Unterschied. Ähnlich verhält es sich mit all meinen anderen sinnlichen Qualitäten. Oftmals sind sie in einem Traumgeschehen sogar qualitativ deutlich besser.
Zudem habe ich bemerkt: Würde ich jede Nacht dasselbe Traumgeschehen als Fortsetzung erfahren, lediglich unterbrochen von ein paar Stunden sogenannter Wachphase, dann hätte ich große Schwierigkeiten zu sagen, was ich für die Wachphase halte und was ich als Traumgeschehen empfinde.
Deswegen kann ich Freud´s Erklärungen darüber nicht bestätigen.
Meine Überlegungen zur Traumdeutung:
Wenn es einer Deutung mancher Träume benötigt, dann gibt es zwangsläufig auch eine Instanz, die dafür sorgt, dass das Geschehen in einem Traumszenario keinem tatsächlich sinnlich erfahrbaren Geschehen entspricht und es erst gedeutet werden will/muss/sollte. Ich frage mich allerdings, warum diese Umwege?
Denn ich sehe nicht die geringste Notwendigkeit dafür, das tatsächliche Geschehen als Traumgeschehen zunächst abzuwandeln. Man kann genauso gut stattdessen gleich die gedeutete Version träumen. Begründung: Kein Vorgang in der Natur lässt sich als etwas zu Deutendes, als etwas Verschleiertes erklären. Nur weil wir Menschen nicht in der Lage sind, uns gegenseitig alle Geschehnisse in der Natur erklären zu können, bedeutet nicht, dass eine Verschleierung zugrunde liegt. Und weil auch Träume ein ganz natürlicher Vorgang sind, gilt für sie dasselbe.
Warum manche Leute einen bestimmten Traum als etwas verstehen, das erst gedeutet werden muss, kann nur eines bedeuten: Sie sind überzeugt, es gibt eine Art Bewusstseins-Quiz nach dem Motto: ”Nun raten Sie mal schön, was Ihr Traumgeschehen wohl bedeuten soll. Wenn Sie es herausbekommen haben, werden Sie sich als Belohnung gleich viel besser fühlen und etwas dazugelernt haben. Sie könnten die Lösung zwar auch gleich träumen, aber das wäre ja längst nicht so unterhaltsam, nicht wahr? Deswegen: Viel Erfolg bei der nächsten Ausgabe Ihrer Traumdeutungen!“
Zudem habe ich noch niemals einen qualitativen Unterschied zwischen einem Traum- und einem Wachgeschehen hinsichtlich der sinnlichen Erfahrbarkeit bemerkt. Anschaulich gesagt: Eine frisch gemähte Wiese duftet in meinem Traumgeschehen genauso wundervoll, wie in einem Wachgeschehen. Da gibt es aber auch nicht den geringsten Unterschied. Ähnlich verhält es sich mit all meinen anderen sinnlichen Qualitäten. Oftmals sind sie in einem Traumgeschehen sogar qualitativ deutlich besser.
Zudem habe ich bemerkt: Würde ich jede Nacht dasselbe Traumgeschehen als Fortsetzung erfahren, lediglich unterbrochen von ein paar Stunden sogenannter Wachphase, dann hätte ich große Schwierigkeiten zu sagen, was ich für die Wachphase halte und was ich als Traumgeschehen empfinde.
Deswegen kann ich Freud´s Erklärungen darüber nicht bestätigen.
Meine Überlegungen zur Traumdeutung:
Wenn es einer Deutung mancher Träume benötigt, dann gibt es zwangsläufig auch eine Instanz, die dafür sorgt, dass das Geschehen in einem Traumszenario keinem tatsächlich sinnlich erfahrbaren Geschehen entspricht und es erst gedeutet werden will/muss/sollte. Ich frage mich allerdings, warum diese Umwege?
Denn ich sehe nicht die geringste Notwendigkeit dafür, das tatsächliche Geschehen als Traumgeschehen zunächst abzuwandeln. Man kann genauso gut stattdessen gleich die gedeutete Version träumen. Begründung: Kein Vorgang in der Natur lässt sich als etwas zu Deutendes, als etwas Verschleiertes erklären. Nur weil wir Menschen nicht in der Lage sind, uns gegenseitig alle Geschehnisse in der Natur erklären zu können, bedeutet nicht, dass eine Verschleierung zugrunde liegt. Und weil auch Träume ein ganz natürlicher Vorgang sind, gilt für sie dasselbe.
