Wissenschaft vs. Glauben
Verfasst: 06.05.2013, 00:06
Ein wohl immer aktuelles Thema, mit dem man mühelos Bände füllen könnte, ist der ewig währende, soziale Wettstreit zwischen Wissenschaft und Glaube. Ich verwende absichtlich das Wort Glaube, anstelle von Religion, denn ein gewichtiges Problem an dieser Diskordanz ist der Irrtum, dass viele Menschen Religion und Glauben für ein und dieselbe Sache halten.
Aber kann ich denn nicht an der Existenz einer Schöpferentität festhalten, ohne religiös zu sein?
Doch, natürlich! Das Gegenteil von Wissenschaft ist nicht der Glaube, sondern festgefahrene (Buch-)Religion! Glaube ist die Vorstellung an eine Sache, von der man nicht faktisch beweisen kann, dass sie existiert. Der Glaube selbst hat Menschen, wie Einstein, dem wohl größten Naturwissenschaftler der Menschheitsgeschichte, dazu inspiriert, so großartige wissenschaftliche Erfolge zu erzielen.
Ich stelle im Folgenden einige Fragen, die ich objektiv und verständlich zu beantworten versuche:
Setzt Gott Religion voraus/Setzt Religion Gott voraus? Ist Wissenschaft nicht auch eine Art Religion geworden? Kann irgendeine Wissenschaft die Existenz eines Gottes widerlegen? Und was ist Gott eigentlich?
Manche nennen es "Gott", andere sprechen von einer "Urebene", während die Nächsten von "Energien", oder dem "Allsein" schwadronieren. Gemeint ist der Anfang vom Anfang, das Alpha und das Omega. Jeder, der selbst einmal fiktive Hirnmarathons um den Anfang von allem läuft, stößt sich - früher oder später - den Kopf an einer Gedankenmauer, auf der Fragen, wie "Existiere ich eigentlich?", "Was ist der Sinn meines Daseins" oder "Kann es mich überhaupt geben?" stehen.
Große Wertschätzung an dieser Stelle, gebührt Menschen, wie bereits erwähnten Albert Einstein, dem Genie, das mit seinen beiden Gravitationstheorien den Grundstein zu der bisher größten wissenschaftlichen Erkenntnis führte, gelegt hat. Der belgische Physiker und Theologe Georges Lemaître stellte auf Einsteins Annahme, ein Konstrukt mit dem Namen "Urknall-Theorie", welche nach heutigem Wissenstand weitgehend unanfechtbar ist. Mittels dieses Instruments sind wir dazu fähig bis an den Anfang unseres Universums, 13,7 Milliarden Jahre in die Vergangenheit, zu blicken.
Man spricht anfänglich von der "Singularität"; das gesamte Universum war auf einen Punkt mit unendlich kleinem Durchmesser und einer unendlich hohen Temperatur und Dichte zusammengepfercht. Zeit und Raum gab es noch nicht, also ist die Vorstellung einer herkömmlichen Explosion, wie man sie bei (z.B.) Dynamit beobachten kann, irreführend.
Dynamit explodiert und verteilt dabei seine Betandteile in einer gewissen Zeit in einen vorhandenen Raum. Vor dem Urknall gab es allerdings keine Raumzeit, also auch nichts, worin sich die Materie und das Licht ausbreiten hätte können. Stattdessen hat erst mit dem Urknall, die Raumzeit zu expandieren begonnen.
Man kann sich den Urknall eher wie folgt veranschaulichen:
Man hat einen schwarzen "Zauberluftballon" mit vielen tausenden weißen Punkten und lässt die Luft heraus. Der Zauberballon schrumpft auf so eine kleine Größe zusammen, das er nicht mehr da zu sein scheint (vgl. Singularität). Nun beginnt der Big Bang! Man bläst den Ballon auf und er wird langsam größer. Die weißen Pünktchen stellen die Materie da, die anfangs eng zusammengepfercht ist, sodass der Ballon zu Beginn noch sehr hell ist. Die Oberfläche unseres Zauberballons ist die Raumzeit, die zuerst extrem kontrahiert, respektive nicht da war, und nun exponentiell größer wird, bis sich die weißen Pünktchen auch immer weiter von einander entfernen. Das Universum ist geboren und dehnt sich, ähnlich wie der Luftballon stetig weiter aus, während sich auch die Punkte immer weiter von einander entfernen.
