Ich durfte einen Gastbeitrag für den Neuro Blog schreiben und habe mich für die Grundlagen des klarträumens entschieden.
Hier der Link: [External Link Removed for Guests]
und der Text als Spiegelung:
Was ist ein Klartraum?
In einem Klartraum erkennt der Träumer den Zustand des Traumes. Er ist sich bewusst, dass er gerade in seinem Bett liegt und schläft. Die Welt in der er sich gerade befindet ist nicht real und darüber ist der Träumer sich im Klaren.
Diese Erkenntnis verwandelt den Trübtraum (normalen Traum) in einen Klartraum und ermöglicht dadurch die Kontrolle über die Traumwelt. Man kann Dinge und Personen herbeiwünschen, über weite Länder fliegen und den physikalischen Gesetzen trotzen. Kurz: Was man sich vorstellen kann ist möglich!
Das Traumtagebuch
Das Traumtagebuch spielt gerade bei Klartraum-Anfängern eine entscheidende Rolle.
Der Träumer notiert darin seine nächtlichen Träume was zu einer Verbesserung der Traumerinnerung führt. Eine gute Traumerinnerung ist der Grundstein für den ersten Klartraum.
Leider kann das Traumtagebuch (kurz TTB genannt) auch zu einer Bürde werden. Eine gute Traumerinnerung bedeutet auch einen relativ großen Aufwand beim Schreiben des Traumtagebuches. Viele Träume – viel zu schreiben.
Es ist wichtig das Traumtagebuch nicht nur als „Mittel zum Klartraum“ zu sehen. Träume spiegeln das Gemütsleben wieder, sie zeigen unsere Ängste und Wünsche. Träume zeigen uns Antworten auf wichtige Fragen und bieten ein schier unerschöpfliches, kreatives Potential.
In welcher Form man seine Träume festhält, ist jedem selbst überlassen. Um eine gute Auswertung zu ermöglichen, wird die Schriftform am Computer empfohlen. Es lässt sich so schnell und gezielt nach bestimmten Themen, Objekten oder Personen suchen was für eine optimale Traumauswertung unerlässlich ist.
Oft erkennt man Zusammenhänge oder die Bedeutung eines Traumes erst mit genug Abstand.
Für eine schnelle Aufzeichnung in der Nacht oder am Morgen eignet sich ein Diktiergerät. Die Aufzeichnungen können dann später zu Papier oder Tastatur gebracht werden.
Die Reality Checks
Ein Reality Check (Realitätstest, kurz RC) gibt Antwort drüber, ob man gerade träumt oder nicht. Hier stellt man sich selbst bewusst die Frage, ob man sich gerade in einem Traum befindet. Es mag für „Nicht-Klarträumer“ etwas merkwürdig klingen, die Realität in Frage zu stellen. Nicht zuletzt deswegen wird das Thema gerne in die „Esoterik-Ecke“ gedrängt. Folgendes sollte man aber bedenken:
Während man träumt, sieht man den Traum immer als Realität an. Des weiteren kann man sich nie an den Anfang eines Traumes erinnern, wie sicher schon viele durch den Kinohit „Inception“ erfahren haben. Man scheint immer mitten ins Traumgeschehen einzusteigen.
Wie könnte man sich dann jemals sicher sein, ob man nicht gerade träumt?
Hier kommt der RealityCheck ins Spiel.
Es gibt sehr viele unterschiedliche RCs. Den einen, absolut zuverlässigen RC gibt es leider nicht. Oft spielt einem der Traum oder die Traumfiguren einen Streich und überzeugen einen, das dies gerade kein Traum ist. Das der Teil des Gehirns für logische Zusammenhänge im Schlaf inaktiv ist, kommt einem dabei nicht gerade zu Gute.
Jeder sollte nun mehrere RCs testen und den für sich zuverlässigsten Auswählen. Wichtig ist, in gewissenhaft zu auszuführen. Man darf nicht im Hinterkopf haben „Der RC fällt sowieso negativ aus…“
Führen Sie RCs bei merkwürdigen Zufällen oder Déjà-Vus aus.
Klarträumerpflichten oder „Warum hält sich der Mann im Bus die Nase zu?“
Wie schafft man es nun einen RealityCheck im Traum auszuführen? Wie soll man im Trübtraum, in dem man ja keine bewusste Kontrolle hat, einen RC ausführen?
Der Trick ist folgender: Themen, mit denen man sich am Tag beschäftigt, fließen ins Traumgeschehen ein. Führen Sie viele RCs am Tag aus und Sie werden dies auch im Traum tun.
