Philosophie: Körper, Ich, Bewusstsein und eine Analogie

Philosophisches / Psychologisches / Körper, Geist & Seele
Meikel

Philosophie: Körper, Ich, Bewusstsein und eine Analogie

#16

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben: Das Quantum Consciousness ist für mich ja Bewusstsein und Aufmerksamkeit !
Hierzu ein grundsätzliches Beispiel für Bewusstsein. Grundsatz bedeutet: Ersetze die im nachfolgenden Grundsatzbeispiel genannte Objektivierung, die einem bewusst sein kann, durch eine beliebige andere Objektivierung deiner Wahl und beachte, dass es ausnahmslos für alle Fälle gilt:

Beispiel:
Das Bemerken einer Banane (=Objektivierung) ist ein Vorgang, den man in Bewusstsein und Aufmerksamkeit gliedern kann. Die Banane ist dabei das, was dem im/als Bewusstsein Befindlichen entspricht. Und Aufmerksamkeit ist das, was einem ermöglicht, dass ihm die Banane bewusst wird. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass die Aufmerksamkeit das Primäre ist und die Banane (=Objektivierung) das Sekundäre.

Plausibilität:

Es gibt keine Banane (=Objektivierung), wenn keine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist. Es gibt aber sehr wohl Aufmerksamkeit, ohne dass es zwingend Objektivierungen wie eine Banane geben muss. Diese logische Aussage kann von jedem nicht nur theoretisch logisch verstanden werden, sondern auch jederzeit in der Praxis geprüft werden. Sie ist unfehlbar und gilt für alle Objektivierungen.

Fazit:

Die Hierarchie zwischen Bewusstsein und Aufmerksamkeit zeigt eindeutig, welches von beiden das Höherwertigere ist. Auch dein Quantum Consciousness kann es ohne Aufmerksamkeit unmöglich geben. Es ist ebenfalls etwas Sekundäres, das wie alles Bewusste (=Objektivierungen) lediglich einen bestimmten Zweck erfüllt. Frage dich selbst: Wenn du keine Aufmerksamkeit, in welcher Form auch immer, auf Quantum Consciousness richtest, was kannst du mir dann darüber erzählen? Überprüfe es in der Praxis!
glider hat geschrieben: KB ! Kritisches Bewusstsein ! daran hatte ich bis jetzt bei dieser Diskussion noch nie gedacht. Es ist für mich auch ein gleichwertiger Aspekt des Bewusstseins, wie Aufmerksamkeit:
Wenn du so etwas wie KB bemerken kannst, dann ist es Aufmerksamkeit, die dich dazu befähigt, etwas derartiges bemerken zu können. Ohne Aufmerksamkeit gibt es kein KB. Es gibt aber sehr wohl Aufmerksamkeit ohne KB. Denn auch hier solltest du dich fragen: Wenn du keine Aufmerksamkeit, in welcher Form auch immer, auf KB richtest, was kannst du mir dann darüber berichten? Antwort: Gar nichts. Absolut nichts. Das bedeutet unwiderlegbar: Auch hier zeigt sich die wahre Hierarchie, was von beiden vom wem abhängig ist, überdeutlich.
glider
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#17

Beitrag von glider »

@Meikel
Es gibt aber sehr wohl Aufmerksamkeit ohne KB
Da gebe ich Dir vollkommen recht (Y) und auch hier stimme ich zu:
Es gibt keine Banane (=Objektivierung), wenn keine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist. Es gibt aber sehr wohl Aufmerksamkeit, ohne dass es zwingend Objektivierungen wie eine Banane geben muss
Aber was ist denn für dich Aufmerksamkeit OHNE quantum consciousness ?
Quantum consciousness ist ja erst Potential und noch keine Objektivierung, wie Aufmerksamkeit auch.
Dann müsste doch Aufmerksamkeit ein Etwas in Unendlichkeit sein und dann kann ich dem eigentlich auch wieder unsterbliche Aufmerksamkeit statt Bewusstsein sagen, was dann doch wieder irgendwie aufs gleiche herauskommt...je nach Definition von Bewusstsein...bzw. Aufmerksamkeit

Ich Zitiere jetzt den letzten Absatz deines Weltbildes(ich kopiere es nicht rein, weil ich dann wohl meine vorhergehende Antwort löschen würde...):
"Meine wahre Natur als reine Aufmerksamkeit, für deren Umsetzung ich ein kommunikatives Hilfsmittel benutze, nämlich meinen Körper, um mich damit zum Ausdruck bringen zu können, lässt sich am besten mit den Worten beschreiben:"Ich liebe es, zu sein".