Wir wissen nun also wie alles so wurde, wie es jetzt ist. Man kann bestimmen, wie die Bausteine entstanden sind, aus denen sich unser Universum zusammen setzt. Jedoch bleibt die entscheidende und viel interessantere Frage bis auf weiteres ungeklärt:
Wer oder was hat den Urknall ausgelöst...und wieso?!
Eine kluge Redewendung, die sich auf alles menschenbekannte anwenden lässt besagt: "Von nichts kommt nichts!", und trotzdem stehen wir hier vor einem Paradoxon, denn vor dem Urknall gab es ja nichts! Nein, vor dem Urknall gab es weder ein Davor, noch das Nichts, wie man es sich vielleicht als leeren Raum vorstellen könnte. Es gab absolut nichts. Keine Zeit und keinen Raum. Und wenn das Sprichwort hier doch nicht Anwendung findet, wieso wimmelt es dann nicht nur so von Big Bangs, wenn doch jederzeit aus nichts so etwas schier endloses, wie das Universum entstehen kann?
Nun flüchten sich die teils sehr dogmatischen Wissenschaftler, die oft selbst keinen Unterschied zwischen Religion und Gott erkennen voller Panik in Paralelluniversen aus denen der Urknall hervorgegangen sein soll. Schön, das Spiel lässt sich lange weiterspielen, aber irgendwann stößt man auf den Anfang von allen, denn auch das letzte (oder erste) Universum hatte einen Beginn und hier ist eine übergeordnete Entität unausweichlich.
Was aber genau Gott ist, bleibt wahrscheinlich jedem für sich selbst überlassen, doch die Tatsache, dass es Leben gibt wie uns Menschen, die über all das nachdenken, ist mir persönlich Beweis genug, dafür dass etwas göttliches in uns allen steckt. Wir beeinflussen das Universum und den Verlauf der Zeit. Vielleicht ist ja Gott alles, was ist; Eine allwissende, zeitlose Entität, die sich aufgespalten hat, in alles was es gibt, um sich quasi in sich selbst zu erleben. Vielleicht sind wir alle nur eine Vorstellung, oder ein Urgedanke unserer selbst. Das macht uns keinesfalls weniger real, aber vielleicht kann uns diese Vorstellung dabei helfen, leichter mit den Tücken des Lebens fertig zu werden. Wir sind nur ein winziger Teil, von etwas unvorstellbar Großem, dass ohne uns genau so perfekt funktionieren würde, wie es das sowieso tut. Faktisch sollten wir alle froh sein, überhaupt die Chance zu haben, leben zu dürfen. Der Glaube kann uns über unsere Fehler hinweg trösten, denn diese gehören dazu, und haben nie wirklich verheerende Konsequenzen. Auch wenn man einmal einen schlechten Tag hat, die Welt dreht sich weiter.
Ich habe in diesem Thread das Thema Religion absichtlich links liegen lassen, da diese meist veraltete Regelwerke sind, die von Menschen gemacht wurden, um für Gesetz und Ordnung zu sorgen. Der religiöse Schöpfer übernimmt die Funktion, als der allessehende und strafende Gott, damit besagte Gesetze, die fast immer guten Usprungs waren, nicht gebrochen wurden.
Heute finden die Buchreligionen kaum noch Anwendungen, da moralische und soziale Vorstellungen sich im Laufe der Entwicklung von Wissenschaft und Kultur verändern. Die Religionen sind da ein Klotz am Bein und an der ungeheuren Anzahl von religiösen Extremisten sieht man, wie missbrauchbar und gefährlich Buchreligionen sind, die derartig am Zahn der Zeit schrammen, weil die Gewalthaber aus Machtmotiven oder Konservativität nicht offen für irgendwelche Reformen sind.
Was sind eure Gedanken zu der Thematik und inwiefern könnt ihr euch mit Beschriebenem identifizieren. Ich habe wirklich versucht mich knapp zu halten, was die Physik betrifft, aber ganz kam sie mir nicht aus. Ich hoffe euch hat's trotzdem gefallen!
