Palmöl & Plastik
Verfasst: 08.10.2014, 20:41
Seit einigen Wochen bin ich dabei meinen Verbrauch an Plastik und Palmölprodukten zu reduzieren. Komplett auf Plastik zu verzichten erscheint mir fast aussichtslos, wenn ich nicht als Ökofreak im Wald landen möchte. Allein schon die Steckdosen, Lichtschalter, die Fensterrahmen und dieser Heizungsregler sind aus Kunststoff. Danach kommen noch die Multimediageräte, Dosen, Tuben, Verpackungen für Lebensmittel… hinzu. Was Palmöl angeht ist es schon wesentlich einfacher (aber dennoch schwierig) es komplett zu meiden. Ich will mir hierbei aber erstmal vornehmen, dass ich meinen Palmölverbrauch zumindest um 70% senke.
Palmöl wird aus der Ölpalme gewonnen, welche hauptsächlich in Malaysia und Indonesien wächst. Laut Wikipedia werden in diesen Ländern 88% der Weltproduktion hergestellt. Außerdem hat Palmöl das Sojaöl (Sojaanbau ist übrigens auch nicht gerade gut für die Umwelt) vom Thron gestoßen und ist mit 30% das meistgenutzte Öl der Welt. Tendenz steigend.
Laut Wikipediaartikel sind zwischen 1990 und 2005 1,87 Millionen Hektar Palmölplantagen in Malaysia und mehr als 3 Millionen Hektar in Indonesien neu angelegt worden, von denen mehr als die Hälfte durch Abholzung von Wäldern entstand. Nur um sich das mal vorstellen zu können… 1 Million Hektar sind 10000km² Wenn in diesem Zeitraum nun 4,87 Millionen Hektar für die Palmölplantagen genutzt worden sind, kann man sich die Größe von Niedersachsen vorstellen, die einfach platt gemacht worden ist. Insgesamt betrug die Anbaufläche für Ölpalmen in Indonesien und Malaysia insgesamt 11,6 Hektar im Jahr 2008/09. Das entspricht knapp der Fläche von Österreich und der Schweiz. (Hinzu kommt noch die Abholzung für Ackerflächen, Dämme, Holz, andere Plantagen…)
Was sind die Folgen dieses Raubbaus? Große Konzerne siedeln sich dort an und zerstören die Existenzgrundlage vieler Einheimischer, die dann entweder gezwungen sind für nen Appel und ein Ei für die Aasgeier zu arbeiten oder zusehen müssen wie sie anderweitig Beschäftigung finden. Häufig kommt es deswegen zu Unruhen und Gewalt. Man könnte natürlich die Ansicht vertreten, dass es einem egal ist, sich der Stärkere (in dem Fall der mit Geld) eben durchsetzt und wir im Westen davon profitieren. Dass viele Tiere ihren Lebensraum verlieren und daran sterben oder ihrer Heimat beraubt durch die Gegend stromern könnte man auch abtun und behaupten, Menschen seien wichtiger. Spätestens wenn die Menschen aufgrund ihrer Abholzung unter Atemnot leiden und langsam ersticken, geht ihnen dann vielleicht doch noch ein Licht auf. Indonesien bekommt es schon zu spüren, da sie nach China und den USA mittlerweile der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen sind, was hauptsächlich der Vernichtung des Regenwaldes zu verdanken ist.
Der im Jahr 2003 durch die Initiative des WWF gegründete Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) ist eine Organisation, die nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl fördern will. Neben 394 Vertretern der Palmölindustrie wirken 22 Vertreter aus Umwelt und Soziales mit. Allein schon auf den ersten Blick fällt einem die unausgeglichene Gewichtung auf. Darüber hinaus gerät das RSPO-Siegel immer wieder in Kritik, weil absolut nicht gewährleistet ist, dass keine Waldrodung stattfindet. Viel mehr hört man Berichte über Brandstiftung (für noch mehr Plantagenflächen), Kinderarbeit, Unterbezahlung und Menschenrechtsverstöße.
