EinzelExperiment: Ypnas Traumdeutung
Verfasst: 07.12.2012, 21:49
Hihallo!
Ich mach mich mal - wie gewünscht - über einen Traum von Ypna her. Den hier:
Whow, ich kann verstehen, dass dies ein Alptraum ist. Mal sehen, was er zu sagen hat.
Als erstes ist es wichtig zu wissen, dass die Traumelemente Persönlichkeitsanteile von dir sind. Also zum Beispiel: seelische Ressourcen, Fähigkeiten, innere Wahrheiten, Moralvorstellungen, Wünsche, Ängste u.s.w.
Der Traum hat ja die Aufgabe, auch diese nichtmateriellen Dinge dar zu stellen, und dazu braucht er eben Bilder und Symbole. Die Kunst ist es nun, die Traumbilder zu übersetzen in "seelische Anteile". Und das geht recht einfach, wenn man das dahinterliegende Prinzip kennt. Die Herleitungen sind einfach und logisch, aber sie lassen sich nicht in ein paar Sätzen erklären. Deshalb muss ich hier einiges einfach "behaupten". Wer den wissenschaftlichen Beweis lernen will, der kann ja in meinem Buch ... äh, lassen wir das.
Also Ypna, was taucht auf in deinem Traum:
Grundsätzlich:
Das Thema solcher Träume (es gibt noch andere Traumtypen) ist: Das Spannungsfeld zwischen dem "was wir wollen" und dem "was wir müssen". Wir "wollen", weil wir Naturwesen sind, weil wir laut unseres Bauplans eine gewissen Natürlichkeit leben müssen. (Nahrung, Schlaf, Triebe, Lust, Verdauung...)
Dem gegenüber steht das, was die Leistungsgesellschaft von uns fordert: Disziplin, Leistung, Abstraktes, Moral, Karriere ... kurz: die Überwindung der Natur. Historisch gesehen ist das der Widerspruch zwischen matriarchaler Gesellschaftsform und Partriarchat.
Wir träumen diese Alpträume, weil wir von der Natur fürs Matriarchat konstruiert sind, aber im Patriarchat bestehen müssen.
Die Wohnung:
Dein Haus, deine Wohnung, dein Zelt, dein Planwagen u.s.w. sind ein Standardsymbol für die "gesamte seelische Ausstattung" also das, was dich seelisch ausmacht, deine "aktuelle seelische Heimat" so zu sagen. (Das hat mit dem Übergang vom Nomadenleben zur Sesshaftigkeit in der Menschheitsgeschichte zu tun.)
Schon die ersten 7 Worte des Traumes ("ich bin in der wg meines Freundes") verraten also: Du bist seelisch unterwegs, deine aktuelle seelische Heimat ändert sich gerade = du entwickeltst dich. Die Psyche wagt sich in einen neuen Zustand und testet den erst mal aus.
(Für's Verständnis: Würde die psychische Veränderung nicht grundlegende Bereiche betreffen, dann würdest du träumen: "Bin bei mir zu Hause". Zuerst getestet wird, weil Veränderung auch Risiko bedeutet. Die Veränderung ist noch unverbindlich, deshalb ist es "nur" die Wohnung des Freundes.)
Der Freund:
Zeigt natürlich auch einer deiner Persönlichkeitsanteile. Es hat nichts mit der realen Person des Freundes zu tun. Welchen seelischen Komplex stellt der Freund dar? Hm... es wird nicht viel gezeigt von ihm. Aber die Küche steht im Fokus, also vermute ich, es ist eine körpernahe Größe. Denn Küche hat mit Nahrung, Essen, Lust und deshalb mit (Über-)Leben zu tun. Es ist also eine Kompetenz, die der "Naturseite" in dir zuzuordnen ist.
Der Traum zeigt also bis hierhin: Es findet eine psychische Umorientierung statt. Und zwar weg von der "Leistungsseite" hin zur "Naturseite". Es dürfte also bei dir gerade so sein, dass die gesellschaftlichen (inneren) Antreiber zur Disziplin, Leistung und so, etwas schwächer werden. Sie bekommen weniger "Wichtigkeit" in deinem Leben.
Dafür wird die Bereitschaft "mehr für dich zu tun" und "Mensch sein dürfen" etwas stärker.
Jedenfalls die Sehnsucht danach, denn der Traum zeigt, dass der Wechsel nicht recht von der Stelle kommt. Warum ist das so?
Weil wir seelische Größen haben, die das verbieten. Hauptsächlich ist das unser gesellschaftlich geprägtes Gewissen. Wir haben "ein schlechtes Gewissen", wenn wir gegen Gesellschaftsregeln verstossen. Wenn wir die Karriere zugunsten eines Kindes aufgeben, oder wenn wir Überstunden verweigern u.s.w. Wenn ein Vater zu seinem Kind sagt: "Kann nicht mit dir spielen, muss arbeiten", dann folgt er gesellschaftlichen Gewissensinhalten.
Das Gewissen ist enorm stark, und es trachtet danach, uns als "leistungsbereite Übermenschen" zu behalten. Diese Gewissensinhalte sind es, die einen seelischen Umzug zur "menschlichen Naturseite" behindern.
