EMDR als Hilfsmittel
Zunächst habe ich in diesem Thema mal sehr viel positives Karma verteilt, praktisch für alle Beiträge. Bisher war es die dichteste Ansammlung hilfreiche Informationen, die ich zum Thema bekam.
Ich hatte unlängst meine erste Klartraumerfahrung, eingeleitet durch SSILD. Dabei hatte ich zusätzlich ein kleines Hilfsmittel verwendet, auf das ich im Folgenden eingehen will:
Zuvor hatte ich nur sehr häufig Trübträume, wobei die starke Häufigkeit durch ein Hilfsmittel zustande kam, dass ich seit ca. Oktober 2014 nutze. Es hat die Anzahl erlebter Trübträume um einen Faktor zwischen 100 und 1000 erhöht (Zuvor träumte ich so gut wie gar nicht, vielleicht zwischen null und einmal pro Jahr -> Bzw. konnte ich mich so oft an Träume erinnern). Ich nutze dazu EMDR, eine bekannte Traumatherapietechnik. EMDR ist ein synonym für die bilaterale Stimulation beider Gehirnhälften, was auf verschiedenen Wegen (taktik, auditiv, visuell) geschehen kann. Die auditive Variante ist beispielsweise über Kopfhörer möglich und das tue ich mir jede Nacht die gesamte Nacht hindurch an. Die Wirkung wird dadurch erzielt, dass man abwechselnd von links und rechts beschallt wird. Das kann monoton geschehen, die Zusammenstellung "EMDR for Clinicians" von Tony Rousmaniere ist ein Beispiel dafür (Findet sich bei Amazon als MP3-Download). Oder es kann subtil in Entspannugsmusik eingebunden initiiert werden, wofür ich vor allem "Brainspotting: Biolateral Sound Healing" von David Grand empfehlen kann (Ist ebenfalls bei Amazon als MP3-Download oder Doppel-CD erhältlich).
EMDR hat verschiedene Wirkungen, einige mir bekannte will ich mal aufzählen:
- Vergangene Erfahrungen werden intensiviert
- Assoziationen werden ausgelöst oder zumindest sehr begünstigt
- Imaginationen werden intensiviert
Ich habe mir zur Nutzung während des Schlafs eine sehr spezielle Konstruktion aus einem Diktiergerät und einem selbstgebastelten Kopfhörer gebastelt. Das Diktiergerät hält im Gegensatz zu einem MP3-Player die gesamte Nacht durch (Es braucht zwei AAA-Batterien und läuft dadurch recht lange). Außerdem hat das Diktiergerät im Gegensatz zum MP3-Player eine einstellbare Abspielgeschwindigkeit, was insofern von Relevanz ist, da die Geschwindigkeit des Links-rechts-Wechsels bei EMDR von Bedeutung ist. Meine Kopfhörer bestehen aus einem Gummiband, dass ich von einer Stirnlampe habe und daran befestigten In-Ear-Kopfhörern. Dadurch kann ich mich auch mit Kopfhörern auf die Seite legen, zudem werden die Kopfhörer nicht durch Bewegungen im Schlaf oder in der Einschlafphase aus Versehen ausgezogen.
Bezüglich EMDR ist zu bedenken, dass man es lediglich dann anwenden sollte, wenn man psychisch recht stabil ist. Wie es sich auswirkt, ist davon abhängig, wie häufig und intensiv erlittene Traumatisierungen im Leben waren sowie in wieweit diese Erfahrungen integriert wurden. Je nachdem wirkt EMDR sehr heftig (wie ich von einer traumatisierten Bekannten weiß) und kann dadurch erheblichen Schaden anrichten. Oder aber es hat gar keine Wirkungen bei vollständigem Integriertsein, wie ich von Ayleen Scheffler-Hadenfeldt weiß, die das Buch "EMDR für Babys" schrieb. Ich wollte ein Rezensionsexempar ihres Buches haben und schrieb sie dazu per Email an. Nebenher erwähnte ich auch meine Experimente mit der Traummanipulation mittels EMDR und wir verständigten uns darauf, unsere Emailinhalte gegenseitig andernorts zitieren zu dürfen. Sie antwortete bezüglich meinen nächtlichen EMDR-Anwendung so:
Gesendet: Mittwoch, 03. Dezember 2014 um 08:34 Uhr
Von: "Dr.rer.pol.Scheffler-Hadenfeldt" <
Dr.S-H@web.de>
An: "Klaus Roth" <
klaus.roth.sozialarbeiter@gmx.de>
Betreff: Re: EMDR im Schlaf
Hallo Herr Roth,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Für meine/unsere EMDR-Zwecke wird sie sicherlich ausreichen.
Ihr Experiment finde ich sehr spannend, kann es aber leider nicht mehr selber ausprobieren, weil die Methode bei mir nicht mehr wirkt. Es gibt in der spirituellen Entwicklung nach sehr vielen Jahren intensivster Aufarbeitung und entsprechender Veranlagung tatsächlich einen Punkt, wo man mit Verarbeitung "durch" ist. Die gesamten therapeutischen bis spirituellen Methoden werden wirkungslos und das zeigt sich tatsächlich auch in den Gehirnströmen. Ich habe während eines Neurofeedbackseminars meine Gehirnströme mal ohne und mit auditivem EMDR messen lassen und da diese von vorneherein im optimalen Verhältnis waren, ergab sich auch keinerlei Veränderung mehr durch EMDR. Das bestätigte also meine Wahrnehmung. Und im Schlaf wechsel ich so häufig in andere Bewusstseinszustände, die nicht dem üblichen Schlaf entsprechen, dass ich auch da keine geeignete Versuchsperson mehr bin.
Ohne Eigentest möchte ich mich aber nicht an andere wagen, so dass ich die Idee zunächst nur im Hinterkopf behalte. Wenn es sein soll, wird sich eine Gelegenheit ergeben, wo so ein Experiment ohne Eigentest vielleicht doch an anderen gerechtfertigt sein kann. Da ich nicht an Zufälle glaube, gehe ich davon aus, dass ich von Ihnen diese Information bekommen sollte, weil ich sie vielleicht doch noch mal irgendwann brauche.
Herzliche Grüße
Ihre Ayleen Scheffler-Hadenfeldt