Verwendung findet Palmöl überwiegend in der Lebensmittelindustrie, da es nicht nur das am meisten genutzte Öl ist sondern auch das billigste. Seit Ende 2014 reicht die Kennzeichnung „pflanzliche Öle“ auf Lebensmitteln nicht mehr aus. Es muss immer deklariert werden um welche Öle es sich dabei handelt. Das ist eine positive Entwicklung und sorgt für mehr Transparenz, wie ich finde. Schwierig wird es das Palmöl in anderen Produkten wie Kosmetika, Kerzen und Reinigungsmitteln zu erkennen, wenn man nicht gerade ein ambitionierter Chemiker ist. Gewiss ist, dass man zu 100% weiß, dass Palmöl enthalten ist wenn man Palm, Palmitate und Palmate liest. Wenn ich mir aber diese Liste anschaue, stehe ich ganz schön dumm da, wenn ich zu 100% auf Palmöl verzichten wollen würde. Die Liste zeigt nur an welche Stoffe Palmöl enthalten KÖNNEN aber NICHT MÜSSEN.
Arachmide mea, Ascorbyl Palmitate, Betaine, Capric Triglyceride, Capryl Glucoside, Caprylic Triglyceride, Caprylyl Glucoside, Cetearyl Alcohol, Cetearyl Glucoside, Cetyl Alcohol, Cetyl Palmitate, Coconut Butter Equivalent (CBE), Coconut Butter Substitute (CBS), Elaeis Guineensis, Emulsifiers E471, Emulsifying Wax, Fatty Alcohol Sulphates, Fatty acid methyl esters ethoxylate, Fettalkohol (oft bei der deutschen Deklaration von “Cetearyl Alkohol”), Fettsäureglycerid, Glycerin (bei veganen Produkten entweder aus Kokosöl oder Palmöl hergestellt), Glycerinfettsäureester, Glyceryl Caprylate, Glyceryl Laurate, Glyceryl Stearate, Glyceryl Stearate Citrate, Glyceryl Stearate SE, Hydrated Palm Glycerides, Hydrogenated Vegetable Oil, Hydrogenated Palm Glycerides, Hydrogenated Palm Glycerides Citrate, Isopropyl Octyl Palmitate (achten Sie auf alle palmitate-Endungen!), Isoamyl Laurate, Lauroyl Lysine, Lauroyl Sarcosine, Lauryl Glucoside, Magnesium Stearate, Myristol, Myristyl Alcohol, Myristyl Myristate, Oleyl Betaine, Palmitic Acid, Palm Oil Kernal, Palm Olein, Palmöl, Palm Sterine, Palmate, Palmitate, Palmitinsäure, Palmkernöl, PEG-100 Stearate, Peptide Complex, Pflanzenfett/pflanzliches Fett, Pflanzenöl/pflanzliches Öl, pflanzliches Glycerin (kann auch aus Kokosöl gewonnen sein!*), Polyglyceryl-2-Caprate, Polyglyceryl-10 Laurate, Dodecyl Sulphate (auch SDS oder NaDS), Sodium Cetearyl Sulfate, Sodium Coco Sulfate (oft aus Palmöl hergestellt), Sodium Dodecyl Sulphate, Sodium Isostearoyl Lactylate, Sodium Lauroyl Lactylate, Sodium Laureth Sulphate, Sodium Lauryl Sulfoacetate /SLSA (meist aus Kokosöl gewonnen, kann jedoch auch mit Palmöl hergestellt werden – deshalb unsicher*), Sodium Lauryl Sulfate (kann auch nur aus Rizinusöl hergestellt sein*), Sodium Palmate, Sodium Palm Kernelate, Sodium Stearoyl Glutamate, Sorbitan Caprylate, Steareth -2, Steareth -20, Steareth-21, Stearic Acid, Stearinsäure, Sucrose Laurate, Taxanomic, Tricaprylin, Vegetable Oil/Vegetable Fat (hoch gesättigtes Fett = Palmöl), Zink Stearate
So oder so ist es doch erstaunlich was wir uns alles in den Mund (Zahnpasta) stecken auf dem Kopf (Haarspray, Shampoo) verteilen oder womit wir den Körper reinigen (Duschgel, Cremes…) ohne zu wissen was das ganze Zeug eigentlich enthält. Es ist also wenig erstaunlich, dass immer mehr Menschen irgendwelche Allergien entwickeln und Männer unfruchtbar werden, da sie zuviel an der Plastikflasche (Cola, Wasser…) hängen oder Fische verspeisen, die im guten Glauben etwas Leckeres zu fressen gefunden zu haben, Plastik verschlingen, das dann Widerrum in unseren Körpern landet. Ich muss sagen, ich hänge auch noch an der Plastikflasche. Das aufzugeben, was Plastik angeht, wird mir wohl neben einigen in Plastik eingetüteten Lebensmitteln am schwersten fallen.
