Hallo,
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier der richtige Bereich ist, aber ich denke es passt am Besten hier her. Mir geht es zwar weniger um die Frage, ob das ein Klartraum war, sondern vielmehr darum, wie ich diese Aussage meines Unterbewusstseins interpretieren soll.
Letzte Nacht hatte ich jedenfalls ein ziemlich krasses Traumerlebnis, jedenfalls beschäftigt es mich gerade sehr und ich weiß nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Vielleicht kann mir ja jemand was hilfreiches dazu sagen.
Zunächst kurze Information zu mir: Ich habe mich mit 14,15 (vor gut 10 Jahren) sehr intensiv mit Klarträumen beschäftigt und war nach einiger Zeit und Übung in der Lage regelmäßig und stabil (fast jede Nacht) klar zu träumen. Verwendet habe ich die DILD Technik mit diversen Reality Checks. Aufgrund von Umständen in meinem Leben habe ich diese und das Thema insgesamt irgendwann jedoch vernachlässigt und damit ging auch das Klarträumen nach und nach wieder verloren. Seit etlichen Jahren hatte ich keinen richtigen Klartraum mehr. Es gab vereinzelt ganz kurze Momente der Klarheit, die ich dann jedoch nicht halten konnte. Generell erinnere ich mich derzeit fast nie an einen Traum.
Bis zur letzten Nacht. Bzw. frühen Morgen, da ich zwischenzeitlich wach gewesen war und mich dann wieder schlafen legte. Der Traum begann zunächst normal, wurde jedoch zunehmend konfuser und war auch recht lang. Ich erinnere mich im Gegensatz zu heute morgen teilweise nur noch bruchstückhaft, da meine Traumerinnerung nicht mehr besonders gut geschult ist. Inhalt des Traumes war zunächst im Wesentlichen, dass meine kleine Einraumwohnung in meiner Abwesenheit und ohne mein Wissen und meine Zustimmung täglich ein Stück weit umgebaut bzw. erweitert wurde, bis ich in riesigen Räumen, fast wie ein Palast, wohnte. Es kamen nahezu alle Freunde und Familienmitglieder vor. An einem gewissen Punkt hatte ich einen ersten Klarheitsmoment und dachte: "Was ist das eigentlich für ein Quatsch."
Irgendwie geisterte zeitgleich eine Freundin von mir durch die Wohnung (Palast), und ich sprach sie an: "Klatsch mir mal eine!" - "Warum?" - "Ich denke das hier ist ein Traum." - "Nein, mann. Und ich werd' dir keine Scheuern!" - "Na gut, da das hier ein Traum ist, wird das jetzt wohl funktionieren" - Dann küsste ich sie einfach - im echten Leben bin ich öfter bei ihr abgeblitzt. Soweit so klar. Im nächsten Moment stand eine andere Freundin daneben und fragte, ob sie mitmachen dürfe. Naja. Plötzlich erschienen immer mehr Frauen und schlossen sich an und ich lag irgendwie bei einem riesigen Haufen Mädels (mit den meisten davon hatte ich was). In dem Moment war das so skurril, dass ich den Traum realisierte und Klarheit erlangte. Ich musste laut lachen in Anbetracht dieser Komik (dieser Haufen von Frauen neben mir), und die nächste Frau die vor mir auftauchte sprach ich als mein Unterbewusstsein an (ich habe das früher oft getan und mich so mit meinem Unterbewusstsein unterhalten weil ich das aufgrund der wichtigen Einsichten und Erkenntnisse am Interessantesten fand. Daher war das mehr oder weniger Gewohnheit). Ich rief ihr also lachend zu: "Alter Unterbewusstsein, denkst du echt ich hab' es so nötig oder was soll das hier?!
" Das Traumgeschehen um mich herum fror ein und das Gesicht der Freundin wandelte sich in ein merkwürdig konturloses und irgendwie komplett neutrales Gesicht. Das hat mich zunächst überrascht, weil ich das so nicht kannte (die Personen behielten früher üblicherweise ihre "Identität")
"Klar!" Ich bin verwirrt und frage, nach "Wie kommst du darauf, ich hatte doch z.B. erst vor ein paar Tagen was mit *!". Die Stimmung änderte sich irgendwie schlagartig, und ich bekam als Antwort: "Ja mag sein. Aber das ist nun alles ziemlich egal, denn du wirst bald sterben." Ich bin völlig perplex und diese trockene Aussage trifft mich wie ein Schlag. Es folgen ein paar Worte über Tod und Leben, an die ich mich nicht mehr genau erinnere. Im Kontext dieser Sätze denke ich aber, ich hätte das vielleicht falsch verstanden und stelle fest: "Achso. Also meintest du das im Sinne von 'Wir sterben alle irgendwann'." - "Nein. Ich meinte du wirst bald sterben. Du bist krank, auch wenn es dir äußerlich gut geht. Irgendwas mit den Nerven oder dem Herz. Was genau kann ich dir nicht sagen, ich bin kein Arzt."