Auch dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Nur folgenden Abschnitt in deinem Weltbild zum Thema Aufmerksamkeit 6.4. Wachsein, Schlafen und Träumen
verstehe ich noch nicht wirklich, besonders den ersten Satz:
Ich, das heißt, mein kommunikativer Ausdruck genannt Körper, befinde mich zudem in allen Träumen sämtlicher Menschen. Denn nur weil jemand in seinem Traum mich nicht direkt bemerkt, bedeutet nicht, dass es mich in seinem Traumgeschehen nicht gibt. Ein Traumgeschehen ist immer ein komplettes Universum, in dem nichts fehlt. Denn nur weil ich in einem Traumgeschehen meinen Fokus auf ganz bestimmte Ereignisse richte, bedeutet nicht, dass alle anderen Ereignisse fehlen. Es bedeutet lediglich, dass der Träumende seinen Fokus nicht dorthin richtet, wo er mich bemerken kann.
Meikel

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#18

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben: Aber was ist denn für dich Aufmerksamkeit OHNE quantum consciousness ?
Die direkte Anwort auf deine Frage lautet: Aufmerksamkeit, ohne das einem etwas bewusst sein kann, ist wie Schlafen ohne etwas erfahren zu können.

Nun zu den Erläuterungen:

Aufmerksamkeit ist grundsätzlich nicht mit solchen Begriffen beschreibbar, die sie als etwas Konkretes im Unterschied zu etwas anderem Konkreten/Bewusstem beschreiben. Die Begründung dafür lautet: Aufmerksamkeit selbst ist kein konkretes Ding, das eine beschreibbare Beschaffenheit, ein Design, haben könnte. Sie ist zwar ständig vorhanden, lässt sich jedoch nur mit Negationen beschreiben wie zeit- und raumlos, formlos, niemals veraltet, unverdorben, ungeboren, unsterblich, unfehlbar, von nichts getrübt, makellos, ohne Begrenzungen, etc.

Weitere Erläuterungen:

Jeder Einzelne von uns kann zwischen drei Erlebnisphasen unterscheiden. Diese drei Phasen sind:

1. Wachsein
1.1. Träume (=eine Form des Wachseins - denn sonst könnten sie nicht bemerkt werden - in all seinen Variationen, wie sie hier im Forum beschrieben werden)

2. Traumloser Tiefschlaf (in all seinen Ausprägungsformen)

Nur die ersten beiden Phasen sind durch eine Erfahrbarkeit charakterisiert. Die dritte Phase kann dagegen nur im Wachsein rückwirkend geschlussfolgert werden.

Eine aufmerksame Analyse dieser drei Phasen zeigt nun unmissverständlich, dass keine von ihnen einen Impuls beinhaltet, um in die jeweils andere Phase wechseln zu können. Das heißt: Wachsein beinhaltet keinen Impuls, um einzuschlafen. Auch der traumlose Tiefschlaf beinhaltet keinen Impuls, um träumen zu können. Und das Träumen selbst beinhaltet ebenfalls keinen Impuls, um aufwachen zu können. Ein solcher Impuls zum Wechsel muss von etwas kommen, das etwas anderes als diese drei Phasen ist. Und das ist Aufmerksamkeit. Begründung: Ohne Aufmerksamkeit ist weder ein Wachsein möglich, noch ein Wechsel vom Wachsein in den Schlaf. Und ohne sie ist es ebenfalls nicht möglich, vom traumlosen Tiefschlaf in ein Traumgeschehen wechseln zu können. Das notwendige Vorhandensein einer Instanz, die einen solchen Impuls zum Wechsel zustande bringen kann, wird hierbei überdeutlich und ist nicht zu übersehen.

Zudem ist jede dieser Phasen durch ein Auftauchen und wieder Verschwinden charakterisiert, zwischen denen es eine Lücke gibt. Und in jede dieser Lücken hinein erfolgt der Impuls zum Wechsel in eine der beiden anderen Phasen. Um es auf die Eingangs-Analogie "Feuerzeug" dieses Threads zu beziehen: Es ist dieser Aufmerksamkeits-Impuls, der für das Erscheinen und Verschwinden der Flamme sorgt. Er sorgt beispielsweise dafür, dass mit Hilfe des Gehirns (das diese Wechsel umsetzt), sowohl sinnliche wie auch andere kognitive Denkprozesse, nach einer traumlosen Tiefschlafphase, wieder in eine erlebbare Erfahrbarkeit gebracht werden können. Denn auch während des Tiefschlafes funktiert die Weiterleitung sämtlicher Sinnesreize in die entsprechenden Gehirnzentren ohne jeglichen Unterschied zum Wachsein. Sie werden lediglich deswegen nicht bemerkt, weil der Aufmerksamkeitsfokus nicht darauf gerichtet ist.

Allein die Tatsache, dass ich nach der traumlosen Tiefschlafphase wieder aufwachen kann, ist der Beweis dafür, dass im Hintergrund ständig etwas vorhanden sein muss, das mir den Wechsel in eine der beiden anderen Phasen ermöglicht. Denn wäre ich in der Tiefschlafphase als Aufmerksamkeit nicht vorhanden, dann gäbe es niemanden, der wieder aufwachen und seine Erfahrbarkeit zurückerlangen könnte.