Abschließend noch etwas nettes auf die Ohren, passend zur Materie:
[External Link Removed for Guests] Mother Mother - Infinitesimal
LG Shaps
Aber kann ich denn nicht an der Existenz einer Schöpferentität festhalten, ohne religiös zu sein?
Doch, natürlich! Das Gegenteil von Wissenschaft ist nicht der Glaube, sondern festgefahrene (Buch-)Religion! Glaube ist die Vorstellung an eine Sache, von der man nicht faktisch beweisen kann, dass sie existiert. Der Glaube selbst hat Menschen, wie Einstein, dem wohl größten Naturwissenschaftler der Menschheitsgeschichte, dazu inspiriert, so großartige wissenschaftliche Erfolge zu erzielen.
Ich stelle im Folgenden einige Fragen, die ich objektiv und verständlich zu beantworten versuche:
Setzt Gott Religion voraus/Setzt Religion Gott voraus? Ist Wissenschaft nicht auch eine Art Religion geworden? Kann irgendeine Wissenschaft die Existenz eines Gottes widerlegen? Und was ist Gott eigentlich?
Manche nennen es "Gott", andere sprechen von einer "Urebene", während die Nächsten von "Energien", oder dem "Allsein" schwadronieren. Gemeint ist der Anfang vom Anfang, das Alpha und das Omega. Jeder, der selbst einmal fiktive Hirnmarathons um den Anfang von allem läuft, stößt sich - früher oder später - den Kopf an einer Gedankenmauer, auf der Fragen, wie "Existiere ich eigentlich?", "Was ist der Sinn meines Daseins" oder "Kann es mich überhaupt geben?" stehen.
Große Wertschätzung an dieser Stelle, gebührt Menschen, wie bereits erwähnten Albert Einstein, dem Genie, das mit seinen beiden Gravitationstheorien den Grundstein zu der bisher größten wissenschaftlichen Erkenntnis führte, gelegt hat. Der belgische Physiker und Theologe Georges Lemaître stellte auf Einsteins Annahme, ein Konstrukt mit dem Namen "Urknall-Theorie", welche nach heutigem Wissenstand weitgehend unanfechtbar ist. Mittels dieses Instruments sind wir dazu fähig bis an den Anfang unseres Universums, 13,7 Milliarden Jahre in die Vergangenheit, zu blicken.
Man spricht anfänglich von der "Singularität"; das gesamte Universum war auf einen Punkt mit unendlich kleinem Durchmesser und einer unendlich hohen Temperatur und Dichte zusammengepfercht. Zeit und Raum gab es noch nicht, also ist die Vorstellung einer herkömmlichen Explosion, wie man sie bei (z.B.) Dynamit beobachten kann, irreführend.
Dynamit explodiert und verteilt dabei seine Betandteile in einer gewissen Zeit in einen vorhandenen Raum. Vor dem Urknall gab es allerdings keine Raumzeit, also auch nichts, worin sich die Materie und das Licht ausbreiten hätte können. Stattdessen hat erst mit dem Urknall, die Raumzeit zu expandieren begonnen.
Man kann sich den Urknall eher wie folgt veranschaulichen:
Man hat einen schwarzen "Zauberluftballon" mit vielen tausenden weißen Punkten und lässt die Luft heraus. Der Zauberballon schrumpft auf so eine kleine Größe zusammen, das er nicht mehr da zu sein scheint (vgl. Singularität). Nun beginnt der Big Bang! Man bläst den Ballon auf und er wird langsam größer. Die weißen Pünktchen stellen die Materie da, die anfangs eng zusammengepfercht ist, sodass der Ballon zu Beginn noch sehr hell ist. Die Oberfläche unseres Zauberballons ist die Raumzeit, die zuerst extrem kontrahiert, respektive nicht da war, und nun exponentiell größer wird, bis sich die weißen Pünktchen auch immer weiter von einander entfernen. Das Universum ist geboren und dehnt sich, ähnlich wie der Luftballon stetig weiter aus, während sich auch die Punkte immer weiter von einander entfernen.
