Hi Leute,
zuerst wollte ich über die "Basis der Traumerkennung" schreiben. Jetzt musse ich feststellen, dass ich nur ein verwirrter Mensch bin, der auf der Suche nach grundlegenden Fragen zunächst noch verwirrter wird.
Kann mich irgendwer entheddern? Ich hab einfach meine Gedanken laufen lassen und sie aufgeschrieben. Ich hab mich bemüht, es verständlich zu gestalten. Danke an alle, die sich daran versuchen, es ist auch nicht grad wenig!
Ich begann am Anfang des Monats, jeden Tag zweimal zu meditieren. Als Meditationsziel hatte ich, meine Traumerkennung zu optimieren. So weit so gut, ich hab angefangen und es eine Woche lang gemacht. Doch da war ein Gefühl in mir. Ich bekam plötzlich das Gefühl, dass ich oberflächlich an die Sache rangehe, wenn ich meine "Traumerkennung" bzw. mein kritisches Bewusstsein verbessere. Ich kann im Moment nicht mehr weiter über diese Sache meditieren, weil es sich nicht richtig anfühlt.
Ich formuliere so gut es geht. Was aktiviert unser kritisches Bewusstsein? Ich dachte mir, ich affirmiere: "Ich erkenne den Traum," mit der Hoffnung, dass das Unterbewusstsein das schon regelt. Doch hier, so erschien mir, fehlt die Information, dass es sofort geschieht, während ich noch am Träumen bin. "Während ich träume, erkenne ich, dass ich träume." Dies wirkte mir zu komplizieirt. Das erschien mir dann nicht mehr wie ein richtiges Bedürfnis. Ich zweifle, ob das Unterbewusstsein so etwas verwirklichen kann.
Jetzt bin ich davon überzeugt, dass es einen tieferen Ursprung gibt, der bestimmt, ob man einen Traum erkennt oder nicht. Ich will nicht nur an der Oberfläche rumkratzen.
Ich glaube, es kommt nicht drauf an, den Traum vom Wachen zu unterscheiden, wenn ihr versteht was ich meine. Wenn Menschen anfangen, zu bewerten/urteilen/unterscheiden, dann hat das keine positiven Folgen, niemals. Alles, was daraus entsteht, ist Trennung und Uneinheit.
Jedenfalls, anstatt zu unterscheiden, suche ich nach einer Möglichkeit, beides zusammenzufassen, den Traum und das Wachleben. Ich will mich nicht mit RCs zufrieden geben. Ich will nicht komplett unterscheiden zwischen Traum und Wachleben.
Es fällt mir schwer, das alles hier in Worte zu fassen, aber ich krieg immer mehr das Gefühl, dass ich ganz falsch an die Sache Klarträumen rangehe.
Beispiel:
Ich schaue einen Gegenstand an, sagen wir, ein Auto. Woran erkenne ich, dass ich träume? Das Auto sieht aus wie jedes Auto, der Traum hat es gut nachgebildet, also kann man es am Gegenstand selbst nicht immer erkennen, oder? Wenn ich zufällig (nicht bewusst) wegschaue und ein zweites Mal hingucke, hat sich das Auto dann verändert? Vielleicht ja, vielleicht nein. Auch wenn ich es bemerke, hat es keine Wichtigkeit für mich, weil ich gerade eine Handlung ausführe (zum Beispiel laufe ich am Auto auf dem Weg zur Schule vorbei). Folglich erfindet mein Unterbewusstsein etwas, was mich schnell zufriedenstellt, irgendeine Erklärung. Also kann ich es immer noch nicht zu 100% am Auto erkennen, ob ich träume, richtig? Wenn ich oft bewusst hin- und wieder wegschaue, dann höre ich ja in dem Moment auf, die Handlung (zur Schule gehen) fortzuführen, in deren Kontext das Auto vorkam. Mein Blick geht also nach innen, weg von der äußeren Welt und schon ist es mir möglich, den Traum zu erkennen. Warum ist mir das erst möglich, wenn ich differenzierter bin, wenn ich mich selbst beobachte? Meine Freiheit nimmt also zu, nur weil ich den Blick woanders hinlenke. Mir ist es jetzt möglich, klarzuträumen, das meine ich mit gewonnener Freiheit.
