Klarheitsdefinition
In der Klarheitsdefinition möchte ich Bezug auf die Unterteilung von Klarheitsstufen nach Frederick Dodson nehmen und anschliessend mit meiner Erfahrung ergänzen.
Frederick Dodson über Klarheitsstufen
1. Völlig unbewusst:
Man erinnert sich nach dem aufwachen nicht einmal daran, dass man überhaupt geträumt hat.
2. Unbewusst
Man bemerkt erst nach dem Aufwachen, dass man geträumt hat. Die Anzeichen, dass man geträumt hat (so genannte Traumsignale) und die Seltsamkeiten der Trauminhalte
werden erst nach dem Aufwachen bewusst.
3. Halbbewusst
Man bemerkt im Traum ein wenig, dass irgendetwas nicht stimmt / anders oder seltsam ist, hinterfragt es aber nicht.
4. Halbluzide (oder nach Dodson „Präluzide“)
Man bemerkt diverse Traumsignale. Irgendetwas ungewöhnliches passiert und man versucht es zu hinterfragen, wird aber nie ganz luzide. Der Traum wechselt zwischen halbluzide, halbbewusst und unbewusst. Manchmal stellt sich die Frage „Ist dies ein Traum?“, aber im nächsten Moment ist die Frage schon wieder vergessen. Manchmal
kommt es auch vor, dass man erst luzide ist und dann ins halbluzide abrutscht.
Beispielsweise wusste man, dass man träumt, träumt aber dann, dass man aufwacht („Falsches Erwachen“) und vergisst, dass man träumt. Es kann auch vorkommen, dass
man den Traum als solchen wahrnimmt, doch dann plötzlich real aufwacht. Dies kommt vor, wenn man sich in diesem Stadium zu sehr auf eine Sache konzentriert.
5. Luzide
Aufgrund der Traumzeichen, der eigenen Bewusstheit oder anderer Auslöser und Seltsamkeiten wird bewusst, dass man träumt. Man erkennt den Traum als Traum.
6. Sehr Luzide
Ein Zustand der Klarheit, in dem man alle Hinweise darauf, dass man in einem Traum ist, noch deutlicher bemerkt. Ausserdem ist man sich bewusst, dass man den Traum
selbst beeinflussen kann. Handlungsmöglichkeiten und die eigene Rolle oder „Mission“ im Traum werden bewusst und man kann sie genießen.
Die nächsten/letzten 2 Stufen der Klarheit sind nach F. Dodson und werden zum Beispiel von Stephen LaBerge, Howard Rheingold und anderen großen Traumforschern in der 6. Stufe eingeschlossen. Man kann laut deren Aussage von der 6. Stufe alles Beeinflussen und somit auch in die von Dodson in Stufe 7 und 8 beschriebenen Situationen gleiten. Der Vollständigkeit halber werde ich Sie hier trotzdem noch vorstellen.
7. „Leuchtend luzide“
Wird als Klarheit und Wohlbefinden beschrieben, in der man die aktive Kontrolle über das Traumszenario hat. Aus diesem Zustand kann sich ein Forschungstraum, schöpferischer Traum oder therapeutischer Traum entwickeln.
8. „Erleuchtend luzide“
Die Bewusstwerdung über den tieferen Sinn des Traumes. Man wird sein eigener Traumanalytiker – im Traum selbst. Man weiß nicht nur, dass man träumt und alles tun
kann, was man will, sondern auch welche Aufgaben man zu erfüllen hat (intuitive Eingebungen, Gesprächen mit anderen Traumcharakteren oder das Erkennen der Lösung oder Heilung eines Themas aus der Wachrealität).
Diese Unterteilung der Klarheitsdefinitionen bezieht sich auf das was wir regulaer im Alltag als Klartraum kennen.
Bezugnahme zu einigen geposteten Inhalten und Gedanken über Klarheit über den Traum hinaus:
Von Lucidity
volle Erinnerung sowohl während des Klartraums ans Wachleben und an andere KTs, als auch volle Erinnerung
Ggf. geht es um ein Missverständnis innerhalb deiner Formulierung. Ich erfahre Klarheit oft mit der Fähigkeit mich an Inhalte aus dem Wachleben bewusst erinnern zu können. Auch bei Trübträumen zieht man Erinnerungsinhalte heran, jedoch unbewusst.
Interessant fand ich was Anewex geschrieben hatte
ich würde so weit gehen zu behaupten, dass Klarheit fast immer subjektiv ist.
Da stimme ich zu sofern es einen Beobachter gibt
Sobald es während des Schlafes zu Sinneseindrücken kommt (Traumhafter Natur), interagiert Aufmerksamkeit mit Erinnerungen und stellt diese in einen Zusammenhang.
Zwingend ist es beim Schlaf nicht Nötig die Fähigkeit des Erinnerns in Anspruch zu nehmen/können um völlig klar zu sein.
Dazu beziehe ich mich auf das Phänomen der körperlichen Klarheit, in dem ich klar im Jetzt einige körperliche Prozesse wahrnehmen kann (nicht zu verwechseln mit dem Phänomen der wirklichen Erfahrungslosigkeit im Schlaf - darauf gehe ich ebenfalls ein). Ein Erinnern ist für die Form der körperlichen Klarheit nicht notwendig und für die Erfahrungslosigkeit während des Schlafes nicht möglich.
Körperliche Klarheit: Ich kann die Fähigkeit des Erinnerns nur bedingt in Anspruch nehmen. Es ist erfahrungsgemäß möglich bei der körperlichen Klarheit Wahrnehmungen gedanklich zu kategorisieren und zu verstehen "ich schlafe".
Traumloser Schlaf mit 100% Erfahrungslosgkeit gibt es auch aber dieser ist schon sonderbar und steht in keinem mir beschreibaren Verhältnis. Es gibt keinen Beobachter, jedoch Sein.
Sogesehen müsste nach meiner Auffassung die Liste wie folgt weitergeführt werden auch wenn es sich hierbei nicht nur um Zustände innerhalb eines KT handelt:
9. Körperliche Klarheit:
Der Schlafende ist sich über körperlich auftretende Prozesse absolut klar, nimmt diese ohne oder mit sehr wenig Identifikation durch Erinnerungen wahr (Im Sinne von: "ich erfahre etwas und erinnere logisch die bereits abgespeicherte Bedeutung").
10. Traumloser Schlaf mit 100% Erfahrungslosgkeit.
Es gibt keine Identifikation, keinen Anhaltspunkt, kein "ich" oder Beobachter aber es gibt "Sein"
Ggf. ist "10." erfahrungsgemäß nicht für jedermann nachzuvollziehen und hat auf den ersten Blick nicht viel mit Klarheit oder irgendeiner Kategorie zu tun.
Aber um nochmal auf Anewex Aussage zurück zu kommen Klarheit ist fast immer subjektiv... Bei 10 ist sie es nicht, da es das Subjekt nicht gibt.
LG Iro