Du gehst davon aus, dass man nur nach seinen "Ängsten" handelt? Sicherlich zu einem großen Teil. Aber unsere Gewohnheiten beinflussen unser Verhalten mindestens ebenso stark.Ein Klartraum hat keine Konsequenzen. Diese Tatsache raubt dem ganzen seine Wirkung und Kraft. Wer den Klartraum also als Simulator (siehe auch: Der Klartraum als Lebenssimulation) nutzen möchte, erzielt nicht die volle Wirkung.
Ein Beispiel: Oft wird gesagt, wer Angst hat, vor großem Publikum zu sprechen, kann dies im Klartraum üben. Das stimmt, aber was nützt einem das große Publikum, wenn man weiß, ein Fehler hat keine Konsequenzen? Warum haben wir den Angst, vor vielen Leuten zu sprechen? Man könnte sich verplappern, einen Fehler machen, sich blamieren. Blamieren vor einem nicht realen Publikum? Da hat man doch keine Angst mehr und genau dadurch bietet der Klartraum keine absolute realitätsnahe Simulation
Wenn du im Wachleben immer nervös vor großen Publikas bist, dann IST das eine unbegründete Angst wie eine Phobie. Spirituell gesehen ist jede Angst unbegründet und urinstinktiv gesehen ist nur die Angst vor gefährlichen Tieren usw. begründet. Die Angst vor "Rufverlust", wie sie bei Patzern in einer Rede aufkommen kann, ist m.M.n. keine Urangst und deshalb als unbegründet einzustufen.
Wie auch immer, wenn man sich im Traum angewöhnen kann, z.B. vor Publikum ruhig zu sprechen, dann überträgt sich von dieser Gewohnheit zwangsweise ein Teil vom neu gewonnenen Mut auf das Wachleben. Dieser Gewinn variiert wahrscheinlich von Mensch zu Menschen. Die einen nehmen mehr aus dem Traum mit, die anderen weniger. Oder was sagst du? Klarträumen ist ja ebenfalls etwas, das man durch Gewohnheiten (RCs, kritisches Denken) erlernt.