Warum manche Leute einen bestimmten Traum als etwas verstehen, das erst gedeutet werden muss, kann nur eines bedeuten: Sie sind überzeugt, es gibt eine Art Bewusstseins-Quiz nach dem Motto: ”Nun raten Sie mal schön, was Ihr Traumgeschehen wohl bedeuten soll. Wenn Sie es herausbekommen haben, werden Sie sich als Belohnung gleich viel besser fühlen und etwas dazugelernt haben. Sie könnten die Lösung zwar auch gleich träumen, aber das wäre ja längst nicht so unterhaltsam, nicht wahr? Deswegen: Viel Erfolg bei der nächsten Ausgabe Ihrer Traumdeutungen!“
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(6) Sigmund Freud - Die Traumdeutung
(6) Sigmund Freud – Die Traumdeutung
Die Rolle der äußeren Sinneserregungen ist nach zahlreichen Beispielen unumstritten. Jedoch träumen wir auch, wenn unser Schlaf weitestgehend ungestört ist. Daher kann die Traumbildung nicht allein äußeren Reizen zugeschrieben werden. Einen wichtigen Einfluss haben innere Sinneserregungen.
2. Innere (subjektive) Sinneserregungen
Darunter versteht Freud beispielsweise das „Lichtchaos“ was wir beim schließen der Augen sehen. Oft sind es nur undefinierbare Lichtpunkte, manchmal aber auch erkennbare Objekte, die auf der Netzhaut erscheinen. Als ein weiteres Beispiel nennt Freud das „Ohrenklingeln“ - kennt jeder, mal einen hohen Ton oder ein Rauschen im Ohr gehört zu haben, die gar nicht existierten. Innere Sinneserregungen haben den äußeren Gegenüber den Vorzug, dass sie nicht von äußeren Reizen abhängig sind.
Ein besonderes Phänomen dieser Bilder auf der Netzhaut sind hypnagoge Bilder. Freud nennt sie hypnagogische Halluzinationen – welche sich beim Einschlafen auf der Netzhaut bilden. Freud erbringt zahlreiche Beispiele, in denen hypnagoge Bilder auch in nachfolgenden Träumen auftreten.
Ebenso beschreibt Freud, dass auch hypnagoge Gehörshalluzinationen möglich sind.
Solche habe ich selbst sehr oft. Meistens ist das Einschlafen bei mir mit einer kurzen, immer wiederkehrenden Tonabfolge oder einem sich wiederholenden Geräusch verbunden.
Innere Sinneserregungen bilden also Bild und Ton unserer Träume!
Seht ihr oft hypnagoge Bilder oder hört vielleicht auch hypnagoge Geräusche?
Habt ihr auch Erfahrungen gemacht, wo diese in Euren nachfolgenden Träumen wieder vorgekommen waren?
Im nächsten Beitrag kommen wir zum „Inneren, organischen Leibesreiz“!
Macht's gut bis dahin!
twiNtex
PS @Meikel: Danke für den Beitrag! Ich beantworte ihn in kürze !
Die Rolle der äußeren Sinneserregungen ist nach zahlreichen Beispielen unumstritten. Jedoch träumen wir auch, wenn unser Schlaf weitestgehend ungestört ist. Daher kann die Traumbildung nicht allein äußeren Reizen zugeschrieben werden. Einen wichtigen Einfluss haben innere Sinneserregungen.
2. Innere (subjektive) Sinneserregungen
Darunter versteht Freud beispielsweise das „Lichtchaos“ was wir beim schließen der Augen sehen. Oft sind es nur undefinierbare Lichtpunkte, manchmal aber auch erkennbare Objekte, die auf der Netzhaut erscheinen. Als ein weiteres Beispiel nennt Freud das „Ohrenklingeln“ - kennt jeder, mal einen hohen Ton oder ein Rauschen im Ohr gehört zu haben, die gar nicht existierten. Innere Sinneserregungen haben den äußeren Gegenüber den Vorzug, dass sie nicht von äußeren Reizen abhängig sind.
Ein besonderes Phänomen dieser Bilder auf der Netzhaut sind hypnagoge Bilder. Freud nennt sie hypnagogische Halluzinationen – welche sich beim Einschlafen auf der Netzhaut bilden. Freud erbringt zahlreiche Beispiele, in denen hypnagoge Bilder auch in nachfolgenden Träumen auftreten.
Ebenso beschreibt Freud, dass auch hypnagoge Gehörshalluzinationen möglich sind.
Solche habe ich selbst sehr oft. Meistens ist das Einschlafen bei mir mit einer kurzen, immer wiederkehrenden Tonabfolge oder einem sich wiederholenden Geräusch verbunden.
Innere Sinneserregungen bilden also Bild und Ton unserer Träume!
Seht ihr oft hypnagoge Bilder oder hört vielleicht auch hypnagoge Geräusche?
Habt ihr auch Erfahrungen gemacht, wo diese in Euren nachfolgenden Träumen wieder vorgekommen waren?
Im nächsten Beitrag kommen wir zum „Inneren, organischen Leibesreiz“!
Macht's gut bis dahin!
twiNtex
PS @Meikel: Danke für den Beitrag! Ich beantworte ihn in kürze !