Diese dritte Phase, das traumlose Schlafen, ist durch keine Erfahrbarkeit charakterisiert. Das kann man beweisen mit der einzigen Frage auf der Welt, die niemand mit "Ja" beantworten kann. Sie lautet: "Schläfst du schon?" Denn sollte der Angesprochene darauf mit "Ja" antworten, dann weiß man, dass er geflunkert hat, denn man bringt jeden kommunikativen Ausdruck wie auch den eines ausgeprochenen "Ja" nur dann zustande, wenn man wach ist. Anders gesagt: Es benötigt das Vorhandensein einer Erfahrbarkeit, zunächst im Hören der Frage und dann in der Formulierung und der tatsächlichen Handlung einer Antwort. Beim traumlosen Tiefschlaf ist jedoch kein Ich, keine Erfahrbarkeit vorhanden. Oder wie ich es formuliere: Schlafen ist Sein ohne Ich.
glider hat geschrieben: Quantum consciousness ist ja erst Potential und noch keine Objektivierung, wie Aufmerksamkeit auch.
Wenn du Potential als Möglichkeiten verstehst, denn was sollte es sonst sein, dann gilt:

Eine Möglichkeit ist nichts anderes als eine Vorstellung. Und Vorstellungen rekrutieren sich ausschließlich aus bereits vorhandenen Erinnerungen. Daher sind solche Potentiale, wie du sie hier nennst, nur eine andere Beschreibung für das Erinnerungsvermögen. Und ohne Aufmerksamkeit, die ein solches Potenzial (oder welches auch immer) bemerken kann, gibt es kein Potential.
glider hat geschrieben: Nur folgenden Abschnitt in deinem Weltbild zum Thema Aufmerksamkeit 6.4. Wachsein, Schlafen und Träumen
verstehe ich noch nicht wirklich, besonders den ersten Satz:
Ich, das heißt, mein kommunikativer Ausdruck genannt Körper, befinde mich zudem in allen Träumen sämtlicher Menschen. Denn nur weil jemand in seinem Traum mich nicht direkt bemerkt, bedeutet nicht, dass es mich in seinem Traumgeschehen nicht gibt. Ein Traumgeschehen ist immer ein komplettes Universum, in dem nichts fehlt. Denn nur weil ich in einem Traumgeschehen meinen Fokus auf ganz bestimmte Ereignisse richte, bedeutet nicht, dass alle anderen Ereignisse fehlen. Es bedeutet lediglich, dass der Träumende seinen Fokus nicht dorthin richtet, wo er mich bemerken kann.
Die Erklärung steht zwar schon da, aber folgende Erläuterungen mögen dir eine Hilfe für ein besseres Verstehen sein:

Nimm irgendeinen beliebigen deiner Träume, egal welchen, und sage mir, ob es in deinem Traumgeschehen eine örtliche Stelle geben kann, auf die du selbst, aus irgendwelchen Gründen, zwar keine Aufmerksamkeit während des Traumgeschehens richtest, an der aber ich durchaus vorhanden sein könnte, oder ob du das vollkommen ausschließen kannst.

Noch deutlicher gesagt:

Angenommen du träumst, dass du durch eine bestimmte Landschaft mit Wiesen, Straßen, Bergen und Tälern gehst und in dem du auch anderen Menschen begegnest. Kannst du wirklich ausschließen, dass hinter irgendeinem der Berge, vielleicht in 2.526 km Entfernung, oder gar schon hinter der nächsten Ecke, du auf mich treffen könntest? Oder ist hinter den Bergen bzw. der nächsten Ecke deine Traumwelt schon zu Ende? Geht´s da grundsätzlich nicht mehr weiter, so dass du mein Vorhandensein in deinem Traum mit absoluter Sicherheit ausschließen kannst?
glider
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#19

Beitrag von glider »

@Meikel

Demnach habe ich dein folgendes Zitat doch richtig verstanden. Aber es ist für mich vollkommen unlogisch:
Ich, das heißt, mein kommunikativer Ausdruck genannt Körper, befinde mich zudem in allen Träumen sämtlicher Menschen. Denn nur weil jemand in seinem Traum mich nicht direkt bemerkt, bedeutet nicht, dass es mich in seinem Traumgeschehen nicht gibt. Ein Traumgeschehen ist immer ein komplettes Universum, in dem nichts fehlt
Begründung:
In meinem Weltbild schreibe ich:
Im Wachleben befinden wir uns in einer gemeinsamen Raum/Zeit Welt mit gemeinsamer Realität, die im Traum nicht vorhanden ist.

Unsere materielle Welt entsteht erst durch den Akt des Beobachtens und verschwindet, wenn die Beobachtung aufhört. Nur die wahre Natur des Beobachters in der Aufmerksamkeit bleibt bestehen.

