@Meikel
Ein Dogma ist eine bestimmte Glaubensansicht, eine Vorstellung, und daher nichts Wahres.
Ein Dogma ist definiert als eine Lehre mit absoluter Gültigkeit (Quelle:
[External Link Removed for Guests]), es bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf Glaubensgrundsätze, sondern ist in seiner Bedeutung als Aussage mit einer absoluten Gültigkeit zu verstehen. Aus meiner Sicht, ist es genau die Eigenschaft die du einer absoluten Wahrheit zu schreibst.
Mit meiner Frage nach dem Dogma ging es mir allein darum dein Verständnis von Wahrheit besser zu verstehen. Stimmst du zu, wenn ich von nun an von einer absoluten Wahrheit im Sinne von unabhängig von äusseren Einflüssen jeglicher Art, stets gültigen Aussage rede?
Es gibt keine persönliche Wahrheit, weder meine noch deine. Wenn ich hier eine Wahrheit mitteile, dann ist das nicht ”meine“ Wahrheit, sondern eine, die für jede Person gilt.
Meine Vorstellung von Wahrheit ist nicht Gegenstand unserer Diskussion, es geht allein um deine Vorstellung von Wahrheit. Wenn du der Meinung bist das allein deine Vorstellung von Wahrheit absolute Gültigkeit besitzt, dann hängst du einem Dogma an. Per Definition ist eine Diskussion über ein Dogma ohne Sinn, da das Dogma absoluten Geltungsanspruch für sich in Anspruch nimmt.
Fühl dich frei, etwas als wahr zu empfinden, auch wenn du weißt, dass mit seiner allmählichen Auflösung und seinem Verschwinden das ihm zugeordnete Logikkriterium ”wahr“ verschwinden wird. Mit diesem Qualitätsempfinden von Wahrheit bist du in bester Gesellschaft. Ich zähle mich nicht dazu.
Der Begriff "empfinden" impliziert subjektive Wahrnehmung. Im Zusammenhang mit einer absoluten Wahrheit ist dein und mein empfinden ohne jede Bedeutung. Mir erschließt sich nicht, wo in diesen Sätzen eine verwertbare Aussage steckt. Präzisiere deine Aussage bitte.
@All
Ich glaube ich verstehe was meinden sagen möchte. Allein durch die Existenz etwas so komplexen und großem wie des Universums muss es zwangsweise einen Schöpfer geben.
Ich bin nicht der Meinung das diese Aussage stimmt. Aber das ist nur meine
Meinung, die nicht im entferntesten auch nur das geringste mit dem zu tun hat was Meikel unter Wahrheit versteht.
Bevor ich mein Physikstudium angefangen habe war ich im Sinne von Meikels dogmatischer absoluten Wahrheit davon überzeugt, dass man unser Universum einfach dadurch erhält, dass ein bestimmter auf dem Zufall basierender Prozess nur oft genug wiederholt. Mit einem vereinfachten Gedankenexperiment ausgedrückt:
Wir setzen einen Affen an eine Schreibmaschine und warten so lange bis er durch wildes drücken der Tasten die gesammelten Werke von Shakespeares verfasst hat. Wenn die Zeit die wir hierfür warten müssen unendlich ist, dann kann der Affe niemals zum Shakespeares werden. Ist die Zeit jedoch endlich, dann braucht es nur genügend Versuche bis der Affe erfolg hat.
Vor meinem Stutium war mir der Ausgang des Experiements völlig klar. Um die geforderten Werke von Shakespeares (oder unser Universum in all seinen Deatails) zu schreiben muss der Affe die Tasten nur in einer richtigen Reihenfolge drücken. Das wird dauern aber nach 100000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
Versuchen hat er Shakespeares und nach nochmal 10^(1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000) Versuchen auch unser Universum.
Gott ist dann nicht nötig, seine Stelle kann ein zufälliger Prozess einnehmen, der nur oft genug abläuft.
Das Problem ist aber, das es leider nicht so einfach ist. In unserem Universum mit der gültigen Physik bleibt das Gedankenexperiment ohne Bezug zur Wirklichkeit. Der Grund dafür ist nicht leicht zu erklären und hat damit zu tun, dass der Affe mit seinen Versuchen eine unglaublich große Menge an nutzlosem Buchstabensalat fabriziert. Daraus die Werke von Shakespeares herrauszufinden ist ohne die genaue Kenntnis des Werkes unmöglich, denn der Affe fabriziert wesentlich mehr beinahe richtige Werke als das eine richtige. Dadurch kann der Affe nichts tun was zu etwas führt, was nicht vorher schon bekannt war (tut er es doch gibt es keine Möglichkeit das rauszufinden). Der Affe könnte also eine exakte Kopie unseres Universums fabrizieren aber das alleine reicht nicht. Ohne das die exakte Kenntnis (bis ins kleinste Detail, mit allem was je war und je sein wird) unseres Universums irgendwo vorhanden ist, ist es unmöglich dieses eine richtige Ergebniss des Affens herrauszufinden und deswegen für die Physik nicht existent.
Auf die Art wird man Gott nicht los.
Wenn man echte Affen vor eine Tastatur setzt und einen Monat wartet kommen in einem bestimmten Experiment 5 Seiten herraus die hauptsächlich aus dem Buchstaben S bestehen und ausserdem entleeren sie sich auf die Tastatur
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Meine Meinung ist, dass es sehr sehr leicht ist bestimmte Behauptungen aufzustellen. Das tun wir alle ständig. Auf diese Art verstehen und begreifen wir die Welt. Dabei sehen wir die Wissenschaft als einen mächtigen Verbündeten an, der seinen Nutzen seit mehr als 100 Jahren schon mehrfach unter beweis gestellt hat. Mein erster Impuls ist immer nach der einen absoluten Wahrheit zu suchen, das mit Hilfe der Wissenschaft zu tun ist verlockend aber meiner Meinung nach genauso falsch wie das was unsere Vorfahren mit Hilfe der Religion getan haben.
@Meikel
wenn du bis hierher gelesen hast: aufgrund der Art wie du deinen Standpunkt vertrittst halte ich dich für einen Menschen mit einem sehr großen Ego. Deswegen bist du mir unsympatisch, trotzdem hast du meine Aufmerksamkeit auf die Komunikation als bestimmendes Element unseres Daseins gelenkt. Im diesen Sinne lege ich dir nahe über dich selbst zu reflektieren und besonders kritisch zu prüfen ob du über dein Ego hinweg sehen kannst.