Sigmund Freud - Die Traumdeutung
Ich möchte noch betonen, dass ich die großartigen Arbeiten von Siegmund Freud durchaus würdige und sie für lobenswert halte. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich mit all seinen Aussagen übereinstimmen muss.
Über das Zustandekommen von Träumen habe ich ebenfalls abweichende Ansichten zu den allgemein geltenden wissenschaftlichen Aussagen darüber. Damit meine ich jene Aussagen von Experten, Neurologen, Gehirn- und Bewusstseinsforschern.
Beispielweise erklären uns diese Wissenschaftler den Vorgang der sinnlichen Wahrnehmung, ganz allgemein verständlich gesagt, wie folgt:
Beispiel Sehen:
Die Retina des Auges wird durch bestimmte elektromagnetische Schwingungen (=Photonen des sogenannten sichtbaren Bereiches des Spektrums) angeregt. Und hier ist auch schon das Ende der elektromagnetischen Schwingung. Sie geht vollkommen verloren, weil sie von den Nervenzellen im Auge in elektrische Impulse umgewandelt wird, die sie ins Sehzentrum des Gehirns weiterleiten. Noch niemals ist auch nur ein einziges Photon ins Gehirn gelangt. Noch niemals hat irgendjemand Licht gesehen.
Im Sehzentrum erfolgt eine weitere Umwandlung der neu entstandenen elektrischen Impulse in sogenannte Neurotransmitter. Das sind chemische Botenstoffe in Form von Aminosäuren, Derivate von Aminosäuren und/oder Oligopeptide. Und diese wiederum sind immer noch kein Sonnenuntergang oder das Gesicht meiner Frau oder der blaue Himmel über mir, sondern nur weitere Hilfsmittel zur Umsetzung.
Das bedeutet vor allem:
Sowohl die elektromagnetischen Schwingungen wie auch die elektrischen Impulse wie auch die Neurotransmitter stellen nichts anderes dar oder transportieren etwas Zusätzliches, als sich selbst. Es wurden zwar bis heute insgesamt ein paar Dutzend unterschiedlicher Neurotransmitter festgestellt, aber diese genügen bei weitem nicht, um allein das Farbspektrum eines Sonnenuntergangs repräsentieren zu können, das sich über den gesamten Horizont erstreckt. Doch genau das behaupten die Neurowissenschaftler.
Zudem bedeutet dieser Vorgang, dass wir keinen Sonnenuntergang irgendwo ”da draußen“ sehen, sondern wir sehen den Sonnenuntergang in unserem Gehirn. Erst die Neurotransmitter erschaffen das, was wir einen Sonnenuntergang nennen. Und selbst dass wir diesen in einer gewissen Entfernung zu uns sehen, erschaffen wiederum andere Neurotransmitter. Alle Entfernungen entstehen im Gehirn. Ebenso alle Gerüche, Töne, Geschmäcker, Festigkeiten. Niemand von uns hat jemals ein Buch, das er in seinen Händen hält und in ihm herum liest, außerhalb von sich gesehen. Er sieht das Buch, fühlt die Beschaffenheit der Seiten, die Ränder, das Gewicht, etc. in Form von Neurotransmittern in seinem Gehirn. Ja, dort "entsteht" überhaupt erst das Buch, über das man sich dann unterhalten kann. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache, die man zwar ignorieren kann, weil man sie unerträglich findet, aber man kann sie nicht wegdiskutieren.
Noch viel interessanter finde ich die Tatsache: Neurotransmitter werden außerdem keinesfalls als ”Speicherung“ aufbewahrt. Die Aussage, dass im Gehirn irgendetwas 1:1 gespeichert ist, konnte noch niemals auf der Welt nachgewiesen werden. Man stellt lediglich überall übereinstimmend fest, dass Neurotransmitter erst dann entstehen, wenn sie für einen sinnlichen oder kognitiven Vorgang benötigt werden, und anschließend unverzüglich abgebaut werden, nachdem sie ihren Zweck der sinnlichen Wahrnehmung oder den eines Denkprozesses erfüllt haben. Wo also bleibt mein Sonnenuntergang, an den ich mich doch auch morgen und auch später noch erinnern möchte, wenn es die dafür notwendigen Neurotransmitter doch gar nicht mehr gibt?
Und im Zusammenhang mit Träumen finde ich es zudem noch interessanter zu fragen:
Wenn das von unseren Wissenschaftlern und Experten Herausgefundene alles stimmt, und man einen Sonnenuntergang erst (durch den hier vereinfacht dargestellten Vorgang) in Form von Neurotransmittern ”zu sehen“ bekommt, wie ist es dann möglich, dass man einen Sonnenuntergang im Traum sehen kann, wo doch einerseits keine "Erinnerungs"-Neurotransmitter mehr vorhanden sind und andererseits auch kein Vorgang stattfand, der zur Reizung der Retina und somit zur Bildung von Neurotransmittern hätte führen können?