Meine Träume erlebe ich mit meinen inneren Sinneserfahrungen, mithilfe meines Gehirns, in meinem Körper in der materiellen Welt. Es handelt sich für mich hierbei um ein abgeschlossenes 'Traumuniversum', das keine Verbindung zum im Wachleben erfahrbaren physischen Universum hat. Das merke ich ja daran, dass in diesem Traumuniversum die physischen Gesetze nicht gelten und ich z.B. fliegen kann.
Jedoch bin ich natürlich immernoch als meine wahre Natur in der 'unsterblichen'(oder allumfassenden, oder wie auch immer du das nennen willst) Aufmerksamkeit. Genauso wie deine wahre Natur, oder besser gesagt, alles 'Seiende'. Auf dieser Stufe bin ich noch mit dir und allem 'Seienden' verbunden. Aber nicht mit deinem kommunikativen Ausdruck, deinem Körper. Der ist doch Teil des physischen Universums. Daher mache ich die Schlussfolgerung, dass Du als kommunikativer Ausdruck in meiner Traumwelt nicht erscheinen kannst.
Traumfiguren sollen ja bekanntlich meistens(oder immer?) Aspekte des 'Selbst'/UB sein. Bin da mal auf die Ansicht von Sigmund Freud gespannt....

Hingegen was mich im Moment an der Traumwelt fasziniert ist folgendes:

Da die Traumwelt in der Literatur ja öfters als 'Tor' zum UB dargestellt wird, sollte es ja möglich sein, einfacher Zugang zu seiner wahren Natur(meiner Quelle) in der Aufmerksamkeit zu erlangen. Das ist ja auch die Philosophie von einigen Religionen und dem Ziel des Traum- und Schlafyogas.

Das ist etwas, was ich ich in meinen KT's verifizieren möchte. Ist es für mich selber wirklich möglich eine 'echte' Erfahrung der non-dualität zu machen. Oder sind solche Erfahrungen 'nur' Visionen/Traumbotschaften meines eigenen UB.
Und ist es dann evt. sogar möglich Zugriff auf das gesamte 'potential'/'wissen'/'erfahrung' der allumfassenden Aufmerksamkeit (ich sage dem dann eher wieder auf der sekundären Stufe des Quantum Consciousness) zu haben.
Dann könnte ich Dich auf dieser Stufe 'treffen' und mit Dir Erfahrungen ausstauschen. Was dann wohl eher schon Richtung Telepathie ginge.
Meikel

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#20

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben: Demnach habe ich dein folgendes Zitat doch richtig verstanden. Aber es ist für mich vollkommen unlogisch:
Du bist demnach überzeugt, du kannst zu 100% ausschließen, dass es in den Orten, Städten und Landschaften, sprich, in der Umgebung in der dein Traumgeschehen stattfindet, keine einzige Stelle gibt, an der du mir begegnen könntest? Falls ja, das ist unlogisch.
glider hat geschrieben: Begründung:
In meinem Weltbild schreibe ich:
Im Wachleben befinden wir uns in einer gemeinsamen Raum/Zeit Welt mit gemeinsamer Realität, die im Traum nicht vorhanden ist.
Deine Begründung ist unlogisch, weil du Folgendes nicht berücksichtigst:

Jedes Traumgeschehen ist Teil des Universums und nicht von ihm getrennt. "Teil" bedeutet: Der jeweilige Bereich, auf den du deinen Aufmerksamkeitsfokus richtest. Und weil du während deines Traumgeschehens deinen Fokus nicht auf das gesamte Universum richten kannst, musst du zwangsläufig damit rechnen, dass du irgendwo auch mir begegnen würdest. Das ist die simple zu verstehende Logik.
glider hat geschrieben:Meine Träume erlebe ich mit meinen inneren Sinneserfahrungen, mithilfe meines Gehirns, in meinem Körper in der materiellen Welt. Es handelt sich für mich hierbei um ein abgeschlossenes 'Traumuniversum', das keine Verbindung zum im Wachleben erfahrbaren physischen Universum hat.
Das ist nicht korrekt. Alle deine Träume kommen ausschließlich mit Hilfe deines Gehirns zustande. Das Gehirn ist ein Umsetzungstool, es setzt jedes Traumgeschehen für dich bzw. den Träumenden um, wie in den Schlaflaboren dieser Welt übereinstimmend nachgewiesen wurde. Das heißt: Die Verbindung zum physischen Universum ist immer vorhanden. Denn du kannst nicht abgetrennt, außerhalb des physischen Universums träumen, weil es da nichts zu träumen gibt.
glider hat geschrieben: Und ist es dann evt. sogar möglich Zugriff auf das gesamte 'potential'/'wissen'/'erfahrung' der allumfassenden Aufmerksamkeit (ich sage dem dann eher wieder auf der sekundären Stufe des Quantum Consciousness) zu haben.
Ein derart umfassender Zugriff ist zwar immer vorhanden, würde aber bedeuten und erklären, dass du Mehr als das Universum (=das, was dir bewusst sein kann) bist und in diesem Fall das Universum eine Begrenzung hätte, weil du es ja vollumfänglich bemerken könntest. Die Erklärung, warum du in diesem Fall mehr als das Universum sein musst, lautet: Etwas vollumfänglich bemerken zu können kann man nur dann, wenn man sich in einer gewissen Distanz dazu befindet, die einem das vollumfängliche Beobachten/Wahrnehmen erst ermöglicht. Wir Menschen können derzeit nicht mal einen runden 3D-Körper, wie z.B. den eines Balls, vollumfänglich beobachten. Wir bezeichnen uns zwar als 3D-fähig, aber das stimmt nicht. So wie echte 2D-Fähigkeiten erlauben, eine geschlossene Fläche vollumfänglich sehen zu können (sofern sie nicht größer als der sehbare Aufmerksamkeitsbereich ist), so gilt das auch für echte 3D-Fähigkeiten. Das heißt: Mit echten 3D-Qualitäten könntest du einen Ball oder jeden anderen 3D-Körper von allen Seiten gleichzeitig vollumfänglich sehen. Wir sehen stattdessen immer nur Ausschnitte und "basteln" uns den jeweiligen Rest zusammen.
glider
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#21