Eine „lustige“ Geschichte zum Biodiesel… Durch die Endlichkeit des Erdöls und um die Mengen an Schadstoffen und Treibhausgasen wie CO2 zu reduzieren, ist die Elite der Schwachsinnigen zusammen gekommen und möchte das selbst fabrizierte Problem in Angriff nehmen (indem sie das Problem vergrößert). So kam man überein, dass in Biodiesel bis zu 7% Pflanzenkraftstoff beigemischt werden muss. (Wie aktuell die 7% sind, weiß ich nicht.) Neben Rapsöl ist auch Sonnenblumenöl, Sojaöl und Palmöl enthalten. Stellt man sich nun die Frage ob diese Vorgehensweise das Klima schont, erhält man folgende Antwort, die ich hier mal kopiere. :
Wissenschaftler haben längst bewiesen, dass zum Beispiel Biodiesel aus Palm-, Raps- oder Sojaöl für das Klima noch schädlicher ist als Erdöl. Der Grund: Der Anbau der Pflanzen kostet viel Energie aus Kohle oder Erdöl. Dazu gehören die Bestellung der Felder, Erntemaschinen, Transport, Lagerung und die Verarbeitung zum Kraftstoff. Außerdem müssen die Felder gedüngt werden, um viel Ertrag zu bringen. Aus chemischem Dünger entweicht aber jede Menge Lachgas – und Lachgas heizt die Atmosphäre noch 300-mal stärker auf als CO2. Nach einer im Juli 2013 veröffentlichten Greenpeace-Studie hat sich in den letzten beiden Jahren der Anteil von Palmöl im Biodiesel leider verdreifacht. Heimischer Raps im Tank ist dagegen stark zurückgegangen:
Klar, denen geht es nicht (nur) um die Natur sondern darum, dass das heiß geliebte Erdöl sich dem Ende neigt aber dennoch lässt es mich an folgende Geschichte denken:
Der kleine Peter sieht einen großen Hans, der sein Altpapier in die gelbe Tonne wirft und beschimpft ihn als bösen, gemeinen Umweltsünder, der der Umwelt großen Schaden zufügt und deshalb gesteinigt gehört. Wieder daheim heckt klein Peter einen Schlachtplan aus. Er will es besser machen, weil er die Natur über alles liebt. Er nimmt seinen gesamten Hausmüll und macht sich mit Sack und Pack auf den Weg zum See - seinem geheimen Lieblingsplätzchen, weil hier so viele schöne Blumen und Bäume wachsen. Dort angelangt holt er aus und wirft seine schönen Mitbringsel in den See. Zufrieden mit sich und der Welt, weil er der Natur einen guten Dienst erwiesen hat, klopft er sich stolz auf die Schulter und geht nach Hause.
Was würde ich über so einen Menschen denken? Ich würde mich fragen wo die nächste Irrenanstalt ist und ob sie dort jemanden vermissen.
Tja und was habe ich bislang getan oder habe ich vor um meinen Verbrauch an Plastik und Palmöl zu senken?
Ich benutze zum Einkaufen nur meine Baumwolltasche. Wenn ich z.B. Klamotten kaufe, kommen die bei mir auch in die Baumwolltasche und in keine Plastiktüte. Für den Hausmüll nutze ich noch Plastiktüten aber die könnte ich durch Papier ersetzen oder den Müll einfach ohne Tüte in den Mülleimer schmeißen und ihn draußen in die Tonne werfen.
Wenn mein Spülmittel leer ist, nutze ich zum Abwaschen künftig nur noch Kernseife, was somit Palmöl ausschließt, Plastikverpackung spart und biologisch absolut abbaubar ist.
Wenn ich Lust auf etwas Süßes (wie Kekse Kuchen…) habe (neben Margarine scheint darin das meiste Palmöl zu stecken), backe ich das selbst. Es ist natürlich mit mehr Aufwand verbunden als sich eben nen Snickers zu kaufen aber dafür weiß ich was drin ist und einfrieren kann man die Sachen auch.
Die Hände wasche ich nur noch mit Kernseife und meine Hände sind dadurch absolut nicht rissig, trocken oder sonst was. Jemand aus meiner Familie hatte mal eine Verletzung am Fuß und bekam vom Arzt den Tipp die Füße in heißem Wasser und Kernseife zu baden, was super funktioniert hat.