Ich bin komplett schockiert und versuche aufzuwachen. Das gelingt mir auch (scheinbar). Ich liege irgendwo auf einer Wiese inmitten von ein paar Kumpels. Ich richte mich auf und einer sagt: "Alter du bist einfach mal ne Stunde weggeratzt!" Ich schaue mich um, eine Art Festival. Ich erkenne den Ort nicht und weiß auch nicht wie ich hier her gekommen bin, deshalb vermute ich, dass ich immer noch träume. Ich erinnere mich an einen Reality-Check und versuche durch meine zugehaltene Nase zu atmen. Es funktioniert. Zum Kumpel der neben mir sitzt sage ich: "Netter Versuch Unterbewusstsein, warum lässt du mich nicht aufwachen?" Wieder friert der Traum ein und das Gesicht erscheint anstelle des Gesicht meines Kumpels: "Du weißt, dass es nicht erwünscht ist, dass du hier in deinen Träumen rumgeisterst."
Wir wechseln noch ein paar Sätze (Inhalt erinnere ich nicht mehr), der Ort um uns herum hat gewechselt und mein Unterbewusstsein hält kurz schweigend inne und deutet auf etwas seitlich hinter mir, als wolle er mir etwas zeigen. Ich drehe mich hin und erblicke es. Ich weiß jedoch nicht mehr was es war, doch ich wachte sofort auf (scheinbar). An diesen Teil des Traumes habe ich jetzt quasi keine Erinnerungen mehr. Ich bin jedoch kurze Zeit später auf dem Altmarkt meiner Heimatstadt und stelle durch den durch den Nase-Atmen-Check fest, dass ich immer noch träume. Ich spreche verschiedene Menschen die dort auf dem Markt umherlaufen als mein Unterbewusstsein an und möchte wissen was hier vor sich geht und wie er das mit dem sterben meinte, diesmal reagiert jedoch niemand sondern ich werde nur peinlich berührt angesehen. Mich beschleicht eine innere Angst, ich möchte nur noch aufwachen. Ich konzentriere mich mit aller Macht darauf meine Augen zu öffnen.
Ich liege in einem Bett kämpfe damit meine Augen zu öffnen. Gerade so gelingt es mir ein Auge zu öffnen, das rechte fällt immer wieder zu. Schemenhaft erblicke ich mein Zimmer. Irgendwann habe ich die Augen endlich geöffnet und merke, dass ich völlig durchgeschwitzt bin. Endlich wach. Um zu prüfen ob ich wirklich wach bin drehe ich mich zur Seite, halte die Nase zu und versuche zu Atmen. Es funktioniert. Ich versuche dementsprechend aufzuwachen, doch es passiert nichts. Ich stehe auf und gehe 2 Schritte, um in den Spiegel zu blicken. Mein Gesicht sieht verschoben aus. In dem Moment wo ich genauer hinschauen will bricht der Boden unter meinen Füßen in einer Implosion in einem großen schwarzen Loch zusammen und ich rausche in die Tiefe (um mich herum alles schwarz). Ich blicke nach unten und sehe in großer Ferne eine Art rotglühende Flüssigkeit, die schnell näher kommt. Ich bin früher im Klartraum schon geflogen, also besinne ich mich darauf davonzufliegen. Zunächst gelingt es, doch dann erfasst mich ein heftiger Schlag und ich lande in dem rotglühenden See. Ich knie auf meinen Armen gestützt in der nur knöcheltiefen Flüssigkeit. Die ist jetzt mehr rötlich sondern schwarz, es ist sehr dunkel und völlig ruhig. Ich streife mit der Hand durch die Flüssigkeit, wobei sie grell silber glänzend aufscheint. Ich kann in dem Silberglanz ein Geschehen erkennen (Generell erinnert diese Flüssigkeit an das Denkarium aus Harry Potter). Doch dann liege ich wieder in einem Bett, die gleiche Szene wie kurz zuvor. Diesmal war ich dann aber wirklich wach und durch die Nase atmen funktioniere nicht.
In der Tat war ich völlig durchgeschwitzt und ehrlich gesagt sehr verstört. Es klingt jetzt in der Beschreibung nicht so, doch ab dem Moment der ersten Klarheit war ich bis auf den kurzen Moment nach dem zweiten falschen Erwachen durchgängig klar in meinem Handeln und meinen Gedanken, den Traum hatte ich jedoch trotzem quasi nicht unter Kontrolle und das aufwachen funktionierte erschreckenderweise nicht (das erste mal, dass ich das in der Form so extrem erlebe). Bisher war mir falsches Erwachen nur nach vorherigem Verlust der Klarheit bekannt, aber nicht nach ernsthaften Aufwachbestrebungen. Realzeit war übrigens ungefähr eine Stunde.
Mir macht die Aussage der Figur, die dort als mein Unterbewusstsein auftrat, irgendwie zu schaffen. Ist das ernstzunehmen? Oder eher als "Mittel zur Verwirrung" zu verstehen, um mich zurück in den Trübtraumzustand zur kriegen? Hat das schonmal jemand erlebt? Was meint ihr dazu? In der Vergangenheit hatten sich alle Aussagen meines Unterbewusstseins, in solchen Traumkonversationen, früher oder später als wahr bzw. richtig herausgestellt (auch wenn die natürlich dann eher Entscheidungen oder Gefühle von mir betrafen). Das ängstigt mich in diesem Zusammenhang nun.
Grüße,
KingCartman