Beitrag von glider »

@Meikel

Jetzt bin ich eigentlich wieder bei einem Deiner Anfangs-Beiträgen angelangt:
Wenn das von unseren Wissenschaftlern und Experten Herausgefundene alles stimmt, und man einen Sonnenuntergang erst (durch den hier vereinfacht dargestellten Vorgang) in Form von Neurotransmittern ”zu sehen“ bekommt, wie ist es dann möglich, dass man einen Sonnenuntergang im Traum sehen kann, wo doch einerseits keine "Erinnerungs"-Neurotransmitter mehr vorhanden sind und andererseits auch kein Vorgang stattfand, der zur Reizung der Retina und somit zur Bildung von Neurotransmittern hätte führen können?
In meinem Gehirn lässt sich das gleiche Muster erkennen, ob ich nun einen Baum im Traumleben wahrnehme oder in mit meinen Augen via Reizung der Retina usw. 'empfangen' habe. Das habe ich auch gelesen und verstehe ich.
Aber:
Die Reize, die innerhalb eines Traumes meine Traumwelt entstehen lassen, sind für mich unabhängig von unserer physischen Welt durch mein UB, meine Psyche mein 'Larger Awareness' usw. entstanden. Ich kann darin fliegen usw. Ich ganz persönlich stelle mir das im Moment am ehesten als eine andere Dimension in unserer angenommenen 11 dimensionalen Welt vor. Darin hat ein physischer Körper keinen Platz. Du könntest mich höchsten in unserem Raum/Zeit Universum während des Traumes schlafend auffinden,aber nicht innerhalb meiner Traumwelt. Das verstehe ich wirklich nicht :?

Womit wir den Kreis irgendwie geschlossen hätten und wieder am Anfang der Diskussion im Sigmund Freud Thread angelangt sind :lol:
Ein derart umfassender Zugriff ist zwar immer vorhanden, würde aber bedeuten und erklären, dass du Mehr als das Universum (=das, was dir bewusst sein kann) bist und in diesem Fall das Universum eine Begrenzung hätte, weil du es ja vollumfänglich bemerken könntest. Die Erklärung, warum du in diesem Fall mehr als das Universum sein musst, lautet: Etwas vollumfänglich bemerken zu können kann man nur dann, wenn man sich in einer gewissen Distanz dazu befindet, die einem das vollumfängliche Beobachten/Wahrnehmen erst ermöglicht
Irgendwie bin ich in meinem Weltbild auch mehr als das Universum. Nämlich als quantum monad (Teil) einer unsterblichen, allumfassenden Aufmerksamkeit (Quantum consciousness) aus dem unser Universum erst hervorgegangen ist. Meine wahre Natur bleibt für mich auch nach einem allfälligen 'Kollaps' eines Universums bestehen. Sie ist innerhalb und ausserhalb = verschränkt.
Meikel

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#22

Beitrag von Meikel »

@glider

Zu deiner Überzeugung, dass du in Träumen unabhängig bist, würde Yoda jetzt sagen:

"Unabhängig von der Macht du niemals wirst sein. Träume eine Unabhängigkeit nur gaukeln dir vor. Der Traum selbst eine Abhängigkeit ist. Analysieren du noch viel musst, mein junger Padawan!"
Seien
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#23

Beitrag von Seien »

Schönes Zitat.
Ron
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#24

Beitrag von Ron »

Moin,
Interessant zu lesen, wobei ich diesen Vergleich etwas zu statisch technisch dargestellt empfinde.

Die Flamme ist das Ich , der Fokus der Aufmerksamkeit.
Jedoch beschreibt nach meinem Verständnis der Begriff Aufmerksamkeit selbst schon eine gezielte Ausrichtung. Also hat meiner Ansicht nach Aufmerksamkeit keinen Fokus sondern ist bereits ein Fokus.