Wie wahrscheinlich viele Frauen habe ich zig Duschgels, Cremes, Shampoos… Es sieht ja auch so hübsch aus, wenn ich mir die bunten Plastikbehälter anschaue, die mich in meinem Badezimmer – aufgereiht in Reih und Glied anlächeln. Ich kann mir sogar überlegen ob ich heute das Duschgel benutze auf dem ganz viele Blümchen zu sehen sind, weil die Sonne so schön strahlt und ich mich in der Blumenfee-Stimmung befinde, die gern über eine Wiese fliegen würde oder vielleicht will ich doch lieber wie der frische Wind duften und nutze das Duschgel mit dem Meer drauf. Da lese ich dann: babysanft, luxuriös, spritzig, frisch, seidig weich, glamourös, männlich herb, blumig, sportlich. exotisch, frische Brise… Ich bin hingerissen von dieser wundervollen Vielfalt und sehe mich schon exotisch wie eine Banane die Straße entlang schreiten… Dann betrachte ich mir die Rückseite der schönen Plastiktube und lese: Lauric Acid, Alumina, BHT, Heliantus Annuus Hybrid Oil… Und wo bitteschön ist meine exotische Banane? Die Reduzierung von Plastik und Palmöl hat für mich in erster Linie den Sinn mich nicht doppelmoralisch zu verhalten (der arme Regenwald aber kaufen tue ich mir all die Produkte dennoch ohne Rücksicht...) sondern auch bewusster zu konsumieren, in dem ich mich nicht aufgrund einer Plastikverpackung (an der irgendwelche Produktdesinger gesessen haben, um mich zum Kauf zu "zwingen") zum Kauf eines Produktes entscheide.
Sobald meine Duschgels aufgebraucht sind, werde ich stattdessen nur noch Seife benutzen. Meiner Ansicht nach besteht auch keine Gefahr, dass die Haut austrocknet, wenn man eine überfettete Seife kauft und sich nicht wie ein Irrer damit stundenlang abschrubbt. Einige Cremes werde ich mir selbst mischen. Ich kenne mich zwar noch nicht so wirklich damit aus aber ein Hexenwerk ist die Herstellung einer Lotion auch nicht. Für Shampoo habe ich noch keine befriedigende Alternative gefunden. Ich benutze zwar keine Lippenpflege aber super einfach wäre es z.B. Kakaobutter oder Kokosbutter zu nehmen, einige Tropfen des gewünschten ätherischen Öls und schon hat man eine Art Lippenbalsam.
Die Dokus passend zum Thema Plastik finde ich übrigens recht sehenswert.
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Palmöl wird aus der Ölpalme gewonnen, welche hauptsächlich in Malaysia und Indonesien wächst. Laut Wikipedia werden in diesen Ländern 88% der Weltproduktion hergestellt. Außerdem hat Palmöl das Sojaöl (Sojaanbau ist übrigens auch nicht gerade gut für die Umwelt) vom Thron gestoßen und ist mit 30% das meistgenutzte Öl der Welt. Tendenz steigend.
Laut Wikipediaartikel sind zwischen 1990 und 2005 1,87 Millionen Hektar Palmölplantagen in Malaysia und mehr als 3 Millionen Hektar in Indonesien neu angelegt worden, von denen mehr als die Hälfte durch Abholzung von Wäldern entstand. Nur um sich das mal vorstellen zu können… 1 Million Hektar sind 10000km² Wenn in diesem Zeitraum nun 4,87 Millionen Hektar für die Palmölplantagen genutzt worden sind, kann man sich die Größe von Niedersachsen vorstellen, die einfach platt gemacht worden ist. Insgesamt betrug die Anbaufläche für Ölpalmen in Indonesien und Malaysia insgesamt 11,6 Hektar im Jahr 2008/09. Das entspricht knapp der Fläche von Österreich und der Schweiz. (Hinzu kommt noch die Abholzung für Ackerflächen, Dämme, Holz, andere Plantagen…)
Was sind die Folgen dieses Raubbaus? Große Konzerne siedeln sich dort an und zerstören die Existenzgrundlage vieler Einheimischer, die dann entweder gezwungen sind für nen Appel und ein Ei für die Aasgeier zu arbeiten oder zusehen müssen wie sie anderweitig Beschäftigung finden. Häufig kommt es deswegen zu Unruhen und Gewalt. Man könnte natürlich die Ansicht vertreten, dass es einem egal ist, sich der Stärkere (in dem Fall der mit Geld) eben durchsetzt und wir im Westen davon profitieren. Dass viele Tiere ihren Lebensraum verlieren und daran sterben oder ihrer Heimat beraubt durch die Gegend stromern könnte man auch abtun und behaupten, Menschen seien wichtiger. Spätestens wenn die Menschen aufgrund ihrer Abholzung unter Atemnot leiden und langsam ersticken, geht ihnen dann vielleicht doch noch ein Licht auf. Indonesien bekommt es schon zu spüren, da sie nach China und den USA mittlerweile der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen sind, was hauptsächlich der Vernichtung des Regenwaldes zu verdanken ist.
