Meikel hat geschrieben:Sich selbst reflektieren, wie du es nennst, benötigt drei Beteiligter, nämlich Denjenigen, der reflektiert (1), sowie das Reflektierte (2), sowie eine neutrale Instanz (3), die das Vorhandensein der beiden zuvor genannten Beteiligten durch Beobachtung bezeugt. Das hat etwas mit den sogenannten Beobachtungskriterien zu tun, die zwingend für jeden Beobachtungsvorgang gelten müssen und ihn überhaupt erst ausmachen.
Wieso dedarf einer Selbstbeobachtung 3-Beobachter Instanzen? Wenn man beschließt das man diese 3 Instanzen braucht, dann ist klar das du Selbstbeobachtung für nicht möglich hälst, weil ein Posten nie besetzt werden kann. Es fehlt ein Puzzlestück.
Das ist zudem eine gewagte These, weil dann würde man ja diverse psychologische Therapien, die mit Selbstbeochatung und Selbstreflextion arbeiten als nicht machbar halten. Auch spirituelle Lehren praktizieren das hauptsächlich.
Und dann kommt ja auch noch eine weitere logische Lücke dazu. Man könnte weiter denken und auch noch eine 4. Instanz ins Spiel bringen usw, die widerrum die Beobachtungen der anderen 3 bezeugt, weil wer soll die 3. Instanz kontrollieren? kann ja immerhin möglich sein, das die 3 Beobachter einer Illusion verfallen sind.
Aus meiner Sicht ist Selbstbeobachtung möglich, weil sonst könnte man sich ja gar nicht weiter entwickeln.
Meikel hat geschrieben:Um zu wissen wie ein Fluss Zustande kommt, muss man nicht sein Wasser und seine Wellen untersuchen, sondern seine Quelle.
Meikel hat geschrieben:In ähnlicher Weise, wie das Wasser und seine Wellen kein Wissen über die Flussquelle mit sich führen, da sie lediglich die kommunikativen Ausdrucksformen der Quelle darstellen, führen auch Gedanken und Gefühle, ob in einem Wach- oder Traumgeschehen eingebunden, kein Wissen über den Erschaffer dieser kommunikativen Ausdrucksformen mit sich.
Auch das ist nicht ganz plausibel. Zuerst schreibst du in der Fluss-Analogie, das man die Quelle des Flusses untersuchen soll, damit man weiß wie was zu Zustande kommt. Kurze Zeit später schreibst du aber auch... das Wasser und Wellen keine Informationen über die Quelle enthalten kann.
Das ist ja schon eigentlich nicht ganz richtig, weil ein Fluss hat Informationen über die Quelle. Eine Information wäre beispielsweise schon die Flussrichtung und noch einiges mehr. Das zeigt schon das man gewisse Rückschlüsse zur Quelle ziehen kann. Man kann schlecht sagen, das man nicht weiß woher eine bestimmte Tasse stammt oder wie sie produziert wurde. Das geht schon, aber es fehlen Informationen bzw. die Informationen sind schwer zugänglich. (Du kennst sicherlich die Theorie über das holografische Universum. Zugegeben, es ist weitesgehend Theorie, aber da wird beispielsweise auch angenommen, das jegliche Informationen in jedem kleinsten Etwas vorhanden ist).
Meikel hat geschrieben:So wie eine Kamera alles fotografieren kann, was sich in einer gewissen Distanz zu ihr befindet, sich aber niemals selbst fotografieren kann, so weist auch die Beobachtung stets vom Beobachtungsstandpunkt weg, und niemals zu ihm hin. Deswegen ist es unmöglich, sich selbst zu beobachten. Was wir Selbstbeobachtung nennen, ist ein Vorgang, der mehrerer Beteiligter bedarf, die man als sich zugehörig empfindet.
Hm, auch das würde ich anders sehen. Denn dieses Beispiel mit der Kamera ist etwas ungünstig, weil eine Kamera kein Bewusstsein hat. Also zumindest kein vergleichbares menschliches Bewusstsein.
Und deshalb kann so ein Ding auch keine Selbstbeobachtung vollführen. Menschen mit einem Geist schon. Wir haben die Möglichkeit aus uns heraus zu treten und bewusst zu schauen, was geht hier eigentlich vor. Im Hier und Jetzt zu verweilen. Das Ego läuft automatisiert nach bestimmten Programmen ab und verfügt nicht über diese Fähigkeit (siehe Link unten).
Ich würde das so sehen...
Bei der Selbstbeobachtung bedarf es meiner Meinung nach keiner zusätzlichen Instanzen. Das bewusste Selbst hat als einzige Instanz die Möglichkeit wirklich zu reflektieren, wirklich bewusst zu sein. Würden wir das nicht können, dann würden wir keine Möglichkeit haben uns irgendwie weiterzuentwickeln bzw. zu verändern, zu uns Selbst zu finden. Wir würden wie Maschinen funktionieren und ja keinen Einfluss nehmen können. Wir wären Unbewusst. und genau das ist das Ego, es ist unbewusst, nicht bewusst.
Diese Innenschau ist möglich, meiner Meinung nach.
Meikel hat geschrieben:Da vermutest du jetzt falsch. Ich halte mich weder für ein Ego noch für ein Selbst, sondern für das, was beides zustande bringt. Denn ich habe weder ein Ego noch ein Selbst von jemand Drittem erhalten und beides ist auch nicht vom Himmel gefallen.
Ich habe hier eine gute Erklärung des "Ego's".
Das bringt alles sehr gut auf dem Punkt.
[External Link Removed for Guests]
Das Video ist auch sehr interessant:
[External Link Removed for Guests] Wenn man da nur rein auf den Inhalt des Gesprochenen hört, dann sind das wirklich interessante Thesen.
Demnach hat jeder ein Ego, weil wir in dieser Gesellschaft von klein auf mit Trennung und Dualismus konfrontiert werden. Das zu leugnen, kann man zwar, aber ob man da nicht etwas übergeht, hm...
Ich denke schon das einiges vom Himmel gefallen ist.
Anders kann man es auch nicht nachvollziehen oder es entstehen große Logiklücken die man dann einfach so stehen lassen muss.
Meikel hat geschrieben:Ich bin weder der Beobachter, noch das, was er beobachten kann. Sondern ich bin die Beobachtung, die bezeugt, dass es die beiden Beteiligten überhaupt gibt, die ich dann als mir zugehörig empfinde. Das ist meine wahre Natur.
Oben hast du geschrieben das dieses Etwas, was beide Zustände bezeugt eine 3. Neutrale Instanz darstellt. Du schließst aber Selbstbeobachtung aus, deshalb erschließt es mir nicht, wieso du von etwas schreibst was nach deiner Logik nicht erreichbar bzw wahrnehmbar ist.
Das wahre Selbst ist die eigene wahre, authentische Natur. So sehe ich das auch. Aber ich glaube wir definieren dieses wahre Selbst anders und auch wie es möglicherweise beschaffen ist.
Aber ich glaube mit diesem Post bin ich schon Offtopic.
Es wäre hier sinnvoll auf einen neuen Thread zu verzweigen aus Rücksicht auf twintex.
Da kann man wenigstens auch weiter argumentieren und wäre nicht im Bereich Träumen festgesetzt.