Deine Beschreibung klingt als wenn Aufmerksamkeit stets allumfassend da ist und spontan erhöhte Intension aufbringen kann um z.B. die Flamme zu entzünden?
Aber wenn Aufmerksamkeit unausgerichtet (sagen wir in Ruhe) da ist, (z.B. dein Tiefschlaf), müsste sie ja prinzipiell in der Phase auf alles gerichtet sein. d.h. auch auf andere Aufmerksamkeiten und könnte diese spontan zur Entzündung ihrer Feuerzeuge verleiten.
Meikel

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#25

Beitrag von Meikel »

@Ron

Danke für deinen interessanten Kommentar.
Ron hat geschrieben: Die Flamme ist das Ich , der Fokus der Aufmerksamkeit.
Jedoch beschreibt nach meinem Verständnis der Begriff Aufmerksamkeit selbst schon eine gezielte Ausrichtung.
Auf den ersten Blick mag das stimmen. Aber der erste Blick kann auch trügen. Hier die Begründung dazu, warum Aufmerksamkeit an sich noch keine gezielte Ausrichtung sein kann:

Eine gezielte Ausrichtung bedarf einer entsprechenden Absicht, sich zwar in diese Richtung, aber nicht in jene auszurichten. Stimmt´s? Und womit ist diese Absicht wohl zustande gekommen, wenn nicht mit Aufmerksamkeit? Und was muss demzufolge zwangsläufig noch vor jeder Absicht und auch vor jeder Ausrichtung vorhanden sein, damit so etwas zustande kommen kann? Richtig: Aufmerksamkeit. A Priori.
Ron hat geschrieben: Also hat meiner Ansicht nach Aufmerksamkeit keinen Fokus sondern ist bereits ein Fokus.
Auch hierzu die Begründung:

Ein Fokus bedarf einer Absicht, den Fokus zu erschaffen. Womit, wenn nicht mit Aufmerksamkeit, bringt man wohl einen Fokus zustande? Das heißt: Auch hier muss Aufmerksamkeit zwangsläufig bereits vor dem Zustandekommen eines Fokus vorhanden sein. Der Fokus selbst ist dann das Ergebnis des Ausübens von Aufmerksamkeit mit einer bestimmten Intensität und Qualität.
Ron hat geschrieben: Deine Beschreibung klingt als wenn Aufmerksamkeit stets allumfassend da ist und spontan erhöhte Intension aufbringen kann um z.B. die Flamme zu entzünden?
Natürlich ist Aufmerksamkeit stets allumfassend da. Oder kannst du mir nachprüfbar eine beliebige Stelle im Universum zeigen, auf die keine Aufmerksamkeit (in welcher Form auch immer) gerichtet ist? Damit könntest du meine Aussage widerlegen. Magst du es mal versuchen, mir eine solche Stelle zu nennen?
Ron hat geschrieben: Aber wenn Aufmerksamkeit unausgerichtet (sagen wir in Ruhe) da ist, (z.B. dein Tiefschlaf), müsste sie ja prinzipiell in der Phase auf alles gerichtet sein. d.h. auch auf andere Aufmerksamkeiten und könnte diese spontan zur Entzündung ihrer Feuerzeuge verleiten.
In dieser Schlussfolgerung ist ein logischer Fehler zu finden, und zwar der, dass du Aufmerksamkeit als zählbare Eigenständigkeit verstehst und ihr deswegen einen Plural zugestehst (”andere Aufmerksamkeiten“). Doch Aufmerksamkeit ist nun mal kein konkretes Ding, das zählbar wäre. Das heißt, du benutzt dieselbe Aufmerksamkeit wie auch ich, lediglich von einem anderen Beobachtungsstandpunkt aus, sowie auch durchaus mit einer geringfügig unterschiedlichen Intensität und Qualität. Jedoch ist es dieselbe Aufmerksamkeit.
Ron
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#26

Beitrag von Ron »