Der im Jahr 2003 durch die Initiative des WWF gegründete Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) ist eine Organisation, die nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl fördern will. Neben 394 Vertretern der Palmölindustrie wirken 22 Vertreter aus Umwelt und Soziales mit. Allein schon auf den ersten Blick fällt einem die unausgeglichene Gewichtung auf. Darüber hinaus gerät das RSPO-Siegel immer wieder in Kritik, weil absolut nicht gewährleistet ist, dass keine Waldrodung stattfindet. Viel mehr hört man Berichte über Brandstiftung (für noch mehr Plantagenflächen), Kinderarbeit, Unterbezahlung und Menschenrechtsverstöße.
Verwendung findet Palmöl überwiegend in der Lebensmittelindustrie, da es nicht nur das am meisten genutzte Öl ist sondern auch das billigste. Seit Ende 2014 reicht die Kennzeichnung „pflanzliche Öle“ auf Lebensmitteln nicht mehr aus. Es muss immer deklariert werden um welche Öle es sich dabei handelt. Das ist eine positive Entwicklung und sorgt für mehr Transparenz, wie ich finde. Schwierig wird es das Palmöl in anderen Produkten wie Kosmetika, Kerzen und Reinigungsmitteln zu erkennen, wenn man nicht gerade ein ambitionierter Chemiker ist. Gewiss ist, dass man zu 100% weiß, dass Palmöl enthalten ist wenn man Palm, Palmitate und Palmate liest. Wenn ich mir aber diese Liste anschaue, stehe ich ganz schön dumm da, wenn ich zu 100% auf Palmöl verzichten wollen würde. Die Liste zeigt nur an welche Stoffe Palmöl enthalten KÖNNEN aber NICHT MÜSSEN.
Arachmide mea, Ascorbyl Palmitate, Betaine, Capric Triglyceride, Capryl Glucoside, Caprylic Triglyceride, Caprylyl Glucoside, Cetearyl Alcohol, Cetearyl Glucoside, Cetyl Alcohol, Cetyl Palmitate, Coconut Butter Equivalent (CBE), Coconut Butter Substitute (CBS), Elaeis Guineensis, Emulsifiers E471, Emulsifying Wax, Fatty Alcohol Sulphates, Fatty acid methyl esters ethoxylate, Fettalkohol (oft bei der deutschen Deklaration von “Cetearyl Alkohol”), Fettsäureglycerid, Glycerin (bei veganen Produkten entweder aus Kokosöl oder Palmöl hergestellt), Glycerinfettsäureester, Glyceryl Caprylate, Glyceryl Laurate, Glyceryl Stearate, Glyceryl Stearate Citrate, Glyceryl Stearate SE, Hydrated Palm Glycerides, Hydrogenated Vegetable Oil, Hydrogenated Palm Glycerides, Hydrogenated Palm Glycerides Citrate, Isopropyl Octyl Palmitate (achten Sie auf alle palmitate-Endungen!), Isoamyl Laurate, Lauroyl Lysine, Lauroyl Sarcosine, Lauryl Glucoside, Magnesium Stearate, Myristol, Myristyl Alcohol, Myristyl Myristate, Oleyl Betaine, Palmitic Acid, Palm Oil Kernal, Palm Olein, Palmöl, Palm Sterine, Palmate, Palmitate, Palmitinsäure, Palmkernöl, PEG-100 Stearate, Peptide Complex, Pflanzenfett/pflanzliches Fett, Pflanzenöl/pflanzliches Öl, pflanzliches Glycerin (kann auch aus Kokosöl gewonnen sein!*), Polyglyceryl-2-Caprate, Polyglyceryl-10 Laurate, Dodecyl Sulphate (auch SDS oder NaDS), Sodium Cetearyl Sulfate, Sodium Coco Sulfate (oft aus Palmöl hergestellt), Sodium Dodecyl Sulphate, Sodium Isostearoyl Lactylate, Sodium Lauroyl Lactylate, Sodium Laureth Sulphate, Sodium Lauryl Sulfoacetate /SLSA (meist aus Kokosöl gewonnen, kann jedoch auch mit Palmöl hergestellt werden – deshalb unsicher*), Sodium Lauryl Sulfate (kann auch nur aus Rizinusöl hergestellt sein*), Sodium Palmate, Sodium Palm Kernelate, Sodium Stearoyl Glutamate, Sorbitan Caprylate, Steareth -2, Steareth -20, Steareth-21, Stearic Acid, Stearinsäure, Sucrose Laurate, Taxanomic, Tricaprylin, Vegetable Oil/Vegetable Fat (hoch gesättigtes Fett = Palmöl), Zink Stearate