Jetzt frage ich mich aber: Was steuert, wann wir bewusst werden und wann nicht? Wenn ich es in Relation setze, dann müsste ich in den drei Stunden, die ich täglich träume, mindestens zehn Minuten klar sein. Ich bin nämlich schätzungsweise eine halbe Stunde am Tag bewusst durch Meditation, RCs und Sonstiges. Ich finde es schon faszinierend: Am Tag traut sich das Gehirn nicht, mir falsche Erinnerungen einzupflanzen. Wenn ich träume jedoch, dann passiert das ständig und meine alten Erinnerungen sind fast unerreichbar. Wenn ich, während ich wach bin, plötzlich ein Stockbett anstatt ein normales hätte, dann wüsste ich sofort, was da nicht stimmt und ich würde der Sache sofort auf den Grund gehen. Ich wüsste, dass ich normal ein kleines Bett hätte, weil meine Erinnerung funktioniert. Warum funktioniert die Erinnerung tagsüber, warum bin ich tagsüber kritischer und warum wird uns das in der Nacht ausgeschalten?
Wenn mir im Traum das selbe passierte, dann hätte mein Vater mir das Stockbett eingebaut, ist ja egal warum (so würde ich vermutlich denken)... Im Traum sind wir viel stärker an die Handlung gebunden, die eben am Laufen ist. Gleichzeitig können wir die Handlung viel schneller ändern, auch wenn wir gar nicht checken, dass wir träumen. Warum ist das so? Was ist die Funktion, was nützt es uns?
Je länger ich über all das nachdenke, desto verwirrender scheint es zu werden. Fragen über Fragen kommen auf. Ich hab mich wahrscheinlich längst verloren und bin auf der falschen Fährte, um der Basis von allem auf den Grund zu kommen.
Jede Frage, die ich beantworten kann, wirft noch kniffligere Fragen auf.
Die Frage, die mich besonders beschäftigt ist: Kann ich den Traum erkennen, ohne ihn vom Wachleben unterscheiden zu wollen? Ohne ihn davon gedanklich trennen zu wollen? Kann ich eins mit beidem sein, und trotzdem den Traum als solchen erleben, bewusst in Form eines Klartraums?
Das erinnert mich an etwas. Eine Frage, die mir selbst gekommen ist:
Was ist dir lieber: "Alles zu haben" oder "nichts haben zu wollen"? Man wird in beiden Fällen glücklich. Wenn man unendlich viel, also alles hat, dann ist man zufrieden, weil man alles hat, es gibt ja nichts, was man nicht hat. Wenn man aber gar nicht erst irgendwas will, dann ist man von ebenso von Grund auf glücklich. Wir wissen ja alle, Glück ist Einstellungssache.
Aber:
Alles zu haben ist doch nach unseren Vorstellungen unmöglich, oder? Wenn einer alles hätte, hätten alle anderen nichts, es gibt aber nun mal mehrere... Außerdem, wie will man "alles" haben? Unendlichkeit würde hier mit Nichtexistenz einhergehen... Auch muss man bedenken, dass in "allem" Auch schlechte Gedanken und schlechte Dinge enthalten sind, die paradoxerweise dem Glück nicht besonders förderlich sind, oder?
Und:
Nichts zu haben ist uns als Menschen unmöglich. Wir würden gar nicht existieren können, weil wir Materie für unseren physischen Körper zum Leben brauchen und für den Geist benötigen wir sicher auch etwas (lass es Liebe sein, den Drang zur Entwicklung). Nichts zu haben würde bedeuten, unsere Existenz unendlich lang aufzugeben und sind wir mal ehrlich: auch das ist unmöglich. Selbst wenn wir fleischlich sterben, bleibt etwas von uns übrig. Auch hier besteht eine gewisse Verbindung zwischen Unendlichkeit und Nichtexistenz.