@Meikel

dito für Deine
Meikel hat geschrieben: Eine gezielte Ausrichtung bedarf einer entsprechenden Absicht, sich zwar in diese Richtung, aber nicht in jene auszurichten. Stimmt´s? Und womit ist diese Absicht wohl zustande gekommen, wenn nicht mit Aufmerksamkeit? Und was muss demzufolge zwangsläufig noch vor jeder Absicht und auch vor jeder Ausrichtung vorhanden sein, damit so etwas zustande kommen kann? Richtig: Aufmerksamkeit. A Priori.
Hmm OK . Also Aufmerksamkeit ist die Essenz. Ein äusserer (innerer kann es ja nicht sein, das würde sich widersprechen) Impuls regt sie zur Absicht der Ausrichtung und Fokussierung an, wobei anschliessend die Bewusstwerdung des Fokussierten erfolgt.
Meikel hat geschrieben: Natürlich ist Aufmerksamkeit stets allumfassend da. Oder kannst du mir nachprüfbar eine beliebige Stelle im Universum zeigen, auf die keine Aufmerksamkeit (in welcher Form auch immer) gerichtet ist? Damit könntest du meine Aussage widerlegen. Magst du es mal versuchen, mir eine solche Stelle zu nennen?
Diese Aussage an sich kann ich Dir nicht widerlegen, genauso wenig wie Du mir widerlegen kannst, wenn ich bemerke das Aufmerksamkeit nicht allumfassend innerhalb der Ansammlung von allen Dingen und Nichtdingen, sprich Universum ist, d.h. Unaufmerksamkeit vorhanden ist.
Diese Erfahrung sich an allem angehaftet zu finden hatte ich bis her noch nicht und ich wage zu vermuten Du auch nicht. Wobei ich in der Tat schon gern mal in die Verzückung dessen kommen möchte.
Meikel hat geschrieben: In dieser Schlussfolgerung ist ein logischer Fehler zu finden, und zwar der, dass du Aufmerksamkeit als zählbare Eigenständigkeit verstehst und ihr deswegen einen Plural zugestehst (”andere Aufmerksamkeiten“). Doch Aufmerksamkeit ist nun mal kein konkretes Ding, das zählbar wäre. Das heißt, du benutzt dieselbe Aufmerksamkeit wie auch ich, lediglich von einem anderen Beobachtungsstandpunkt aus, sowie auch durchaus mit einer geringfügig unterschiedlichen Intensität und Qualität. Jedoch ist es dieselbe Aufmerksamkeit.
Das ist wieder wie mit dem Meer und den Wellen nur in anderer Begriffssausschmückung. Jeder Fokus ist nur eine Welle (manche sind höher oder länger, manche tiefer oder kürzer) im Meer und alles ist eigentlich nur Eins. ICH gibt es eigentlich nicht. Diese Behauptungen sind mir ehrlicher Weise etwas zu wider geworden.
Nun aber zurück. Auch Du widersprichts Dich hier wenn Du von Aufmerksamkeit benutzen sprichst. Wie soll ich Aufmerksamkeit benutzen, wenn ich doch nach deinem Standpunkt schon allumfassende Aufmerksamkeit als Essenz bin.
Ich bin nun nach vielen Intensiven Jahren dazu geneigt zumindestens von mir zu sagen, das Ich bei der Suche nach dem Ding an sich mit Sprache und ihren statischen analytischen Begriffen keinen Erfolg sehe.
Meikel

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#27

Beitrag von Meikel »

@Ron

Ich mag deine Kritik. Sie zeigt, dass du dich vergleichsweise mehr als andere Menschen mit diesen Themen befasst, und das gefällt mir.
Ron hat geschrieben: Diese Aussage an sich kann ich Dir nicht widerlegen, genauso wenig wie Du mir widerlegen kannst, wenn ich bemerke das Aufmerksamkeit nicht allumfassend innerhalb der Ansammlung von allen Dingen und Nichtdingen, sprich Universum ist, d.h. Unaufmerksamkeit vorhanden ist.
Dass du Aufmerksamkeit nicht allumfassend anwenden kannst, ist eine Folge davon, dass du dich vom Zustand der Essenz (=Sein, Aufmerksamkeit) in eine vorübergehende Phase der unterscheidbaren Existenz begeben hast. Existenz bedeutet: Nur dann, wenn sich etwas Konkretes von etwas anderem Konkreten unterscheidet, ist etwas da, was man als existierend bezeichnen kann, wobei es sich bei allen Existenzen um keine festen Dinge oder Gegenstände handelt, sondern um vorübergehende Wirkungen. Diese Wirkungen empfinden wir jedoch als feste Dinge und Gegenstände und geben ihnen unterschiedliche Bezeichnungen wie Betonmauer, Luft, Kühlschrank, Planet, Erdbeere, etc. Ohne diese ”Trennungen“, verstanden als Wirkungen, gäbe es keine Existenzen, keine Eigenständigkeiten. Und das scheinbare Lösen von der Essenz ergibt dann zwangsläufig eine Einschränkung, einen Fokus, der logischerweise nur ganz bestimmte Qualitäten aufzuweisen hat. Demzufolge kannst du (als unterscheidbare Eigenständigkeit) das Universum niemals allumfassend bemerken. Aber du kannst mit Hilfe der Logik Fragestellungen aufwerfen und damit zu den richtigen Schlussfolgerungen gelangen, wobei es eine ganz besondere Herausforderung ist, einen Irrtum als solchen zu entlarven.

Eine solche Fragestellung lautet z.B.:

