KT-Forum.de - Klartraumforum: Luzides Träumen / Klarträume, Traum & Schlaf

Hallo ihr Lieben,

ich bin so dankbar dieses Forum gefunden zu haben! Ich leide seit einigen Jahren an hypnagogen Halluzinationen. Ich kenne nur seit kurzem den genauen Begriff, weil ich anfangs dachte, es seien einfach Alpträume. Sie kommen aber immer wieder und immer mit dem gleichen Inhalt, der so gruselig ist und sich gleichzeitig so real anfühlt. Ich habe mehrere Beiträge hier zur Schlafparalyse gelesen, die auch in Verbindung mit Halluzinationen vorkommen kann, aber ich merkte, dass den Leuten, die das beschreiben, schon bewusst war, dass sie träumen. In meinem Fall ist es anders: Ich bin überzeugt, ich befinde mich in der Realität. Ich schildere kurz den Traum: Ich liege im Bett in meinem Schlafzimmer, alles ist genauso wie immer (deswegen denke ich, ich sei noch nicht eingeschlafen), bis eine Gestalt durch die Tür, manchmal die Kleiderschranktür, oder die Decke ins Zimmer reinkommt. Ich kriege dann Panik und fange an in der Realität zu schreien und greife nach dem Arm meines Partners, der neben mir liegt. Er rüttelt mich dann wach und ich komme mir dann immer so dumm vor, wenn ich merke, dass es "nur" ein Traum war.

Langsam belastet mich die Situation, zumal mein Partner auch darunter leidet, weil er durch mein Schreien immer einen Riesenschreck bekommt. Meine Fragen an euch: Kennt jemand das Gleiche? Hat jemand dies überwunden? Ich habe gedacht, dass ich merken könnte, dass ich im Traum bin, indem ich anfange, Reality-Checks durchzuführen, als würde ich mir das Klarträumen beibringen. Mein Ziel ist es lediglich zu lernen, diese Situation von der Realität zu unterscheiden, damit ich nicht mehr schreie oder meinen Freund aufwecke. Meint ihr, dass das so funktionieren könnte?
Es gibt im Traum durchaus Hinweise, dass es nicht real ist (Menschen kommen doch nicht aus Kleiderschranktüren oder der Decke raus, es sei denn du wohnst in Narnia ), trotzdem schaffe ich es immer noch nicht, es zu bemerken, bevor ich meine Panik nach außen in die Realität trage.

Ich bin euch sehr dankbar für jegliche Tipps oder Erfahrungswerte

Hallo Akita,
was ist denn dabei rausgekommen, dass du RCs machst in der Situation? Ohne deine Angst herunterspielen zu wollen, aber ich wäre fast dankbar dafür, wenn sich eine Traumsituation sehr regelmäßig und fast identisch wiederholt, denn dies wäre ein idealer, relativ leicht trainierbarer Einstiegspunkt für das Klarträumen. Ich weiß, dass es eine Menge Disziplin erfordert, in einer so beängstigenden Situation den Blick von der erschreckenden Erscheinung abzuwenden und sich die Zeit zu nehmen, einen RC durchzuführen. Aber es passiert in der Zeit nichts. Auch wenn du dann erkannt hast, dass es sich um einen Traum handelt, kann die Angst zu weiten Teilen bestehen bleiben. Erschreckendes bleibt nun mal furchteinflössend. Nach dem Prinzip funktionieren Geisterbahnen und Gruselfilme, wo man sehr genau weiß, dass einem selbst nichts passieren kann.

Hier gilt es sich dessen bewusst zu werden und tapfer entweder die Schreckgestalt zu bekämpfen oder noch besser, zur Rede zu stellen. Warum bist du hier? Was willst du mir sagen? Vielleicht kommt eine interessante Antwort, vielleicht auch nur sinnloses Zeug oder auch gar nichts. Du hast die Kontrolle und kannst die Situation auch einfach verlassen. Zumindest ist die Lage schon mal ein Stück weit entschärft. Suche keine Hilfe, schreie nicht sondern handele. Sei fest entschlossen, zu handeln beim nächsten mal. Daran wirst du dich erinnern, weil du bereits klar bist.

Also: Du kennst die Situation, mache regelmäßig einen RC, immer wenn du daran denkst und denke dabei an das Zimmer, den Schrank, die Gestalt. Das muss irgendwann ein Automatismus werden, dann wirst du es auch in deiner Einschlafphase machen. Du bist der Chef! Mit oder ohne Angst, du bist der Chef. Üben, trainieren und gucken, wie weit du beim nächsten mal gekommen bist. Ich vermute, wenn die Traumsituation dadurch nicht irgendwann verschwindet, brauchst du nicht mal mehr einen RC machen, um den Traum als solchen zu erkennen. Du übst die richtige Vorgehensweise wie Feuerwehrleute ihre trainiert haben und z.b. bei Unfällen abspulen. Ich war selbst lange einer. Und durchaus ist das psychisch grenzwertig teilweise aber kein Grund, in Schockstarre zu verfallen.

Viele Grüße
Krischan