Ein sehr beliebter RealityCheck ist der Nasen-RC. Hier hält man sich die Nase zu, schließt den Mund und versucht durch die Nase zu atmen.
Dies klappt natürlich im Wachleben nicht.
Im Traum klappt dies aber ohne Probleme. Hier verschließt man seine Nase nur in der Vorstellung, der schlafende Körper führt diese Bewegung nicht aus. Der Nasen-RC ist relativ unauffällig und kann durchgeführt werden, ohne groß Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Weitere RealityChecks
Ein weiterer Klartraum-Auslöser ist, sich eine kritische Einstellung anzugewöhnen.
Der angehende Klarträumer soll Dinge hinterfragen und nicht als selbstverständlich hinnehmen. Diese kritische Einstellung übernimmt man früher oder später auch in seine Trübträume was entweder direkt zu Erkenntnis des Traumzustandes führt, oder einen stutzig werden lässt:
Man sieht den Hund auf dem Einrad, ist aber darüber nur verwundert.
Hat sich der Klarträumer nun unter Tags angewöhnt, bei „merkwürdigen Zufällen“ oder bei Déjà-Vus einen RC zu machen, tut er dies auch im Traum. Ein positiver RC führt in der Regel sofort zur Kontrolle über den Traum und damit zum Klartraum.
Dies ist natürlich nur eine Technik, um einen Klartraum zu erlangen. Anfänger erzielen damit aber sehr gute Ergebnisse.
Stolperfallen kurz vor dem Ziel
Zwei „Stolperfallen“ sollten noch genannt werden, die dem Oneironauten das (Traum)Leben schwer machen:
Starke Emotionen
Starke Emotionen führen im Klartraum meist zum Aufwachen des Träumenden. Erfahrene Klarträumer sind sich der Gefahr bewusst und behalten eine gewisse Gelassenheit.
Anfänger berichten oft, nach dem Erkennen des Traumzustandes sofort vor Freude über den ersten Klartraum aufgewacht zu sein. Dies kann ein sehr frustrierendes Erlebnis sein, keiner scheitert gerne kurz vor dem Ziel.
Wie lässt sich dies nun verhindern?
Der erste Schritt ist bereits mit dem Wissen über diese Stolperfalle selbst getan. Wenn man sich bewusst macht, beim ersten Klartraum ruhig zu bleiben und die Gefahr der Aufregung kennt, kann man sie meist ohne Probleme meistern.
Wacht man trotzdem auf, besteht die Gefahr einem falschen Erwachen zum Opfer gefallen zu sein:
Falsches Erwachen
Beim falschen Erwachen glaubt der Träumer, er wäre gerade erwacht. Es handelt sich aber nur um einen weiteren Traum, der meist das eigene Schlafzimmer simuliert.
Leider führt ein falsches Erwachen aus einem Klartraum oft zum vergessen des Traumzustandes. Man glaubt aufgewacht zu sein und nicht mehr zu träumen. Der Träumer geht seiner morgendlichen Routine nach, nur um später festzustellen dies alles nur geträumt zu haben.
Um diese Stolperfalle nun zu umgehen, sollte man bei jedem Erwachen sofort einen RealityCheck auszuführen. Hat man sich dieses Verhalten einmal angewöhnt, ist man gegen das falsche Erwachen abgesichert und kann es sogar als Chance für einen Klartraum nutzen.
Motivation
Um die Motivation bei einem ausbleibendem Klartraum nicht zu verlieren, sollte man sich aktiv mit dem Thema beschäftigen und sich über (Klar)Träume austauschen.
Ein gutes Klartraum-Buch, ein Interessanter Artikel im Internet, angeregte Diskussionen mit Freunden oder die Beteiligung an einem Internetforum zu dem Thema wirken Wunder!
Klartraum Literatur / Bücher über luzides Träumen
Zusammenfassung
Träume im Traumtagebuch festhalten
Träume einen großen Stellenwert einräumen
RealityChecks ausführen, Dinge kritisch betrachten
Emotional ruhig bleiben, auf falsches Erwachen vorbereitet sein
Über Träume reden und sich mit Anderen darüber austauschen
Befolgen Sie diese Tipps und der erste Klartraum ist in greifbarer Nähe. Denken Sie daran: Jeder Mensch lernen, klar zu träumen. Und wie Paul Tholey, ein bekannter Klarträumer und Buchautor in seinem Buch „ Schöpferisch Träumen“ schrieb:
„Also, aufgeben gilt nicht!“
Eine ausführliche Anleitung für Anfänger, Fachbegriffe erklärt, eine Übersicht über die Klartraum Techniken und weitere interessante Themen zu Klarträumen, Traum & Schlaf finden Sie auf KT-Forum.de.