So oder so ist es doch erstaunlich was wir uns alles in den Mund (Zahnpasta) stecken auf dem Kopf (Haarspray, Shampoo) verteilen oder womit wir den Körper reinigen (Duschgel, Cremes…) ohne zu wissen was das ganze Zeug eigentlich enthält. Es ist also wenig erstaunlich, dass immer mehr Menschen irgendwelche Allergien entwickeln und Männer unfruchtbar werden, da sie zuviel an der Plastikflasche (Cola, Wasser…) hängen oder Fische verspeisen, die im guten Glauben etwas Leckeres zu fressen gefunden zu haben, Plastik verschlingen, das dann Widerrum in unseren Körpern landet. Ich muss sagen, ich hänge auch noch an der Plastikflasche. Das aufzugeben, was Plastik angeht, wird mir wohl neben einigen in Plastik eingetüteten Lebensmitteln am schwersten fallen.
Eine „lustige“ Geschichte zum Biodiesel… Durch die Endlichkeit des Erdöls und um die Mengen an Schadstoffen und Treibhausgasen wie CO2 zu reduzieren, ist die Elite der Schwachsinnigen zusammen gekommen und möchte das selbst fabrizierte Problem in Angriff nehmen (indem sie das Problem vergrößert). So kam man überein, dass in Biodiesel bis zu 7% Pflanzenkraftstoff beigemischt werden muss. (Wie aktuell die 7% sind, weiß ich nicht.) Neben Rapsöl ist auch Sonnenblumenöl, Sojaöl und Palmöl enthalten. Stellt man sich nun die Frage ob diese Vorgehensweise das Klima schont, erhält man folgende Antwort, die ich hier mal kopiere. :
Wissenschaftler haben längst bewiesen, dass zum Beispiel Biodiesel aus Palm-, Raps- oder Sojaöl für das Klima noch schädlicher ist als Erdöl. Der Grund: Der Anbau der Pflanzen kostet viel Energie aus Kohle oder Erdöl. Dazu gehören die Bestellung der Felder, Erntemaschinen, Transport, Lagerung und die Verarbeitung zum Kraftstoff. Außerdem müssen die Felder gedüngt werden, um viel Ertrag zu bringen. Aus chemischem Dünger entweicht aber jede Menge Lachgas – und Lachgas heizt die Atmosphäre noch 300-mal stärker auf als CO2. Nach einer im Juli 2013 veröffentlichten Greenpeace-Studie hat sich in den letzten beiden Jahren der Anteil von Palmöl im Biodiesel leider verdreifacht. Heimischer Raps im Tank ist dagegen stark zurückgegangen:
Klar, denen geht es nicht (nur) um die Natur sondern darum, dass das heiß geliebte Erdöl sich dem Ende neigt aber dennoch lässt es mich an folgende Geschichte denken:
Der kleine Peter sieht einen großen Hans, der sein Altpapier in die gelbe Tonne wirft und beschimpft ihn als bösen, gemeinen Umweltsünder, der der Umwelt großen Schaden zufügt und deshalb gesteinigt gehört. Wieder daheim heckt klein Peter einen Schlachtplan aus. Er will es besser machen, weil er die Natur über alles liebt. Er nimmt seinen gesamten Hausmüll und macht sich mit Sack und Pack auf den Weg zum See - seinem geheimen Lieblingsplätzchen, weil hier so viele schöne Blumen und Bäume wachsen. Dort angelangt holt er aus und wirft seine schönen Mitbringsel in den See. Zufrieden mit sich und der Welt, weil er der Natur einen guten Dienst erwiesen hat, klopft er sich stolz auf die Schulter und geht nach Hause.