Wenn du nicht überzeugt bist, dass Aufmerksamkeit jederzeit auf alle Bereiche des Universums ausgedehnt ist, dann bedeutet das, dass du davon ausgehst, es gäbe Lücken im Universum. Solche Lücken wären gleichbedeutend mit Stillstand. Nun kann es aber im Zusammenwirken aller unterscheidbarer Dinge und Kräfte im Universum unmöglich irgerndwo einen Stillstand geben, weil sonst die Verbindung zu Folgewirkungen nicht mehr vorhanden wäre. Zudem könnte man eine solche Lücke niemals nachweisen, da man sie niemals beobachten könnte, weil es da nichts zu beobachten gibt. Beobachtung ist immer nur dann möglich, wenn es die beiden Beteiligten, und zwar den Beobachter sowie das, was er bemerken kann, gleichzeitig gibt. Das heißt: Derart logisch argumentiert kann es unmöglich eine Stelle geben, auf die keine Aufmerksamkeit gerichtet ist. Mit meiner Frage an dich, ob du mir eine solche Stelle zeigen kannst, wollte ich herausfinden, ob du dich mit diesen logischen Fragestellungen über den Zusammenhang und das Zusammenwirken von Allem was ist und warum es keine Lücken geben darf, bereits ebenfalls beschäftigt hast. Nein, das war kein Test, es diente ausschließlich dazu, dich besser verstehen zu können.
Ron hat geschrieben: Diese Erfahrung sich an allem angehaftet zu finden hatte ich bis her noch nicht und ich wage zu vermuten Du auch nicht. Wobei ich in der Tat schon gern mal in die Verzückung dessen kommen möchte.
Tatsächlich machst du die Erfahrung zu jedem Zeitpunkt, wenn auch "nur" indirekt. Sie ist dir lediglich nicht zu jedem Zeitpunkt gegenwärtig, weil du dich mehr für die ”Trennungen“, sprich, die Vielfalt der Dinge/Wirkungen interessierst. Auch hier lässt sich wieder fragen: Kannst du wirklich ausschließen, dass sich von dem aller entferntesten Elementarteilchen/Wirkung im Universum (welches du selbst nicht bemerkst) absolut keine Verbindung zu dir herstellen lässt?
Ron hat geschrieben: Jeder Fokus ist nur eine Welle (manche sind höher oder länger, manche tiefer oder kürzer) im Meer und alles ist eigentlich nur Eins. ICH gibt es eigentlich nicht. Diese Behauptungen sind mir ehrlicher Weise etwas zu wider geworden.
Nun, es ist keinesfalls meine Überzeugung, dass es das von dir genannte "Eins" im Sinne einer Zählbarkeit gibt. Jede Vielfalt, deren voneinander unterscheidbare Elemente miteinander wirken, hat zwangsläufig eine fundamental zugrunde liegende Gemeinsamkeit, die eine Vielfalt erst ermöglicht. Humoristisch gesagt: Einheit macht ohne Vielfalt keinen Spaß.

Zudem bin ich davon überzeugt, dass weder der liebe Gott noch sonst jemand zu dir gekommen ist und dir gesagt hat, dass es eine Einheit, ein Eins-Sein, gibt. Du bist Derjenige, der sich diese Einheit denkt mit einem darin enthaltenen Teil von dir.

Um, wie du schreibst, etwas als zu wider zu empfinden, musst du beide Seiten kennen, um unterscheiden zu können, was dir zu wider ist und was nicht. Der Vorgang des Unterscheidens kann jedoch stets nur von einem neutralen Vergleichspunkt aus getroffen werden, der beide Szenarien vollumfänglich umfasst, und von dem aus du sie miteinander in Beziehung setzt. Erst dann ist es möglich, dich entweder für ein Zuwiderfinden oder ein nicht Zuwiderfinden entscheiden zu können. Meine Frage hierzu lautet: Empfindest du dich als weniger vorhanden, wenn du dich für keine der beiden Varianten entscheidest? Oder bist du dann gar verschwunden? Hältst du dich vor dieser Entscheidung gar für unvollständig?
Ron hat geschrieben: Wie soll ich Aufmerksamkeit benutzen, wenn ich doch nach deinem Standpunkt schon allumfassende Aufmerksamkeit als Essenz bin.
Der Begriff ”benutzen“ meint stets eine Folge. Das heißt: Etwas muss bereits vorhanden sein, um es benutzen zu können. Ist es dir schon jemals gelungen, etwas ohne jegliche Aufmerksamkeit benutzen zu können? Offensichtlich nicht. Daraus folgt: Du bist, verstanden als Aufmerksamkeit, vor jeglichem Benutzen von irgendetwas bereits vorhanden.

Ich verstehe Aufmerksamkeit als ein fundamental zugrunde liegendes Kommunikationsverlangen. Das ist das Tatsächliche, was wir als Leben als Lebendigkeit bezeichnen. Die Umsetzung dieses Verlangens erfolgt durch Ausüben von Aufmerksamkeit in einer jeweils bestimmten Intensität und Qualität, bei der als Ergebnisse die Vielfalt entsteht, die wir überall um uns herum beobachten können und die wir mit dem zusammenfassenden Begriff ”Universum“ meinen.

Alles im Universum, von der allerkleinsten Wirkung der sogenannten Elementarteilchen bis hin zu deren größten Ansammlungen wie Galaxienhaufen, sowie alles was ich hier nicht explizit im Einzelnen aufführen kann, all das agiert und reagiert miteinander und zeigt damit für jeden mehr als deutlich ein kommunikatives Verhalten. Und nun stell dir vor, es gäbe keine Aufmerksamkeit (in welcher Form auch immer) und zwei Dinge/Wirkungen oder Lebewesen wollten sich in irgendeiner Weise kommunikativ zum Ausdruck bringen. Wie sollten sie einander überhaupt bemerken? Wie sollte das gehen?
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