Dies führt mich zu zwei möglichen Schlüssen: dass wir erstens gar nicht danach streben, glücklich zu sein; mein eigenes Lebensgefühl widerlegt das jedoch. Oder zweitens, dass wir niemals damit aufhören können, glücklich sein zu wollen. Letzteres würde bedeuten, dass wir unendliche Wesen sind.
Es scheint, dass wir tatsächlich in irgendeiner Art und Weise die Unendlichkeit in uns tragen. Was ist dann dieser unendliche Teil von uns verankert? Nach übereinstimmender Ansicht ist es unser Geist. Allerdings ist man sich noch nicht so einig, wie es für unseren Geist weiter geht, wenn der vorübergehende besetzte Körper verfällt. Ich hab dazu meine persönliche Theorie entwickelt:
Man weiß ja, es gibt Karma. Wie funktioniert Karma? Jeder weiß auch, Karma ist ein Begriff für einen Ausgleichsvorgang, der einem entsprechend das beschert, wie man sich im Leben verhält. Auch heißt es, dass Karma ein Menschenleben überdauert und ins nächste Menschenleben übertragen wird; also etwas, was dem Geist anhaftet, der alle Körper miteinander verbindet. Aber ich hab noch nie eine Theorie gehört, wie genau das funktionieren soll. Jetzt kommt meine Theorie ins Spiel:
Da jeder Geist unendlich ist, wird er im Endeffekt in unendlich vielen Menschenkörpern sein. Das bedeutet, jeder Mensch war jeder Mensch und wird jeder Mensch sein. Ich war schon du oder bin irgendwann mal du. Dann bin ich mal Hitler, Bush, Otto Waalkes und ich werde mal Monsieur XYZ, der erst in tausend Jahren existiert etc. Ich bin alle Menschen einmal in einer parallelen Zeit. Da das Universum ja auch unendlich sein muss, wenn wir es sind, ist auch die Zeit und der Raum unendlich. Es gibt deshalb unendlich viele Paralleluniversen und -zeiten... Wenn du also einmal jeder Mensch bist, dem du begegnest, dann erlebst du auch jede Handlung gegen dich selbst einmal. Das heißt, du gleichst automatisch alles aus, was du jemals getan hast und tun wirst, da du es ja selbst erlebst. Wenn du heute einem Mann über die Straße hilfst, bist du irgendwann einmal genau der Mann, dem über die Straße geholfen wird. Das ist meine Theorie, so gut ausgedrückt wie ich kann. Zusammenfassend nochmals: Es gibt parallele Zeiten und Welten und in jeder der unendlich Parallelwelten sind wir jeder Mensch (und wahrscheinlich auch jedes Tier und jede Pflanze, jedes Stück Materie). Das wiederum bedeutet, dass wir alle eins sind. Und diese Ansicht ist ja weithin anerkannt und verbreitet.
Da bin ich ja ganz schön abgeschweift. Wollte ich doch ein Fundament finden, das Klarträumen sinnvoll macht. Ich gehe von der Annahme aus, dass es sinnvoll ist. Wie ich oben irgendwo beschrieben ist diese Annahme eine Schlussfolgerung aus der Beobachtung, dass zum Klarträumen differenzierte Selbstbeobachtung nötig ist, die wiederum Freiheit bedeutet, weil so mehr möglich wird für uns. Mehrere Möglichkeiten bedeuten die Chance auf Wachstum und darauf sind wir ja ausgerichtet, nach landläufiger Meinung. Das würde bedeuten, dass der Geist in mir und euch danach strebt, klarzuträumen. Wenn dem aber uneingeschränkt so wäre, dann frag ich mich, warum ich nicht jede Nacht eine Menge Klarträume habe? Was stimmt dann hier nicht? Das ist eine gute Frage und ich meine, dass ich die Antwort in der Sichtweise der Welt finde. Die Antworten sind alle vorhanden, ich muss sie nur sehen. Das ist übrigens auch eine dieser berühmten Philosophien großer Meister: Leben bedeutet Entfaltung oder: Es ist schon alles da, wir brauchen es nur in unserem Inneren zu erkennen und es wird außen erscheinen.