Was würde ich über so einen Menschen denken? Ich würde mich fragen wo die nächste Irrenanstalt ist und ob sie dort jemanden vermissen.
Tja und was habe ich bislang getan oder habe ich vor um meinen Verbrauch an Plastik und Palmöl zu senken?
Ich benutze zum Einkaufen nur meine Baumwolltasche. Wenn ich z.B. Klamotten kaufe, kommen die bei mir auch in die Baumwolltasche und in keine Plastiktüte. Für den Hausmüll nutze ich noch Plastiktüten aber die könnte ich durch Papier ersetzen oder den Müll einfach ohne Tüte in den Mülleimer schmeißen und ihn draußen in die Tonne werfen.
Wenn mein Spülmittel leer ist, nutze ich zum Abwaschen künftig nur noch Kernseife, was somit Palmöl ausschließt, Plastikverpackung spart und biologisch absolut abbaubar ist.
Wenn ich Lust auf etwas Süßes (wie Kekse Kuchen…) habe (neben Margarine scheint darin das meiste Palmöl zu stecken), backe ich das selbst. Es ist natürlich mit mehr Aufwand verbunden als sich eben nen Snickers zu kaufen aber dafür weiß ich was drin ist und einfrieren kann man die Sachen auch.
Die Hände wasche ich nur noch mit Kernseife und meine Hände sind dadurch absolut nicht rissig, trocken oder sonst was. Jemand aus meiner Familie hatte mal eine Verletzung am Fuß und bekam vom Arzt den Tipp die Füße in heißem Wasser und Kernseife zu baden, was super funktioniert hat.
Wie wahrscheinlich viele Frauen habe ich zig Duschgels, Cremes, Shampoos… Es sieht ja auch so hübsch aus, wenn ich mir die bunten Plastikbehälter anschaue, die mich in meinem Badezimmer – aufgereiht in Reih und Glied anlächeln. Ich kann mir sogar überlegen ob ich heute das Duschgel benutze auf dem ganz viele Blümchen zu sehen sind, weil die Sonne so schön strahlt und ich mich in der Blumenfee-Stimmung befinde, die gern über eine Wiese fliegen würde oder vielleicht will ich doch lieber wie der frische Wind duften und nutze das Duschgel mit dem Meer drauf. Da lese ich dann: babysanft, luxuriös, spritzig, frisch, seidig weich, glamourös, männlich herb, blumig, sportlich. exotisch, frische Brise… Ich bin hingerissen von dieser wundervollen Vielfalt und sehe mich schon exotisch wie eine Banane die Straße entlang schreiten… Dann betrachte ich mir die Rückseite der schönen Plastiktube und lese: Lauric Acid, Alumina, BHT, Heliantus Annuus Hybrid Oil… Und wo bitteschön ist meine exotische Banane? Die Reduzierung von Plastik und Palmöl hat für mich in erster Linie den Sinn mich nicht doppelmoralisch zu verhalten (der arme Regenwald aber kaufen tue ich mir all die Produkte dennoch ohne Rücksicht...) sondern auch bewusster zu konsumieren, in dem ich mich nicht aufgrund einer Plastikverpackung (an der irgendwelche Produktdesinger gesessen haben, um mich zum Kauf zu "zwingen") zum Kauf eines Produktes entscheide.
Sobald meine Duschgels aufgebraucht sind, werde ich stattdessen nur noch Seife benutzen. Meiner Ansicht nach besteht auch keine Gefahr, dass die Haut austrocknet, wenn man eine überfettete Seife kauft und sich nicht wie ein Irrer damit stundenlang abschrubbt. Einige Cremes werde ich mir selbst mischen. Ich kenne mich zwar noch nicht so wirklich damit aus aber ein Hexenwerk ist die Herstellung einer Lotion auch nicht. Für Shampoo habe ich noch keine befriedigende Alternative gefunden. Ich benutze zwar keine Lippenpflege aber super einfach wäre es z.B. Kakaobutter oder Kokosbutter zu nehmen, einige Tropfen des gewünschten ätherischen Öls und schon hat man eine Art Lippenbalsam.
Die Dokus passend zum Thema Plastik finde ich übrigens recht sehenswert.
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