Die Gewissensinhalte werden auch als Traumsymbole dargestellt.
In deinem Traum ist das die Frau aus der Nebenwohnung. (Nebenwohnung = anders gestaltete seelische Heimat). Sie zeigt deine Persönlichkeitsanteile die für die Gesellschftsregeln stehen. Schon ihr Äusseres verrät sie: "Sie sieht reich aus". Also nicht natürlich, lebendig, urwüchsig sondern Karrieretyp.
Jetzt haben wir "schon" anderthalb Sätze deines Traumes. Ich muss leider abkürzen, es ist schon fast Mitternacht.
Du liebäugelst also damit, etwas Leistungsbereitschaft zu opfern, zugunsten mehr Natürlichkeit. Das zeigt dein Traum.
Und jetzt kommts: Die gesellschaftlichen Normen sind bei dir sehr stark verankert. Deshalb sind die Seelenanteile, die dich im Leistungsbereich festhalten wollen sehr stark - sie bestrafen dich für das "fremdgehen". Du wolltes Persönlichkeitsanteile (die Hunde) abwerben, damit sie zu dir in die neue Wohnung kommen (= in die neue persönliche Einstellung). Das lässt dein Gewissen nicht zu und bestraft dich. Der seelische Konflikt wird so groß, dass es zum Alptraum kommt.
Ich möchte noch erwähnen: Alle anderen Symbole (Hunde, Butler, Pfote, abhacken ...) kann man alle eindeutig zuordnen und auch herleiten. Sie unterstützen die Grundaussage des Traumes noch. Ich muss leider auf die Erklärungen verzichten - ihr seht ja wie viele Worte man dazu braucht.
Wenn ihr Fragen habt ... gerne!
Ich mach mich mal - wie gewünscht - über einen Traum von Ypna her. Den hier:
ich bin in der wg meines Freundes und das erste Zimmer ist die Küche. Die Wohnung gegenüber (existiert wirklich) wird von einer Frau bewohnt (sieht sehr reich aus) die ganz viele kleine tiere hat, Hunde Katzen und auch undefinierbares. Ein Hund heißt Lily und sieht aus wie der Hund einer Freundin in Athen. Ich rufe ihn, und er kommt zu mir in die Wohnung,da alle Türen offenstehen. Auch andere Tiere kommen mit.
Sie bemerkt es und kommt rüber. Sie ist der Ansicht, dass die Tiere nun bestraft werden müssten (sie verstehen jedes Wort). Sie hat ein Gerät bei sich, auf dem sie Strafen wählen kann: eine Pfote abhacken oder zwei. Das dritte weiß ich nicht mehr. Und dann noch die Option, wer sie aabhacken darf: sie selbst, ein anderes Tier, oder all die anderen Tiere zusammen. Die Wahl fällt auf eine pfote und alle Tiere zusammen... und es werden viele bestraft. ICh weine und sage, dass es doch meine Schuld sei, das interessiert sie nicht. Die kleinen fügen sich ihrem Schicksal.
Die alte hat auch einen Butler, der zu uns rübrkommt (ich wohne mit meinem Bruder zusammen), weil er sehen will, was wir gekocht haben. Ich habe Angst vor der Alten und habe nichts Tolles vorzuweisen. Pommes, Tortellini, Spiegeleier und Muffins (was für eine Mischung). Er will Spiegeleier auf Muffins gestrichen haben. Mehr weiß ich nicht mehr.
Whow, ich kann verstehen, dass dies ein Alptraum ist. Mal sehen, was er zu sagen hat.
Als erstes ist es wichtig zu wissen, dass die Traumelemente Persönlichkeitsanteile von dir sind. Also zum Beispiel: seelische Ressourcen, Fähigkeiten, innere Wahrheiten, Moralvorstellungen, Wünsche, Ängste u.s.w.
Der Traum hat ja die Aufgabe, auch diese nichtmateriellen Dinge dar zu stellen, und dazu braucht er eben Bilder und Symbole. Die Kunst ist es nun, die Traumbilder zu übersetzen in "seelische Anteile". Und das geht recht einfach, wenn man das dahinterliegende Prinzip kennt. Die Herleitungen sind einfach und logisch, aber sie lassen sich nicht in ein paar Sätzen erklären. Deshalb muss ich hier einiges einfach "behaupten". Wer den wissenschaftlichen Beweis lernen will, der kann ja in meinem Buch ... äh, lassen wir das.
Also Ypna, was taucht auf in deinem Traum:
Grundsätzlich:
Das Thema solcher Träume (es gibt noch andere Traumtypen) ist: Das Spannungsfeld zwischen dem "was wir wollen" und dem "was wir müssen". Wir "wollen", weil wir Naturwesen sind, weil wir laut unseres Bauplans eine gewissen Natürlichkeit leben müssen. (Nahrung, Schlaf, Triebe, Lust, Verdauung...)