Über das Zustandekommen von Träumen habe ich ebenfalls abweichende Ansichten zu den allgemein geltenden wissenschaftlichen Aussagen darüber. Damit meine ich jene Aussagen von Experten, Neurologen, Gehirn- und Bewusstseinsforschern.
Beispielweise erklären uns diese Wissenschaftler den Vorgang der sinnlichen Wahrnehmung, ganz allgemein verständlich gesagt, wie folgt:
Beispiel Sehen:
Die Retina des Auges wird durch bestimmte elektromagnetische Schwingungen (=Photonen des sogenannten sichtbaren Bereiches des Spektrums) angeregt. Und hier ist auch schon das Ende der elektromagnetischen Schwingung. Sie geht vollkommen verloren, weil sie von den Nervenzellen im Auge in elektrische Impulse umgewandelt wird, die sie ins Sehzentrum des Gehirns weiterleiten. Noch niemals ist auch nur ein einziges Photon ins Gehirn gelangt. Noch niemals hat irgendjemand Licht gesehen.
Im Sehzentrum erfolgt eine weitere Umwandlung der neu entstandenen elektrischen Impulse in sogenannte Neurotransmitter. Das sind chemische Botenstoffe in Form von Aminosäuren, Derivate von Aminosäuren und/oder Oligopeptide. Und diese wiederum sind immer noch kein Sonnenuntergang oder das Gesicht meiner Frau oder der blaue Himmel über mir, sondern nur weitere Hilfsmittel zur Umsetzung.
Das bedeutet vor allem:
Sowohl die elektromagnetischen Schwingungen wie auch die elektrischen Impulse wie auch die Neurotransmitter stellen nichts anderes dar oder transportieren etwas Zusätzliches, als sich selbst. Es wurden zwar bis heute insgesamt ein paar Dutzend unterschiedlicher Neurotransmitter festgestellt, aber diese genügen bei weitem nicht, um allein das Farbspektrum eines Sonnenuntergangs repräsentieren zu können, das sich über den gesamten Horizont erstreckt. Doch genau das behaupten die Neurowissenschaftler.
Zudem bedeutet dieser Vorgang, dass wir keinen Sonnenuntergang irgendwo ”da draußen“ sehen, sondern wir sehen den Sonnenuntergang in unserem Gehirn. Erst die Neurotransmitter erschaffen das, was wir einen Sonnenuntergang nennen. Und selbst dass wir diesen in einer gewissen Entfernung zu uns sehen, erschaffen wiederum andere Neurotransmitter. Alle Entfernungen entstehen im Gehirn. Ebenso alle Gerüche, Töne, Geschmäcker, Festigkeiten. Niemand von uns hat jemals ein Buch, das er in seinen Händen hält und in ihm herum liest, außerhalb von sich gesehen. Er sieht das Buch, fühlt die Beschaffenheit der Seiten, die Ränder, das Gewicht, etc. in Form von Neurotransmittern in seinem Gehirn. Ja, dort "entsteht" überhaupt erst das Buch, über das man sich dann unterhalten kann. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache, die man zwar ignorieren kann, weil man sie unerträglich findet, aber man kann sie nicht wegdiskutieren.
Noch viel interessanter finde ich die Tatsache: Neurotransmitter werden außerdem keinesfalls als ”Speicherung“ aufbewahrt. Die Aussage, dass im Gehirn irgendetwas 1:1 gespeichert ist, konnte noch niemals auf der Welt nachgewiesen werden. Man stellt lediglich überall übereinstimmend fest, dass Neurotransmitter erst dann entstehen, wenn sie für einen sinnlichen oder kognitiven Vorgang benötigt werden, und anschließend unverzüglich abgebaut werden, nachdem sie ihren Zweck der sinnlichen Wahrnehmung oder den eines Denkprozesses erfüllt haben. Wo also bleibt mein Sonnenuntergang, an den ich mich doch auch morgen und auch später noch erinnern möchte, wenn es die dafür notwendigen Neurotransmitter doch gar nicht mehr gibt?
Und im Zusammenhang mit Träumen finde ich es zudem noch interessanter zu fragen:
Wenn das von unseren Wissenschaftlern und Experten Herausgefundene alles stimmt, und man einen Sonnenuntergang erst (durch den hier vereinfacht dargestellten Vorgang) in Form von Neurotransmittern ”zu sehen“ bekommt, wie ist es dann möglich, dass man einen Sonnenuntergang im Traum sehen kann, wo doch einerseits keine "Erinnerungs"-Neurotransmitter mehr vorhanden sind und andererseits auch kein Vorgang stattfand, der zur Reizung der Retina und somit zur Bildung von Neurotransmittern hätte führen können?