Wir wissen nun also wie alles so wurde, wie es jetzt ist. Man kann bestimmen, wie die Bausteine entstanden sind, aus denen sich unser Universum zusammen setzt. Jedoch bleibt die entscheidende und viel interessantere Frage bis auf weiteres ungeklärt:
Wer oder was hat den Urknall ausgelöst...und wieso?!
Eine kluge Redewendung, die sich auf alles menschenbekannte anwenden lässt besagt: "Von nichts kommt nichts!", und trotzdem stehen wir hier vor einem Paradoxon, denn vor dem Urknall gab es ja nichts! Nein, vor dem Urknall gab es weder ein Davor, noch das Nichts, wie man es sich vielleicht als leeren Raum vorstellen könnte. Es gab absolut nichts. Keine Zeit und keinen Raum. Und wenn das Sprichwort hier doch nicht Anwendung findet, wieso wimmelt es dann nicht nur so von Big Bangs, wenn doch jederzeit aus nichts so etwas schier endloses, wie das Universum entstehen kann?
Nun flüchten sich die teils sehr dogmatischen Wissenschaftler, die oft selbst keinen Unterschied zwischen Religion und Gott erkennen voller Panik in Paralelluniversen aus denen der Urknall hervorgegangen sein soll. Schön, das Spiel lässt sich lange weiterspielen, aber irgendwann stößt man auf den Anfang von allen, denn auch das letzte (oder erste) Universum hatte einen Beginn und hier ist eine übergeordnete Entität unausweichlich.
Was aber genau Gott ist, bleibt wahrscheinlich jedem für sich selbst überlassen, doch die Tatsache, dass es Leben gibt wie uns Menschen, die über all das nachdenken, ist mir persönlich Beweis genug, dafür dass etwas göttliches in uns allen steckt. Wir beeinflussen das Universum und den Verlauf der Zeit. Vielleicht ist ja Gott alles, was ist; Eine allwissende, zeitlose Entität, die sich aufgespalten hat, in alles was es gibt, um sich quasi in sich selbst zu erleben. Vielleicht sind wir alle nur eine Vorstellung, oder ein Urgedanke unserer selbst. Das macht uns keinesfalls weniger real, aber vielleicht kann uns diese Vorstellung dabei helfen, leichter mit den Tücken des Lebens fertig zu werden. Wir sind nur ein winziger Teil, von etwas unvorstellbar Großem, dass ohne uns genau so perfekt funktionieren würde, wie es das sowieso tut. Faktisch sollten wir alle froh sein, überhaupt die Chance zu haben, leben zu dürfen. Der Glaube kann uns über unsere Fehler hinweg trösten, denn diese gehören dazu, und haben nie wirklich verheerende Konsequenzen. Auch wenn man einmal einen schlechten Tag hat, die Welt dreht sich weiter.
Ich habe in diesem Thread das Thema Religion absichtlich links liegen lassen, da diese meist veraltete Regelwerke sind, die von Menschen gemacht wurden, um für Gesetz und Ordnung zu sorgen. Der religiöse Schöpfer übernimmt die Funktion, als der allessehende und strafende Gott, damit besagte Gesetze, die fast immer guten Usprungs waren, nicht gebrochen wurden.
Heute finden die Buchreligionen kaum noch Anwendungen, da moralische und soziale Vorstellungen sich im Laufe der Entwicklung von Wissenschaft und Kultur verändern. Die Religionen sind da ein Klotz am Bein und an der ungeheuren Anzahl von religiösen Extremisten sieht man, wie missbrauchbar und gefährlich Buchreligionen sind, die derartig am Zahn der Zeit schrammen, weil die Gewalthaber aus Machtmotiven oder Konservativität nicht offen für irgendwelche Reformen sind.
Was sind eure Gedanken zu der Thematik und inwiefern könnt ihr euch mit Beschriebenem identifizieren. Ich habe wirklich versucht mich knapp zu halten, was die Physik betrifft, aber ganz kam sie mir nicht aus. Ich hoffe euch hat's trotzdem gefallen!
Abschließend noch etwas nettes auf die Ohren, passend zur Materie:
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LG Shaps