An alle, die Alpträme hatten und haben.
Zwar bin ich mir bewusst, dass die Frage schon fast 3 Jahre alt ist.
Aber ich persönlich bin ja auch erst vor ein paar Tagen registriert bzw ist mir dieses Forum bekannt.
Als Kleinkind, wo ich gerade mal laufen konnte, hatte ich einen Albtraum, der ein glückliches Ende fand,
für alle Beteiligten.
Ich ging aus dem Haus und lief Richtung Garten.
Am Eingang des damaligen Kuhstalles blieb ich stehen und schaute zur Holztreppe,
die zum Strohschober hinauf führte.
Etwa ab der 5. Stufe erblickte ich ein riesengroßes Spinnennetz, dessen Fäden übertrieben dick
dargestellt waren. Etwa so wie dünne Stricke.
Mein 10 Jahre älterer Bruder wollte diese Treppe heruntergehen, wurde aber durch das Spinnennetz
daran gehindert.
Im Hof lag ein Hlozstock herum. Ich hob ihn auf und zerstörte damit das Netz.
Mein Bruder lief erleichtert die Treppe herab. Dann wachte ich auf.
Im Alter von 7 oder 8 Jahren hatte ich den schlimmsten Albtraum meines Lebens:
Ich war körperlos. Um mich herum war nichts als Dunkelheit, egal wo ich hinsah. Ich hatte große Angst.
Irgendwann wachte ich auf, völlig verstört und aufgelöst.
Dan halben Tag sann ich darüber, wie ich so etwas in Zukunft verhindern könnte.
Ich ging zum dunkelsten Ort unseres Hauses: Dem nicht ausgebauten Dachboden.
Dort war es wirklich stockfinster. Ich verharrte dort eine gefühlte Ewigkeit.
Bis irgendwann meine Mutter zum Abendessen rief.
Ich ging hinunter. Einen derartigen Albtraum hatte ich nie wieder, zum Glück!
Im Alter von 25-27 Jahren hatte ich oft einen wiederkehrenden Albtraum:
Ich stand etwa 500 Meter westlich unseres Dorfes am nördlichen Ufer des Baches, der unser Dorf durchquert.
In nördlicher Richtung, etwa eine Ackerlänge entfernt, stand eine Gestalt.
Hätte mich auch nicht weiter gestört, aber plötzlich bohrte sich ein Speer neben mir in den Boden!
Offensichtlich von dem Typen geschleudert, der bereits mit dem nächsten Wurfspieß auf mich zielte.
Ich rannte wie verrückt Richtung Dorf und hörte hinter mir, wie weitere Speere den Erdboden trafen.
Jedesmal, wenn ich das Dorf erreichte, war der Speerwerfer verschwunden.
Manchmal blieb ich stehen, zu meinem Erstaunen blieb der Abstand zwischen dem Angreifer und mir
immer gleich. Weder vergrößerte noch verkleinerte sich die Distanz (?)
Im wachen Leben fragte ich mich: Warum erkenne ich nie ein Gesicht?
Was sollen überhaupt die Attacken?
Dann träumte ich - mal wieder - davon. Als sich wieder ein Speer direkt neben mir in den Boden bohrte, war Schluss mit Flucht.
Zornig schnappte ich mir den Wurfspieß und schleuderte ihn mit aller Kraft zurück Richtung Absender.
Der erstarrte einen Augenblick lang und suchte das Weite. Er rannte über die Äcker Richtung Wald.
Ich rannte so schnell ich konnte hinterher. Dabei schnappte ich mir den von mir geworfenen Speer, der auf halber Strecke im Boden steckte.
Der flüchtige Kontrahent blieb zu meiner Verwunderung auf dem Haupt-Waldweg.
Umso besser, da verlor ich ihn auch nicht aus den Augen.
"Bleib stehen", rief ich, "Jetzt gilts!!"
Erstaunlicherweise ging mir nicht die Puste aus. Als ich die durch den Wald gehende Landstraße erreichte, war von ihm nichts mehr zu sehen.
Ich blieb stehen und lauschte, ob ich noch irgendwas hörte, Laubrascheln oder zerbrechende Äste, Schritte vielleicht,
und sah mich noch ganz genau um.
Er blieb verschwunden. Ich schulterte den Speer und lief gemächlich die Straße entlang Richtung Dorf.
Ich hatte diesen Albtraum nie wieder.
Aber mein Selbstbewusstsein war seitdem mehr als gestärkt.
Ich bin dadurch ein anderer Mensch geworden.
Was ich insgesamt sagen will:
Der erste Traum hatte ein fast schon vorgeschriebenes Ende.
Im zweiten hatte ich leider keine Vorraussetzungen, mich zur Wehr zu setzen.
Darum stellte ich mich in der Realität dieser Traum-Angst.
Aber der dritte Traum, da stellte ich mich (endlich) dem Kontrahenten und drehte wörtlich den Spieß um.
Das hatte nicht nur den (realen-Welt) Vorteil, dass ich viel selbstbewusster wurde.
Ich war auch stolz auf mich.
Wer weiss, wie lange dieser Albtraum immer wiedergekehrt wäre.
Ich hoffe, ich konnte euch damit helfen. Und anderen zukünftig auch.