Erst mal danke ich euch fürs Lesen, war nicht grad wenig und schon gar nicht einfach, nehme ich an.
Es ist schwierig, solchen Gedankengängen zu folgen, das hab ich schon gemerkt, als ich anderen mit solchen Gedanken versucht hab, zu folgen.
Wenn einer von euch dennoch in einem dieser vielen und teils wirren Gedankengänge etwas findet, dann schreib es bitte! Ich bin froh über jede Anregung, die mich aus meinen - wie ich meine - oft festgefahren Gedankenmustern rausbefördert. Deckt Denkfehler auf und informiert mich! Alles ist erwünscht, was meine Sicht ändert!
Vielleicht folgen weitere Abhandlungen von mir. Ich glaube, es ist sinnvoll, seine Wirren Gedanken niederzuschreiben, um dann langsam einen Überblick zu gewinnen und Zusammenhänge zu erkennen, die zunächst nicht vorhanden zu sein scheinen.
Anewex
Gedanken zum Klarträumen, zur Existenz: Hilfe erwünscht!
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Hinweis: Themen die Klar- UND Trübträume, also beide Bereiche betreffen, kommen hier rein.
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Da kann ich dir nicht rechten geben. Wenn man wertet hat es nicht immer Negatives zu Folge. Der Wertung kann niemand entkommen, jeder wertet. Wer nicht werten möchte, hat eine schwere Lebensaufgabe gefunden dessen Bewältigung wohl das halbe Leben dauert.Anewex hat geschrieben: Ich glaube, es kommt nicht drauf an, den Traum vom Wachen zu unterscheiden, wenn ihr versteht was ich meine. Wenn Menschen anfangen, zu bewerten/urteilen/unterscheiden, dann hat das keine positiven Folgen, niemals. Alles, was daraus entsteht, ist Trennung und Uneinheit.
In bestimmten Fällen kann "Trennung" und "Uneinheit" entstehen, muss aber bicht. Das Unterscheiden von Traum- und Wachwelt ist zwar eine Trennung, die aber stattfinden muss. Negativ würde ich das aber nicht betrachten. Ich verstehe was du meinst, denke aber das du das zu "negativ" angehst.
Die ist aber leider das einzige zuverlässige Mittel den Klartraum zu erkennen.Anewex hat geschrieben:Ich will mich nicht mit RCs zufrieden geben.
Das Warum ist bis heute nicht geklärt. Der Sinn für Realität ist im Traum inaktiv, man kann also nich so bewusst am Tag sein, im Traum hilft das nicht zuverlässig. Man trainiert durch das "bewusste Leben / HInterfragen/ zwar den Relitätssinn, sodass dieser im Traum "evtl. mal anspringt" aber ein zuverlässiges Mittel zum dauerhaften aktivieren ist mir nicht bekannt. LeiderAnewex hat geschrieben:Warum funktioniert die Erinnerung tagsüber, warum bin ich tagsüber kritischer und warum wird uns das in der Nacht ausgeschalten?
Das passiert mir zufällig. Ich erkenne den Traum und weiß eigentlich nicht warum. Es kann natürlich sein, das gerade mein Relitätssinn angesprungen ist, der rosa Elefant da war und ich das nur wieder vergessen habe... Falls nicht, erkenne ich einfach, das ich träume. Warum weiß ich nicht...Anewex hat geschrieben:Kann ich den Traum erkennen, ohne ihn vom Wachleben unterscheiden zu wollen?
Ich würde sagen diese von dir genannte "Trennung" ist der einzige zuverlässige Weg. Alles andere kann klappen, ist aber vermutlich nicht zuverlässig genug. Ich sehe diese Trennung aber positiv an, kann aber verstehen wenn es dir wiederstrebt. Sie es mal so: Es muss ja was dran sein, wenn etwas in dir rebeliert. Sei froh das du es nicht einfach so hin nimmst. Versuche mal gegen dein Bauchgefühl zu arbeiten und diese Trennung zu akzeptieren, vielleicht lehnt es sich gerade deshalb auf, weil es will, das du mal gegen den Wiederstand arbeitest
So nun genug meiner wirren Gedanken