Dem gegenüber steht das, was die Leistungsgesellschaft von uns fordert: Disziplin, Leistung, Abstraktes, Moral, Karriere ... kurz: die Überwindung der Natur. Historisch gesehen ist das der Widerspruch zwischen matriarchaler Gesellschaftsform und Partriarchat.
Wir träumen diese Alpträume, weil wir von der Natur fürs Matriarchat konstruiert sind, aber im Patriarchat bestehen müssen.
Die Wohnung:
Dein Haus, deine Wohnung, dein Zelt, dein Planwagen u.s.w. sind ein Standardsymbol für die "gesamte seelische Ausstattung" also das, was dich seelisch ausmacht, deine "aktuelle seelische Heimat" so zu sagen. (Das hat mit dem Übergang vom Nomadenleben zur Sesshaftigkeit in der Menschheitsgeschichte zu tun.)
Schon die ersten 7 Worte des Traumes ("ich bin in der wg meines Freundes") verraten also: Du bist seelisch unterwegs, deine aktuelle seelische Heimat ändert sich gerade = du entwickeltst dich. Die Psyche wagt sich in einen neuen Zustand und testet den erst mal aus.
(Für's Verständnis: Würde die psychische Veränderung nicht grundlegende Bereiche betreffen, dann würdest du träumen: "Bin bei mir zu Hause". Zuerst getestet wird, weil Veränderung auch Risiko bedeutet. Die Veränderung ist noch unverbindlich, deshalb ist es "nur" die Wohnung des Freundes.)
Der Freund:
Zeigt natürlich auch einer deiner Persönlichkeitsanteile. Es hat nichts mit der realen Person des Freundes zu tun. Welchen seelischen Komplex stellt der Freund dar? Hm... es wird nicht viel gezeigt von ihm. Aber die Küche steht im Fokus, also vermute ich, es ist eine körpernahe Größe. Denn Küche hat mit Nahrung, Essen, Lust und deshalb mit (Über-)Leben zu tun. Es ist also eine Kompetenz, die der "Naturseite" in dir zuzuordnen ist.
Der Traum zeigt also bis hierhin: Es findet eine psychische Umorientierung statt. Und zwar weg von der "Leistungsseite" hin zur "Naturseite". Es dürfte also bei dir gerade so sein, dass die gesellschaftlichen (inneren) Antreiber zur Disziplin, Leistung und so, etwas schwächer werden. Sie bekommen weniger "Wichtigkeit" in deinem Leben.
Dafür wird die Bereitschaft "mehr für dich zu tun" und "Mensch sein dürfen" etwas stärker.
Jedenfalls die Sehnsucht danach, denn der Traum zeigt, dass der Wechsel nicht recht von der Stelle kommt. Warum ist das so?
Weil wir seelische Größen haben, die das verbieten. Hauptsächlich ist das unser gesellschaftlich geprägtes Gewissen. Wir haben "ein schlechtes Gewissen", wenn wir gegen Gesellschaftsregeln verstossen. Wenn wir die Karriere zugunsten eines Kindes aufgeben, oder wenn wir Überstunden verweigern u.s.w. Wenn ein Vater zu seinem Kind sagt: "Kann nicht mit dir spielen, muss arbeiten", dann folgt er gesellschaftlichen Gewissensinhalten.
Das Gewissen ist enorm stark, und es trachtet danach, uns als "leistungsbereite Übermenschen" zu behalten. Diese Gewissensinhalte sind es, die einen seelischen Umzug zur "menschlichen Naturseite" behindern.
Die Gewissensinhalte werden auch als Traumsymbole dargestellt.
In deinem Traum ist das die Frau aus der Nebenwohnung. (Nebenwohnung = anders gestaltete seelische Heimat). Sie zeigt deine Persönlichkeitsanteile die für die Gesellschftsregeln stehen. Schon ihr Äusseres verrät sie: "Sie sieht reich aus". Also nicht natürlich, lebendig, urwüchsig sondern Karrieretyp.
Jetzt haben wir "schon" anderthalb Sätze deines Traumes. Ich muss leider abkürzen, es ist schon fast Mitternacht.
Du liebäugelst also damit, etwas Leistungsbereitschaft zu opfern, zugunsten mehr Natürlichkeit. Das zeigt dein Traum.
Und jetzt kommts: Die gesellschaftlichen Normen sind bei dir sehr stark verankert. Deshalb sind die Seelenanteile, die dich im Leistungsbereich festhalten wollen sehr stark - sie bestrafen dich für das "fremdgehen". Du wolltes Persönlichkeitsanteile (die Hunde) abwerben, damit sie zu dir in die neue Wohnung kommen (= in die neue persönliche Einstellung). Das lässt dein Gewissen nicht zu und bestraft dich. Der seelische Konflikt wird so groß, dass es zum Alptraum kommt.
Ich möchte noch erwähnen: Alle anderen Symbole (Hunde, Butler, Pfote, abhacken ...) kann man alle eindeutig zuordnen und auch herleiten. Sie unterstützen die Grundaussage des Traumes noch. Ich muss leider auf die Erklärungen verzichten - ihr seht ja wie viele Worte man dazu braucht.
Wenn ihr Fragen habt ... gerne!